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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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wegschicken, aber sie kroch bereits auf ihn zu, an ihm vorbei und in seine Hütte hinein. Er richtete sich auf, wobei er eigentlich erwartete, dass das Mädchen wieder herauskommen würde. Den Trost einer Frau hatte Luke immer nur gegen Bezahlung bekommen, und er fragte sich, was von ihm erwartet wurde. Gleichzeitig dachte er aber auch daran, was sie ihm bieten konnte. Er bückte sich und kroch ebenfalls in die Hütte.
    Sie lag nackt auf seinem Schlafsack, die langen Beine ausgestreckt, das Haar wie einen Heiligenschein ausgebreitet. Ihre rechte Hand flatterte wie ein kleiner Vogel zu ihrem Bauch, und der Schein der Flammen tanzte auf ihrer Haut. Luke betrachtete die kleinen Hügel ihrer Brüste, fuhr mit dem Finger zu ihrem Bauchnabel und um die Hüften herum. Langsam zog er Hemd und Hose aus. Er konnte nur noch daran denken, sich auf diesen warmen, braunen Körper zu legen, ihre Haut zu spüren und die Süße ihrer Jugend zu schmecken. Ganz langsam bewegte er sich, um das zerbrechliche Geschöpf unter ihm nicht zu zerdrücken. Als ob sie sein Zögern spürte, umfasste Margaret sein Gesicht und zog seinen Kopf zu sich herunter, um ihn zu küssen.
    Später in jener Nacht, als alles still war, huschte Margaret aus der Hütte heraus. Sie nahm ihre Hausmädchentracht mit, und Luke beobachtete ihre Silhouette, als sie sich anzog. Sie hob eine Hand, schob den Schildpattkamm wieder in ihre Haare und schlüpfte dann in ihr Kleid. Obwohl Luke ihre Augen nicht sehen konnte, wusste er, dass sie ihn ansah. Er versuchte, so lange wie möglich ihren leisen Schritten zu lauschen, aber erneut senkte sich die Leere über ihn. Er hustete. Margaret hatte ihn gewollt. Sie hatte nichts verlangt und kaum ein Wort gesagt.

Winter 1989
    Wangallon Station
    An den Ställen sattelte Sarah Tess ab. Sie ergriff den Striegel, zog ihre Handschuhe aus und blies sich in die Hände, damit sie warm wurden, bevor sie das Tier mit langen, rhythmischen Strichen striegelte. Tess wieherte und warf den Kopf. Bullet stand auf der Treppe, die in die Sattelkammer führte und bellte. Zwischen Pferd und Hund herrschte nur widerstrebender Respekt; Sarah wusste, dass Freundschaft nicht zum tierischen Vokabular gehörte. Bullet teilte nicht gerne, und Tess ließ höchstens einmal zu, dass Bullet nach einem anstrengenden Tag auf ihrem Rücken ritt.
    Â» Still, ihr beiden!« Sarah füllte den Futtereimer und ging in die Ställe. Tess folgte ihr schnaubend in ihre Box und begann zu fressen. Kaum hatte Sarah den Riegel vorgelegt, war auch schon Bullet an ihrer Seite. Schwanzwedelnd tanzte er um sie herum, und Sarah streichelte ihn. » Frecher Kerl!« Tess streckte den Kopf und wieherte einmal. Bullet bellte. Die anderen Boxen nebenan waren auch voll. Morgen war die große Musterung, und Toby Williams und Pancake hatten ihre Pferde bereits eingestellt. Etwa fünfhundert Kühe standen auf der Straßenweide, und morgen kam dann noch das Vieh von Boxer’s Plains dazu, bevor alle zusammen auf die Viehroute getrieben wurden. In Gedanken überschlug Sarah gerade die Summe, die sie brauchen würden, um die Rinder am Leben zu erhalten, als ein Landcruiser vorfuhr. Obwohl es schon dunkel wurde, konnte sie allein an der Zahl der Hunde auf der Ladefläche erkennen, wer der Besitzer war.
    Toby Williams schaltete die Scheinwerfer aus und schlüpfte in seine Fleece-Jacke. » Verdammt kalt hier draußen!« Er schlug die Tür zu, und seine Hunde begannen zu bellen. Bullet knurrte. » Freundlicher Köter!«
    Â» Er beschützt mich nur«, antwortete Sarah. » Wenn du angerufen hättest, hätte ich die Pferde für dich füttern können.«
    Toby zog einen Sack von der Ladefläche und trug ihn zu den Ställen. » Ah, sie haben sowieso Sehnsucht nach mir. Meine Mädels sind es nicht gewöhnt, lange von mir getrennt zu sein.«
    Â» Ja, klar.« Sarah wich zurück, als Toby begann, Futter in den Eimer zu schütten. Nach und nach fütterte er seine Pferde, und Sarah lauschte dem leisen Gemurmel, mit dem er das Ritual begleitete. Sanfte Töne bei dem einen Pferd, ein kleiner Vorwurf bei dem anderen, ein Lob für das Dritte und dann ein Geräusch, das merkwürdigerweise wie ein Kuss klang. Sarah spitzte die Ohren. Sie wusste ja, dass Viehtreiber ihre Pferde und Hunde liebten, aber…
    Â» So, die Mädels sind versorgt, jetzt ist Zeit für

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