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Im Bett mit

Im Bett mit

Titel: Im Bett mit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Fuerstauer
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Arthur Miller erwies sich mittlerweile mehr und mehr als Fiasko, seine Arbeit am Drehbuch zu
Misfits
, dem Film, von dem sie sich so viel erhoffte, zog sich in die Länge, und Marilyn fühlte sich elender als je. Endlich begannen die Dreharbeiten in der Wüste von Nevada doch, und Marilyn konnte sich einen lange gehegten Herzenswunsch erfüllen und zusammen mit dem gefeierten, aber wegen eines Herzleidens schwer angeschlagenen Clark Gable eine Hauptrolle spielen. Der innige Kuss, den sie mit ihm tauscht, ist einer der Höhepunkte des Films und Beweis für die rührende Anhänglichkeit, die sie für ihr einstiges Kindheitsidol noch als reife 35-jährige Frau empfindet. Marilyn, auf der Suche nach einer Vaterfigur, ist für einen einzigen kostbaren Moment an ihr Ziel gekommen.
    Aber
Misfits
ist bald abgedreht und wird kein wirklicher Publikumserfolg. Drehbuchautor Miller hat zu viel von Marilyns eigenen Gefühlsausbrüchen in den Text gepackt, und Marilyn ein Zuviel von ihren unterschwelligen Ängsten darin geoffenbart.
    Ernsthafte GesundheitsproblemeumschattenihrLeben, drei gescheiterte Schwangerschaften stürzen sie in gravierende Schuldvorwürfe wegen ihres Tablettenkonsums; kein Zweifel, sie ist süchtig, und niemand kann sie davon heilen, schon gar nicht ihr Psychiater, der – ohne sich dessen bewusst zu werden – bald ebenso von ihr abhängig ist wie sie von ihm.
    Nach der endgültigen Trennung von Miller senkt sich ein Schleier von Einsamkeit über ihr Leben, was nicht heißt, dass sie jemals allein wäre, denn Dr. Greenson hat eine Art von »Wachhund« in ihrem neuen Haus am Helena Drive installiert: Eunice Murray, eine ehemalige Krankenschwester, die in der Rolle einer Haushälterin als seine geheime Zuträgerin fungiert.
    Doch Marilyns abwechslungsreiche »Bettgeschichte« ist noch nicht am Ende. Im Gegenteil, im Frühjahr 1962 erreicht sie einen unerwarteten Höhepunkt, als der damals mächtigste Mann der Welt auf den Plan tritt. Über ihre kurze, aber leidenschaftliche Affäre mit John F. Kennedy wurde im Nachhinein viel gemunkelt. Ihm galt immerhin in der Nacht ihres Todes, als u. a. Kennedys Schwager Peter Lawford sie anrief, ein letzter Gruß: »Say good bye to the President …«, habe sie ins Telefon gehaucht.
    Zunächst lässt sich dieses Jahr 1962 ganz gut an. Ihr Ex-Ehemann und verlässlicher Allzeitfreund DiMaggio ist wieder in ihr Leben getreten. Marilyn beginnt erneut Mut zu schöpfen, neue Film- und Lebenspläne hellen ihre Stimmung auf, und so tritt sie uns auf den Fotos ihrer letzten, berühmt gewordenen Fotosession kurz vor ihrem Tode auch als fröhliche und offenbar sogar lebenslustige Frau entgegen. Neue Heiratspläne mit DiMaggio flackern auf, sogar ein Datum wird festgesetzt, der 8. August soll es sein.
    Aber zuvor muss noch ein Tag überstanden werden, der 4., und der wird der letzte in ihrem Leben sein. Sie versucht davor noch, sich dem Einfluss ihres Psychiaters zu entwinden und kündigt auch ihrer Spitzel-Haushälterin. Doch die beiden sind nicht bereit, sich abschütteln zu lassen. Und so nimmt die Tragödie ihren Lauf.
    Als die Haushälterin nach mehreren erfolglosen Anrufen von Freunden, darunter auch Kennedys Schwager, sich endlich bequemte, nach Marilyn zu sehen, war es drei Uhr morgens, und jeder Versuch einer Rettung kam zu spät: Marilyn lag regungslos auf ihrem Bett, völlig nackt, wie sie gerne schlief, nunmehr im grellen Licht der Lampen, den Kopf mit der blonden Lockenmähne in die Armbeuge gelehnt. Das schwarze Tuch, das allabendlich ihre Fenster verhüllte, damit kein Lichtstrahl von draußen ihren schwer erkämpften Schlaf stören sollte, war endlich abgenommen, die Vorhänge zurückgezogen. Und das große Rätselraten um den Tod der Diva konnte beginnen …

Es stand ein Bett in Neverland …
    Seine Freunde nannten ihn wegen seines skurrilen Wesens in halb liebevoller Ironie Wacko Jacko (Spinner). Seine Fangemeinde ging weltweit in die Millionen, die Front seiner Gegner und Neider war zumindest in den Jahren seines Erwachsenenlebens breit gefächert. Und er persönlich? Selten begegnen wir – selbst in der Glitzerwelt einer gigantischen Unterhaltungsindustrie – einer bizarreren Persönlichkeit als der des Michael Jackson, der jahrzehntelang als neuer King of Pop gefeiert wurde.
    Gerne wäre er wohl ein Kind gewesen, und der Rückblick auf das, was seine Kinderjahre hätten sein können, machte ihn traurig. Von der Elternseite her gegensätzlichsten Wurzeln

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