Im Dunkel der Nacht (German Edition)
ihr, dass unser Fall etwas mit euren einundzwanzig Jahre alten Knochen zu tun hat?«
Zach erläuterte die Verbindung zwischen Susan Tennant und Max Shelden.
»Weil sie an der Schule gearbeitet hat, als er verschwunden ist, glaubt ihr, dass sie etwas mit seinem Wiederauftauchen zu tun hat?« Elise wirkte skeptisch.
»Er ist nicht einfach nur verschwunden. Es sieht so aus, als wäre er zu Tode geprügelt und direkt auf dem Grundstück der Schule vergraben worden«, erläuterte Zach. »Derjenige, der ihn ausgebuddelt und hierher nach Sacramento gebracht hat, musste also ganz genau wissen, wo seine Leiche war.«
Es gab keine anderen Löcher auf dem Schulgelände.
Wer immer es war, er hatte zielgerichtet gearbeitet.
»Susan Tennant war nicht die Einzige, die zu der Zeit dort gearbeitet hat«, sagte Elise.
»Aber sie ist die Einzige, die keine vierundzwanzig Stunden nach der Entdeckung von Max’ Leiche tot aufgefunden wurde«, entgegnete Zach.
»Okay, das ist ein Argument«, sagte sie.
»Wir haben ein paar Nachforschungen über sie angestellt«, sagt Josh. »Dabei tauchte auch ihre Beschäftigung an der Sierra School auf. Sie ging dort Ende 1992 weg.«
Zach und Frank tauschten Blicke aus. Zach sagte: »Das ist etwa ein Jahr nach Max Sheldens Verschwinden.«
»Es kommt noch besser«, sagte Elise. »Sie ging, nachdem das Schuljahr bereits angefangen hatte. Das kam uns merkwürdig vor. Vor allem, da sie keinen neuen Job in Aussicht hatte. Sie kam zurück nach Sacramento, zog zu ihren Eltern und erlitt kurz darauf einen leichten Nervenzusammenbruch.«
Das war interessant. Zach beugte sich nach vorne. »Welche Art von Nervenzusammenbruch?«
»Sie hatte eine Menge Pillen geschluckt. Es ist unklar, ob die Dosis tödlich gewesen wäre oder nicht. Ihre Eltern fanden sie jedenfalls, ließen ihr den Magen auspumpen und steckten sie für ein paar Monate in eine hübsche kleine Anstalt. Seit ihrer Entlassung hat sie ihr Leben einer beispiellosen Nächstenliebe gewidmet.« Elise tippte mit dem Ende ihres Bleistifts auf die vor ihr liegenden Blätter.
»Sie hat sich die ganze Zeit um gefährdete Jugendliche gekümmert?«, fragte Frank.
Elise nickte. »Die Art von Kindern, die sie vermutlich schon an der Sierra School kennengelernt hatte. Wir fragen uns, ob dort oben etwas vorgefallen ist, das sie dazu brachte, ihre Anstellung überstürzt aufzugeben, sich das Leben nehmen zu wollen und sich anschließend der Gesundheit und dem Wohlergehen anderer zu verschreiben. Ich meine, diese Frau hatte nicht einmal Verabredungen.«
»Du meinst, es könnte ein Schlüsselereignis gewesen sein zu sehen, wie ein Kind zu Tode geprügelt wurde?« Frank kratzte sich am Kinn.
»Klingt für mich sehr nachvollziehbar«, sagte Josh.
»Trotzdem verstehe ich nicht, warum die Knochen plötzlich hier aufgetaucht sind.« Elise tippte mit den Fingern auf die Tischplatte.
»Wir auch nicht«, gab Zach zu. »Aber irgendetwas hat jemanden in Aufruhr versetzt, so viel steht fest.«
»Was wollt ihr jetzt unternehmen?«, fragte Josh.
Was Zach wollte, war ein ausführlicher Blick in ihre Ermittlungsunterlagen. »Wie wäre es, wenn wir die Ermittlungsarbeiten zusammenlegen? Vielleicht finden wir in Susan Tennants Haus etwas, das sie mit unserem Fall in Verbindung bringt.«
»Klingt vielversprechend«, sagte Elise. »Ich dachte, wir würden an einem abgedrehten Sexualdelikt arbeiten. Nach einer Verbindung zu euren alten Knochen haben wir bestimmt nicht gesucht, aber vielleicht findet ihr tatsächlich etwas. Wir haben in ihrem Haus, ihrem Büro und ihrem Minivan nichts von Interesse entdecken können.«
Zach hob den Kopf. »Sie hatte einen Minivan?«
»Ja. Sie fuhr damit die Kinder herum. Bietet etliche Sitzplätze.« Josh zog aus einer der Akten ein Foto und schob es Zach rüber.
Zach sah Frank an. »Ein Minivan könnte sich beim Transport einer alten Leiche als nützlich erweisen.«
»Definitiv«, stimmte Frank zu.
»Und die Baustelle liegt nur ein paar Häuserblocks von Tennants Jugendzentrum entfernt. Sie musste jeden Tag daran vorbeifahren, wenn sie zur Arbeit oder nach Hause fuhr«, führte Zach aus.
Frank signalisierte Josh und Elise, ihm ihre Akten zu geben. »Lasst mich mal sehen, was ihr zu dem Minivan gefunden habt.«
Veronica öffnete die Tür und ließ Zach herein. Sie legte ihm die Arme um den Hals und fing an, ihn zu küssen.
»Ich kann nicht bleiben«, brachte Zach hervor.
»Bist du sicher?« Veronica sah ihm in die Augen.
Ihre
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