Im Bett mit einem Highlander
wie sehr es in ihm tobte, als er auf Mairin hinabsah.
Ewan berührte Mairin an der Wange und hielt ihr die Finger unter die Nase, bis er einen schwachen Hauch spürte. Auch in ihm tobte ein Sturm. Geboren aus Zorn. Angst. Hilflosigkeit. „Ich weiß es nicht“, sagte er endlich. Das Eingeständnis fuhr ihm selbst wie ein Messer in den Bauch, sodass auch er kurz meinte, sich übergeben zu müssen.
„Wer hat das getan?“, zischte Caelen. „Wer könnte sie vergiftet haben?“
Ewan betrachtete seine bewusstlose Gemahlin. Rasende Wut quetschte ihm schier das Herz zusammen. Er zog scharf die Luft ein und ballte die Hände zu Fäusten. „McDonald“, knurrte er. „Verfluchter Bastard.“
Alaric fuhr zusammen. „McDonald?“
„Ich möchte, dass ihr bei ihr bleibt.“ Ewan sah von einem zum anderen. „Ihr beide. Lasst mich rufen, sobald sich ihr Zustand ändert. Bis ich weiß, wer meiner Frau nach dem Leben trachtet, traue ich niemandem außer euch.“ Er stapfte zur Tür.
„Ewan, wo willst du hin?“, rief Caelen ihm nach.
An der Tür wandte Ewan sich um. „Mir McDonald zur Brust nehmen.“
Er stürmte die Treppe hinab und zog das Schwert, noch ehe er die Halle erreichte. Die meisten seiner Krieger hatten sich dort inzwischen zusammengefunden und schauten auf, als sie den Laird mit gezücktem Schwert erblickten.
McDonald stand in der Nähe der Wand, umgeben von seinen Wachen. Rionna war bei ihm, und sie unterhielten sich eindringlich. Anspannung lag in der Luft, so greifbar, dass Ewan die Haut prickelte.
Beunruhigt schaute Rionna hoch, als sie Ewan auf sich zukommen sah. Sie zog das Schwert und trat schützend vor ihren Vater, aber Ewan fegte sie einfach beiseite, sodass sie zurücktaumelte.
In der Halle brach Chaos aus. Die McDonald-Mannen sprangen auf Ewan zu, und dessen Krieger schlugen erbittert zurück, um ihren Laird zu verteidigen.
Ewan gab Gannon ein Zeichen. „Sieh zu, dass der Frau nichts geschieht“, rief er.
Dann ging er auf Gregor McDonald los und war über ihm, noch ehe dieser sein Schwert ziehen konnte. Er packte den Älteren bei der Tunika und schleuderte ihn gegen die Wand.
McDonald lief vor Wut rot an. Das Blut staute sich in seinen Wangen, da Ewan ihn mit dem Kragen der Tunika würgte. „Ewan, was hat das zu bedeuten?“, stieß McDonald hervor.
„Ihr habt Euch wohl verzweifelt gewünscht, dass ich Eure Tochter eheliche, wie?“, meinte Ewan gefährlich leise.
McDonald blinzelte verstört, ehe er verstand. Speichel spritzte, als er empört schnaubte: „Bezichtigt Ihr mich etwa, Lady McCabe vergiftet zu haben?“
„Und? Ist das so?“
McDonald sah ihn aus schmalen Augen an. Er versuchte, sich aus dem eisernen Griff zu entwinden, aber Ewan rammte ihn nur einmal mehr gegen die Wand.
„Das bedeutet Krieg“, spie McDonald ihm entgegen. „Diese Beleidigung werde ich nicht hinnehmen.“
„Falls Ihr Krieg wollt, so will ich Euch gerne entgegenkommen“, zischte Ewan. „Und wenn ich die Erde mit Eurem Blut getränkt habe, wird Euer Land und alles, was Euch lieb ist, mir gehören. Wollt Ihr wissen, was mich beleidigt, Laird? Dass Ihr in mein Haus kommt, meine Gastfreundschaft genießt und im Gegenzug versucht, meine Gemahlin zu meucheln!“
McDonald war blass geworden und starrte Ewan durchdringend an. „Ich habe es nicht getan, Ewan. Das müsst Ihr mir glauben. Aye, ich wollte, dass Ihr Rionna heiratet, aber eine Vermählung mit Eurem Bruder ist mir ebenso recht. Ich habe Eure Gemahlin nicht vergiftet .“
An Ewans Kiefer zuckte es, und seine Nasenflügel blähten sich. McDonald trat Schweiß auf die Stirn. Hektisch sah er nach links und rechts, doch seine Männer waren mühelos von Ewans Kriegern zurückgeschlagen worden.
Rionna war mehrere Schritte entfernt. Gannon stand hinter ihr und hielt ihre Arme umklammert. Sie sträubte sich wie eine Raubkatze, und Gannon hatte sichtlich Mühe, sie zu halten.
In McDonalds Augen war kein Arg. Sagte er die Wahrheit? Aber dass sein Besuch mit dem Giftanschlag zusammenfiel, konnte kein Zufall sein. Oder sollte es genau danach aussehen?
Ewan ließ ihn los und zog ihn von der Wand weg. „Verzeiht meine Grobheit, aber ich will, dass Ihr mit Euren Männern umgehend mein Anwesen verlasst. Meine Gemahlin ist todkrank, und ich weiß nicht, ob sie durchkommt. Aber lasst Euch dies sagen, McDonald: Falls sie stirbt und ich herausfinde, dass Ihr dahintersteckt, werdet Ihr in ganz Schottland keinen Stein finden, unter dem Ihr Euch
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