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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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ausgebildet wurden.
    „Fallen Sie nicht in Ohnmacht, Lady Sherringham." Er kam herüber auf ihre Seite der Kutsche. Sein Körper presste sich gegen ihren, während er den Arm um ihre Schultern legte.
    Vor zwei Nächten hätte es sie noch erschreckt, ihn so dicht bei sich zu spüren. Nun lehnte sie sich an ihn, weil sie sich nach seiner Wärme sehnte. Weil sie von ihm umarmt werden wollte. „Ich ... ich habe nicht vor, ohnmächtig zu werden."
    Wickham legte die Hand unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht, sodass sie ihn ansehen musste. Ein leiser Schreck durchfuhr sie. Sein Mund war nur noch ein winziges Stückchen von ihrem entfernt. Sie konnte einen leichten Hauch von Alkohol riechen, außerdem das kräftige Aroma einer Zigarre, die er wohl vor Kurzem geraucht hatte.
    „Ich habe einen Mann ausfindig gemacht, der für den Grab-räuber arbeitet. Er behauptet, dass Mrs Brougham in einem ihrer Häuser eine Dame gefangen hält. Ich möchte nur zu gern glauben, dass es Del ist."
    Das wünschte sie sich auch. Von ganzem Herzen. Er zog sich zurück. Ihr wurde klar, dass es nicht zu einem Kuss kommen würde, weil er ihr versprochen hatte, sie nicht zu berühren.
    „Ich brauche einen Namen, mit dem ich Sie im Club anreden kann."
    Der plötzliche Gedankensprung erstaunte sie. „Warum? Jeder dort weiß, wer ich bin."
    „Es wäre unpassend, Sie Lady Sherringham zu nennen. Ich würde eine vertraulichere Anrede vorziehen." Er lächelte „Früher habe ich Sie ,Pest' genannt."
    Das hatte er tatsächlich getan, und zwar an dem Tag, an dem sie versucht hatte, das halsbrecherische Kutschrennen zu verhindern, das er organisiert hatte.
    „Aber das wäre wohl kaum ein passender Kosename, um ihn in einem erotischen Club zu benutzen", fügte er hinzu.
    Er neckte sie. Doch warum tat er das? Versuchte er, sie aufzuheitern, weil er dachte, er hätte sie mit seiner Bemerkung über die Grabräuber in Angst und Schrecken versetzt? Christian war ein erstaunlich aufmerksamer Mann.
    „Sie können mich Jane nennen. Das ist mein Taufname."
    „Wie wäre es mit Jewel?", schlug er vor.
    Sie sah ihn verblüfft an. Der Name, der ihm für sie einfiel, war Jewel?
    „Das hat denselben Anfangsbuchstaben", erklärte er in nachdenklichem Ton. „Und in einer Menschenmenge funkeln Sie wie ein Juwel. Verdammt, Sie bringen Glanz an meine Seite."
    Bevor sie etwas sagen oder auch nur stammelnd seinem Namensvorschlag zustimmen konnte, hielt die Kutsche an.
    Durchs Fenster sah Jane das Flackern der Straßenlaternen. Paare in schwarzen Umhängen stiegen die Stufen zum Eingang des Clubs empor. „Sollten wir nicht besser durch die Hintertür gehen?"
    „Drei meiner Männer bewachen die Rückseite des Gebäudes. Wir werden es von vorn betreten. Wenn die maskierten Männer ankommen, erhalten wir ein Zeichen."
    „Sie kommen um Mitternacht." In der Ferne schlug eine Glocke die halbe Stunde. Es war halb zehn.
    „Also haben wir noch genug Zeit, Ihre Bewunderer zu treffen und Mrs Broughams Büro aufzusuchen."
    Bewunderer. Was für eine Bezeichnung für diese Männer! „Das Büro aufsuchen?"
    Mit einer lässigen Bewegung seines Handgelenks ließ Wickham ein langes, dünnes Messer aus seinem Ärmel rutschen. Ein zweites Messer zog er aus seinem Stiefelschaft. Dann bemerkte sie den Griff einer Pistole, die im Taillenbund seiner Hose steckte.
    Nie zuvor hatte sie einen so gut bewaffneten Mann gesehen. Das ließ sie an den Unfall mit der Kutsche denken.
    Daran, dass vielleicht einer der Männer - oder der Frauen - die sie im Laufe des Abends treffen würde, sie vor die durchgehenden Pferde gestoßen hatte.

    Wickham sah sie mit ernster Miene an. „Seien Sie vorsichtig. Und bleiben Sie den ganzen Abend dicht neben mir."
    „Das habe ich vor", murmelte sie und zog den Schleier vors Gesicht. Dann sprang Wickham aus der Kutsche und half ihr mit der Gelassenheit eines Gentleman beim Aussteigen.
    „Vergessen Sie nicht", erinnerte er sie, während sie die Stufen hinaufstiegen, „Sie müssen mir unter allen Umständen gehorchen."
    Etwas in ihr empörte sich, aber sie hatte keine andere Wahl als zu nicken. Zweifellos würde er sie sofort zur Kutsche zurückbringen, wenn sie protestierte. Und so trat sie an seiner Seite über die Schwelle des Clubs in die Welt der Sünde.
    Was hatte er sich dabei gedacht, sie vorausgehen zu lassen? Christian fluchte mit unterdrückter Stimme vor sich hin. Jedes Mal, wenn sie stehen bleiben mussten, stieß er gegen Lady Sherringhams üppiges

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