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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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eitlen herrlich schwellenden Busen, der verführerisch zur Hälfte durch ihren Arm verborgen war ...
    Christian schüttelte den Kopf. Was, zum Teufel, war in ihn gefahren? Er benahm sich genau wie der lasterhafte, unverbesserliche Wüstling, als den sein Vater ihn immer bezeichnet hatte.
    Del war alles, woran er im Moment denken sollte, und nicht an nackte, badende Frauen.
    Er schaute sich nach Lady Sherringham um, doch alles, was er sehen konnte, war ihr Hut aus gefärbtem Stroh und die Bänder daran, die in der leichten Brise tanzten. Soeben lächelte die Duchess of Fellingham maliziös wegen einer Bemerkung von Lady Sherringham.
    Christian versuchte, in ihre Nähe zu gelangen, um zu hören, welche Fragen sie den Damen stellte.
    „Wickham", sprach ihn eine Männerstimme von hinten an. „Mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie in Ihrem Haus einen Harem aus üppigen indischen Mädchen beherbergen."
    Sämtliche Damen in der Nähe schnappten nach Luft - und Christian riss seinen Blick von Lady Sherringham los.
    Alle Mitglieder der Gesellschaft, die sich in Hörweite befanden, tauschten schockierte Blicke. Würdige Damen zogen ihre Töchter mit sich fort, und die Männer musterten ihn neidisch.
    Verdammt noch mal, fluchte Christian im Stillen.
    „Es handelt sich schwerlich um einen Harem, Axley. Die jungen Damen stammen aus englischen Familien, haben in Fernost ihre Eltern verloren und waren großer Gefahr ausgesetzt. Ich habe sie nach Hause gebracht, damit sie in einer sicheren Umgebung leben können."
    „Aber sie leben allein mit Ihnen in Ihrem Haus!" Dieser empörte Ausruf kam von einer älteren Dame.
    Axley ließ nicht locker. „Ich habe gehört, die Mädchen hätten einem Sultan als Konkubinen gedient."
    Christian dachte an die jungen Frauen, die unter seiner Obhut lebten. Mädchen, die gefangen gehalten worden waren, und deren Familien sie nicht wieder aufnehmen wollten, nachdem ihnen die Flucht gelungen war.
    „Das ist eine Lüge", blaffte er Axley an, obwohl es keine war. Er hatte sich geweigert, mit Salaberry ein Duell auszutragen, doch nun war er so wütend, dass er kämpfen wollte. „Was halten Sie von Pistolen im Morgengrauen?"
    Axley erbleichte. „Es ... es ist mittlerweile strafbar, sich zu duellieren."
    Ein anderer Mann, ein selbstgefälliges Parlamentsmitglied, näherte sich mit entsetztem Gesicht. „Die Mädchen müssen vollkommen verdorben und verwildert sein, Wickham."
    Christian packte die Zügel fester. „Es spielt keine Rolle, was sie getan haben, um zu überleben. Sie sind achtbare englische Mädchen. Durch die Umstände sind sie vollkommen auf sich gestellt, ohne Familie, ohne Schutz."
    Christian nahm keine Rücksicht auf gute Manieren, trabte davon und ließ die Menschengruppe hinter sich. Er war an die überfüllten Straßen von Kalkutta und Bombay gewöhnt und ritt niemanden über den Haufen, während er Homer in Richtung der auf ihrem Kreuzzug befindlichen Lady Sherringham lenkte.
    Inzwischen redete sie mit einem uniformierten Mann, einem älteren Gentleman mit Tonnenbäuchlein, Glasauge und dröhnender Stimme. Als Wickham den Mann erkannte, durchfuhr ihn ein Schreck. Da hörte er seinen Namen aus Lady Sherringhams Mund. „Lord Wickham", sagte sie soeben. „Auch er ist vor Kurzem aus Indien zurückgekehrt."
    „So ist es. Ich sehe ihn dort drüben, auf dem schwarzen Wallach, Mylady. Reitet wie ein Verrückter."
    Verrückter. Es überraschte ihn nicht, dass Major Arbuthnot diese Bezeichnung für ihn benutzte, aber es erstaunte ihn, dass Lady Sherringham Erkundigungen über ihn einholte. Warum?
    Aus Neugier? Weil sie ihn verdächtigte? Weil sie fasziniert von ihm war?
    Christian starrte Lady Sherringham so lange an, bis sie schließlich seinen Blick spürte, den Kopf hob und ihn ebenfalls anschaute. Und anders als die Frauen, die er in der Vergangenheit gekannte hatte, und die stets interessiert an ihm gewesen waren, wurden Lady Sherringhams Gesichtszüge nicht weicher, als sie ihn ansah.
    An der dünnen Linie ihres Mundes erkannte er genau, was sie über ihn dachte. Sie verachtete ihn. Weil er ihr verboten hatte, weitere Nachforschungen anzustellen. Das war der Preis dafür, dass er für ihre Sicherheit sorgte.
    Ein Schauer lief Jane über den Rücken. Sie riss ihren Blick von Wickham los und sah wieder Arbuthnot an. „Was meinen Sie mit Verrückter, Major?"
    „Kühn wäre der höfliche Ausdruck dafür, Mylady", erklärte der Major. „Wickham hat sich in Scharmützeln und Kämpfen

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