Im Bett mit einem Highlander
Die Wunde muss gereinigt und genäht werden.“
„Werdet ... werdet Ihr bei mir bleiben?“
Er streichelte ihren Arm, fuhr ihr sanft über die Schulter und schließlich über die Wange, ehe er ihr das Haar aus dem Gesicht strich und ihr seine Hand um den Nacken legte. „Ich bleibe bei Euch, Mairin.“
19. Kapitel
W as soll das heißen, die Heilerin ist nicht hier?“ Ewan war fassungslos.
Cormac sah unbehaglich drein.
„Finde sie und bring sie her“, presste Ewan hervor.
„Das geht nicht, Lairds.“ Cormac seufzte schwer. „Die McLaurens haben doch ihre Heilerin verloren, und Lorna ist bei ihnen, um die Frau des Laird zu entbinden. Mit Eurer Erlaubnis.“
Verdrossen stieß Ewan die Luft aus. Natürlich mit seiner Erlaubnis. Lorna war eine ausgezeichnete Hebamme, und McLauren hatte ihn verzweifelt um Hilfe gebeten, weil seine Frau in den Wehen lag und es Schwierigkeiten mit der Geburt gab.
„Bring mir Bier, das stärkste, das wir haben“, wandte er sich leise an Cormac. „Frag Gertie, wo sie das Gebräu aufbewahrt, das wir bei Verletzungen zum Betäuben verwenden. Und ich brauche Wasser, Nadel und Faden und etwas zum Verbinden der Wunde. Mach schnell, ich muss die Blutung stillen.“
Als Cormac fort war, drehte sich Ewan zu Mairin um. Sie lag mit geschlossenen Augen da und war unnatürlich blass, wodurch sie noch zerbrechlicher wirkte als sonst.
Er schüttelte den Kopf über die Richtung, die seine Gedanken nahmen. Die Blessur war nicht ernst. Nichts, woran Mairin sterben würde. Vorausgesetzt, er konnte verhindern, dass sie zu fiebern begann.
Gannon und Diormid hielten sich in der Nähe des Bettes auf und wirkten bedrückt.
„Ich will, dass jeder auf der Burg befragt wird“, sagte Ewan. „Irgendjemand muss etwas gesehen haben. Ich weigere mich zu glauben, dass dies ein Unfall war. Dafür sind die Männer viel zu umsichtig.“
„Denkt Ihr, jemand habe Eurer Dame schaden wollen?“, fragte Gannon ungläubig.
„Eben das will ich herausfinden“, erwiderte Ewan.
„Bestimmt wollte niemand mich umbringen“, warf Mairin matt ein. „Es war ein Versehen, nichts weiter. Sagt Euren Männern, ich verzeihe ihnen.“
„Was soll ich tun, Ewan?“, fragte Caelen. Er wirkte angespannt.
„Bleib hier. Ich brauche jemanden, der sie festhält.“
Hastig trat Cormac ein, die Arme vollgepackt und die Finger um einen Bierkrug gekrampft. Ewan nahm ihm alles ab und legte es neben das Bett.
Er wollte nicht, dass ein anderer Mairin anfasste. Aber ihm war klar, dass er nicht alles allein tun konnte. Wenn er das Nähen übernahm - und in Ermangelung der Heilerin würde ihm nichts anderes übrig bleiben -, musste einer der Männer Mairin festhalten und so dafür sorgen, dass er keinen weiteren Schaden anrichten würde.
Ewan schickte Cormac fort, nahm den Krug, setzte sich ans obere Ende des Bettes und fuhr Mairin mit einem Finger über die Wange. „Hier, trinkt dies.“
Ihre Lider bebten. Sie schlug die Augen auf und sah zu ihm hoch, doch ihr Blick blieb unscharf. Ewan half ihr, sich weit genug aufzurichten, dass sie die Lippen an das Gefäß setzen konnte. Sobald sie die Flüssigkeit schmeckte, zuckte sie angewidert zurück. „Wollt Ihr mich vergiften?“
Ewan unterdrückte ein Lächeln und hielt ihr den Krug wieder hin. „Das ist nur Bier. Ihr werdet es brauchen, es wird Euch beruhigen. Und es hilft gegen die Schmerzen.“
Mairin biss sich auf die Unterlippe und schaute ihn verängstigt an. „Schmerzen?“
Er seufzte. „ Aye, Schmerzen. Ich wünschte, es würde sich anders verhalten, aber das Nähen wird nicht angenehm werden. Wenn Ihr den Krug leert, werdet Ihr nicht so viel davon mitbekommen. Versprochen.“
„Wenn Ihr diesen Krug leert, werdet Ihr gar nichts mehr mitbekommen“, raunte Caelen.
Mairin zog die Nase kraus und seufzte gottergeben, ehe Ewan ihr den Krug erneut an die Lippen setzte. Als er leer war, ließ sie sich aufs Kissen sinken und stieß einen überaus undamenhaften Rülpser aus, gefolgt von einem Schluckauf.
„Das habt Ihr nicht gehört“, brummelte sie.
Caelen hob eine Braue und sah Ewan amüsiert an. „Was nicht gehört?“
„Ihr seid ein anständiger Mensch, Caelen“, sagte sie übertrieben betont. „Ihr seid nicht annähernd so bärbeißig, wie Ihr Euch immer gebt. Und wenn Ihr dann und wann einmal lächeln würdet, wäret Ihr sogar recht hübsch.“
Caelen stierte sie bärbeißig an.
Ewan wartete einige Augenblicke, bevor er sich über Mairin beugte. „Wie
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