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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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Früher hatte sie ihrem zornigen Ehemann gegenüber immer klein beigegeben. Sie war jedoch entschlossen, vor Wickham nicht zu kuschen.
    Er reichte ihr seinen Arm, der sich unter seiner maßgeschneiderten Jacke hart und muskulös anfühlte.
    „Sie erwähnten in Ihrem Brief eine Liste", begann sie. „Welche Namen stehen darauf?"
    Er legte die Hand um ihr Kinn und zwang sie, ihr Gesicht zu heben, sodass sie ihn anschauen musste. „Warum überlassen Sie diese Angelegenheit, verdammt noch mal, nicht mir, Lady Sherringham?"
    „Wenn ich es Ihnen sage, werden Sie dann aufhören, mich ständig wegzuschicken?"
    Überrascht zog er seine dunklen Brauen hoch. „Verraten Sie es mir erst."
    Sie hätte sich zur Wehr setzen müssen, denn sie wusste, sobald sie es ihm gesagt hatte, würde er sich nicht mehr auf den Handel einlassen. Dennoch erklärte sie seufzend: „Ich war die Glücklichste von uns drei Freundinnen, von Del, Charlotte und mir. Denn mein Ehemann schenkte mir die Freiheit. Dazu bedurfte es keinerlei Tapferkeit oder Planung. Sherringham starb im Bett seiner Geliebten, als das Haus der Frau abbrannte."
    Er blieb stehen und zwang vorbeischlendernde Paare, einen Bogen um sie zu machen. „Sie dürfen kein schlechtes Gewissen haben, weil Sie jetzt frei sind, Jane Beaumont."
    „Ich kann nicht glücklich sein, solange meine Freundinnen nicht ebenfalls frei sind."
    Seine magnetischen blauen Augen hielten ihren Blick fest. „Ich will Sie in Sicherheit wissen."
    „Sicherheit ist alles, was ich immer wollte", stellte sie fest und konnte die Bitterkeit in ihrer Stimme hören. „Ich weiß nicht einmal genau, was das eigentlich ist, Sicherheit." Wie sollte sie auch, nachdem sie mit einem maßlosen Vater aufgewachsen war, der das gesamte Vermögen verspielt und aus ihrer Mutter eine gebrochene Frau gemacht hatte? Und nach acht Jahren mit einem Ehemann, in dessen Nähe sie zusammengezuckt war, wenn er nur die Hand gehoben hatte?
    Bildete Wickham sich wirklich ein, sie würde sich sicher fühlen, wenn er dafür sorgte, dass sie zu Hause blieb?
    Über seine Schulter hinweg sah sie einen glänzenden, burgunderfarbenen Zweispänner, dessen Zügel eine Frau in einem himmelblauen Mantel in den Händen hielt. „Da kommt Lady Petersborough. Ich habe vor, mit ihr zu reden."
    Er schlang die Zügel seines Pferdes um die Lehne einer Bank, um das Tier festzubinden. „Und ich habe vor, Sie daran zu hindern."
    „Dann versuchen Sie es. Ich habe keine Angst vor Ihnen", schwindelte sie. „Ich habe bereits mit Lady Coyne und der Duchess of Fellingham gesprochen. Beide waren durchaus glücklich, über den Club reden zu können."
    „Können Sie nicht vorsichtig sein, verdammt noch mal? Oder ist es ganz normal, dass Damen während der üblichen Flanierzeit im Hyde Park über Bordelle diskutieren?"
    „Sie wären überrascht", murmelte Lady Sherringham. Und Christian hörte den Sarkasmus in ihrer Stimme. Dieser Tonfall erinnerte ihn daran, wie sie früher gewesen war.
    Er griff nach Homers Zügeln und rieb sich mit dem Handballen über die Schläfe. „Sagen Sie mir, was genau Sie die Damen gefragt haben", fing er an, doch der Zweispänner hielt nun neben ihnen. Darin saß George Fortescue, der zweite Sohn eines Dukes, neben Lady Petersborough. Ihr Schenkel war eng an Fortescues Bein gepresst. Seine Hand war nicht zu sehen, und Christian vermutete, dass seine Finger unter dem üppigen Hinterteil Ihrer Ladyschaft steckten.
    Lady Petersborough sah ihn an. „Wie geht es Ihrer Schwester, Lord Wickham? Stimmt es, dass sie nach Frankreich gereist ist? Mein Gatte ist ganz niedergeschlagen deswegen."
    Aus welchem Grund fragte sie sofort nach Del? Versuchte sie ebenfalls, etwas über Dels Verschwinden herauszufinden, oder testete sie, wie viel er wusste? Christian warf ihr einen prüfenden Blick zu und erwiderte:
    „Nein, Lady Petersborough. Ich glaube nicht, dass meine Schwester sich auf dem Kontinent aufhält."
    Lady Petersborough musterte Jane rasch von der Seite und wandte sich dann wieder an Wickham. „Bitte sagen Sie mir: Wissen Sie, wo sie ist?"
    „Ich weiß es nicht. Es sieht so aus, als wäre meine Schwester spurlos verschwunden."
    Lady Sherringham machte einen Schritt nach vorn, und bevor Wickham sie wieder hinter sich ziehen konnte, sagte sie in ernstem Ton: „Aber sie muss doch mit Ihnen über ihre Pläne gesprochen haben. Ich dachte, Delphina und Sie seien Freundinnen im ... Club."
    Er musste zugeben, dass Lady Sherringham begriffen

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