Im Bett mit einem Highlander
hatte, würden sie gewiss nicht schätzen.
Rionna brauchte jemanden, der ... verständnisvoller war. Wobei Mairin sich nicht vorstellen konnte, dass es auch nur einen Krieger gab, der seiner Frau die Freiheiten gewährte, die Rionna offensichtlich genoss.
Mairin begab sich zurück in die Gluthitze der Küche. „Ist alles vorbereitet?“, fragte sie Gertie.
„Aye, hab gerade das Brot aus dem Ofen geholt, und der Eintopf zieht. Sobald die Männer zurück sind, kann das Essen auf den Tisch.“
Mairin dankte der Köchin und kehrte in die Halle zurück. Ein Laut vom Portal her sagte ihr, dass ihr Gemahl wieder da war. Sie schritt ihm entgegen, um ihn zu begrüßen. „Willkommen zu Hause, Gemahl. Wenn Ihr und der Laird so gut sein wollt, Platz zu nehmen, kann das Mahl aufgetragen werden.“
Ewan nickte, und Mairin machte sich auf, um Gertie Bescheid zu geben.
Weitere McCabe-Männer kamen herein, gemeinsam mit Laird McDonalds Kriegern. Rasch füllten sich die drei Tafeln in der Halle, und wer keinen Platz gefunden hatte, wartete am Eingang zur Küche auf seine Ration.
Da Ewan es nicht für nötig befunden hatte, ihr von Laird McDonalds Eheschließungsplänen zu berichten, entschied Mairin, dass Rionna wieder neben ihr sitzen sollte. Laird McDonald wies sie den Platz gegenüber zu, neben Ewan. Alaric und Caelen platzierte sie neben Laird McDonald.
Abermals ging es recht ausgelassen zu. Die Männer erzählten von der Jagd, Schüsseln und Servierbretter wurden herumgereicht, und einmal hatte Mairin gar Mühe, ihren eigenen Becher wiederzufinden. Sie griff nach dem nächstbesten, der zwischen Ewan und ihr stand, und nahm einen Schluck, um den letzten Bissen hinunterzuspülen.
Angewidert ob des bitteren Geschmacks, verzog sie das Gesicht und hoffte, dass nicht das gesamte Bier schlecht geworden war. Sie stellte das Gefäß beiseite, damit Ewan nicht mehr daraus trank, und wies Gertie mit einer Geste an, ihrem Herrn einen neuen Becher zu bringen.
Laird McDonald verwickelte Ewan in ein Gespräch über den Schutz von Grenzen, die Aufstockung der Grenzposten und das Vorhaben, ihr Bündnis durch Verhandlungen mit Douglas zu stärken.
Mairin hörte nur mit halbem Ohr zu, während sie Rionna beobachtete, die lustlos in ihrem Essen herumstocherte. Sie überlegte, über was sie mit dieser jungen Frau sprechen könnte, als sich ihr plötzlich der Magen zusammenkrampfte.
War das Essen etwa schlecht? Doch selbst wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte die Wirkung erst später einsetzen dürfen. Zudem war das Fleisch frisch, gerade einmal zwei Tage alt. Sie ließ den Blick schweifen, sah jedoch kein Zeichen von Unwohlsein bei den anderen Schmausenden. Im Gegenteil - sie alle schlugen mit sichtlichem Appetit zu.
Mairin griff nach dem Becher, der nun statt des bitteren Biers auf dem Tisch stand, als ein weiterer Krampf folgte. Entsetzt schnappte sie nach Luft, aber der Schmerz war so heftig, dass sie sich unwillkürlich vorbeugte.
Ein weiteres Mal fuhr ihr die Pein wie eine Klinge in den Bauch, schloss sich mit unnachgiebiger Faust um ihren Magen. Ihr wurde schwarz vor Augen und furchtbar übel.
Rasch sprang sie auf und stieß in ihrer Hast Ewans Becher um, dessen Inhalt sich über den Tisch und Ewans Schoß ergoss.
Ruckartig fuhr ihr Gemahl aus seiner Unterhaltung mit McDonald auf, den Mund ungnädig verzogen. Mairin taumelte und krümmte sich. Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle. Ihr war, als stünden ihre Eingeweide in Flammen.
Rionna kam auf die Füße und legte Mairin besorgt einen Arm um die Schultern. Um sie her erhob sich ein Raunen, aller Augen waren auf die Herrin gerichtet, die offensichtlich in Nöten war.
„Mairin!“
Ewan streckte die Hände aus, um sie zu stützen. Mairin wäre gestürzt, hätte er sie nicht festgehalten. Ihr Körper wurde schlaff, ihre Beine konnten sie nicht länger tragen.
„Mairin, was ist?“, wollte Ewan wissen.
„Mir ist übel“, presste sie hervor. „Oh Gott, Ewan, ich glaube, ich sterbe. Diese Schmerzen ...“
Kraftlos sank sie zusammen, und Ewan legte sie behutsam auf den Boden. Über ihr tauchte Alaric auf.
„Was, zur Hölle, geht hier vor, Ewan?“, fragte er, schob Rionna beiseite und stellte sich schützend vor Mairin.
Die wandte den Kopf und erbrach sich heftig. Die Laute, die sie dabei von sich gab, klangen fürchterlich, selbst in ihren eigenen Ohren, aber es fühlte sich noch zehnmal schrecklicher an. Es war, als habe sie Millionen Glassplitter geschluckt, die
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