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Im Club der geheimen Wünsche

Im Club der geheimen Wünsche

Titel: Im Club der geheimen Wünsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Page
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erklärte er mit heiserer Stimme. „Es könnte aber sein, dass ich was weiß, Mylord. Mein Cousin hatte einen Job in einem Bordell. Er sollte da eine Dame bewachen. Er hat nicht viel darüber erzählt."
    „Eine Dame? Wie hieß sie?"
    „Keine Ahnung. Sie war verrückt, meinte mein Cousin. Musste am Bett festgebunden werden, damit sie sich nicht selbst was antut." Er zeigte auf die Miniatur. „Könnte sogar die da gewesen sein, Mylord. Die, nach der Sie suchen."
    Oder es konnte eine erfundene Geschichte sein, um die fünf Pfund zu bekommen. Doch das glaubte Christian nicht.
    Er klammerte sich an jeden Hinweis darauf, dass Del noch am Leben war.
    Warum hielt Mrs Brougham seine Schwester gefangen? Für wen tat sie es?
    Mit einer Handbewegung bestellte Christian einen weiteren Krug Bier. Der Mann schaute dankbar zu ihm auf.
    Dann ließ Christian sich neben dem Grabräuber auf der Bank nieder. „Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen, Smith."
    „Was für einen Vorschlag, Mylord?"
    „Ich will Ihren Boss und zahle Ihnen ein Vermögen, wenn Sie Tanner zu mir bringen. Außerdem werde ich dafür sorgen, dass Sie dem Galgen entgehen."
    Smith berührte seine Kehle. „Ein Vermögen, anstatt aufgeknüpft zu werden, Mylord? Das ist ein gutes Geschäft."
    Zu Hause fand Christian das reinste Chaos vor. Bereits drei Schritte hinter der Haustür ging es zu wie im im Tollhaus. Die Mädchen rannten kopflos und schluchzend herum. Die Dienstboten waren vollkommen verwirrt, und die Haushälterin lief wie ein kopfloses Huhn von einem Zimmer ins andere.
    Er hielt eines der Hausmädchen am Arm fest. „Was ist hier los? Gibt es Neuigkeiten über Lady Treyworth?"
    Sie glotzte ihn an. „Ich ... Ich weiß es nicht, Mylord." Er ließ sie los und ging in sein Arbeitszimmer. Das Blut in seinen Adern fühlte sich eiskalt an.
    Jonathan Huntley, sein grauhaariger Sekretär, saß am Schreibtisch und schrieb einen Brief. Huntley war schon länger in diesem Haus als Christian selber; er diente hier seit dreißig Jahren.
    Mit langen Schritten eilte Christian zum Schreibtisch und zog den Briefbogen unter der Feder des Sekretärs hervor.

    Huntley keuchte erschrocken und presste sich die Hand aufs Herz.
    „Ich bitte darum, mich vorzuwarnen, Mylord. Ich möchte nicht gern an Ihrem Schreibtisch verscheiden."
    Auf dem Blatt stand eine Beschreibung von Mary, nicht von Del.
    „Haben die herumflatternden Damen es Ihnen nicht gesagt?" Huntley tauchte seine Feder nachdenklich ins Tintenfass. „Es ist jemand entflohen."
    „Was?"
    „Miss Mary ist mit einem der Diener durchgebrannt. Aber Sie müssen sich nicht selbst um dieses Problem kümmern, Mylord."
    Als Christian in England angekommen war, hatte Huntley an seiner langen Nase hinabgeschielt und erklärt, ein Haus voll junger Damen würde nichts als Ärger bedeuten.
    Das Problem waren jedoch nicht die jungen Damen. Es war sein Fehler gewesen, die Mädchen in dem naiven Glauben mit nach England zu bringen, sie hätten hier ein Zuhause. Und dann hatte er ungeduldig Marys Annäherungsversuche abgewehrt, ohne zu bedenken, dass sie ein verletzliches Mädchen war.
    Lady Sherringham hatte ihn als Helden bezeichnet. Das hier war der Beweis, dass er alles andere als ein Held war.
    Er warf den Brief auf den Schreibtisch. „Lassen Sie sie ziehen. Mary wird sich schon an mich wenden, sobald sie Geld braucht. Sobald sie sich meldet, wird sie die Mitgift erhalten, die ich ihr versprochen habe. Bis dahin lassen wir sie ihre aufregende Flucht genießen."
    „Sie wollen ihr die Mitgift auszahlen?" Huntley wirkte verwirrt.
    „Sie hat es aus verletztem Stolz getan. Ich habe die Mädchen zurück in diese Welt gezerrt, ohne darüber nachzudenken, ob sie hier akzeptiert werden würden." Ganz besonders er, den sein Vater abgelehnt hatte, weil er ein Bastard war, hätte es besser wissen sollen. „Vielleicht hat sie einen jungen Mann gefunden, der leidenschaftlich in sie verliebt ist." Nachdem sie drei Jahre in einem Harem eingesperrt gewesen war, hungerte Mary nach Zuneigung. Womöglich konnte seine großzügige Mitgift ihr die Liebe kaufen, die sie verdiente.
    An Huntleys Gesichtsausdruck erkannte er, dass sein Sekretär nicht seiner Meinung war. „Darf ich mir die Freiheit gestatten, Mylord ...?"
    Er seufzte. „Warum fragen Sie erst, Huntley?"
    „Der Skandal wird sich auf alle Mädchen auswirken."
    Christian hob die Hände. „Der Adel verbreitet ohnehin schon finsteren Klatsch über sie. Die Einzige, die die Lage

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