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Im fernen Tal der Hoffnung

Im fernen Tal der Hoffnung

Titel: Im fernen Tal der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Alexander
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doch bestimmt detailliert Bericht erstatten.
    Â» Die Suppe ist recht gut«, gab William zu. Er hatte sie aufgegessen und trank noch einen Schluck Brandy. » Willst du immer noch unseren Plan verfolgen?«, fragte er, während Billy ihm eine große Kartoffel und eine Scheibe Lammpastete auf den Teller legte.
    Â» Ah, du hast also über unsere Gespräche nachgedacht. Ja, mein Junge. Du vergisst, dass wir schon hier waren, bevor dieser schottische Räuber sich Wangallon erschlichen hat. Ich kenne diesen Typ: skrupellos und nachtragend. Er sucht Rache im wahrsten Wortsinn.«
    William reckte sich und machte sich über den nächsten Gang her. Der Hausboy entzündete Kerzen im Raum und öffnete die Vorhänge, da die Sonne unterging. William stach mit der Gabel in die Pastete. Der Teig war schön locker, allerdings war das Lamm ein wenig zäh und versalzen. Er musste es mit so viel Wasser herunterspülen, dass er das Gefühl hatte zu platzen. » Ja, das sehe ich auch so, Vater. Wir sind nicht so, und…«
    Oscar rülpste laut. Er wedelte mit der Serviette und bedeutete seinem Sohn zu schweigen. Er brauchte keine weitere Meinungsäußerung mehr, da er als Hausherr– und Begründer ihres Vermögens– ja den Handlungsablauf bereits festgelegt hatte. » William, ich habe die Situation ausführlich mit Peters und Tremayne besprochen. Du wirst dich erinnern, dass Tremayne ein Spurenleser ist, der einen gewissen Ruf hat.«
    Â» Für mich klingt das nach einem afrikanischen Eingeborenen.« William wartete, bis Billy seinen Teller abgeräumt hatte und den Nachtisch brachte. » Bist du sicher, dass er auch kommt?«
    Â» Darauf kannst du dich verlassen. Wetherly hat mich über seinen Plan unterrichtet. Wir wissen natürlich nicht alle Einzelheiten, aber wir wissen mit Sicherheit, dass er in der Vollmondnacht zuschlagen will. Und das ist heute Nacht.«
    William leckte sich über die Oberlippe. » Kannst du Wetherly denn vertrauen?«
    Oscar trank noch einen Schluck Brandy. » Der Mann steht in meiner Schuld. Wegen seiner Liaison mit Mrs Constable wollte niemand ihn einstellen, bis ich ihm die Stelle als Verwalter angeboten habe. Er hat seine Loyalität schon dadurch bewiesen, dass er mich über Gordons Gegenangebot informiert hat. Ich muss sagen, das Leben geht doch oft seltsame Wege. Wenn man bedenkt, dass Gordon die Kühnheit besessen hat, Wetherly eine Stelle anzubieten. Wetherly weiß schon, wo die Ziege den Honig hat.«
    William rümpfte die Nase. » Drück dich nicht so gewöhnlich aus, Vater.«
    Â» Gewöhnliche Ausdrücke für gewöhnliche Leute«, erwiderte Oscar. » Hamish Gordon befasst sich nicht mit läppischem Papierkram. Er wird auf Rache sinnen, wenn er den Fluss überquert, und wir werden ihn mit dem Richter erwarten, der seine kriminelle Absicht bezeugen kann.«
    William bezweifelte, dass der Plan so glatt ablaufen würde. Hamish Gordon mochte ja ein ungebildeter Schotte sein, aber er war nicht dumm. Ihm kam es eher unwahrscheinlich vor, dass Gordon versuchen würde, ihr Vieh zu stehlen.
    Oscar schwenkte seine Serviette. » Ich weiß, was du denkst, mein Junge, aber wir haben diesem Räuber etwa vierzig Kühe weggenommen und sie gut versteckt.«
    Das gefiel William gar nicht. Andererseits, wenn sein Vater recht hatte und sie Hamish Gordon auf frischer Tat ertappen konnten, dann konnten sie vielleicht Wangallon erwerben. Schließlich war der Erbe noch unter zehn Jahren, und der älteste Sohn war nicht in der Lage, Wangallon zu leiten. Er war zwar ein recht guter Treiber, aber geschäftlichen Scharfsinn besaß er nicht. » Nun gut. Unsere Plantagen im Ausland prosperieren dieses Jahr, Vater. Der Kaffeehandel läuft hervorragend, und wir hätten genügend Mittel, um Wangallon zu kaufen.«
    Oscar nahm einen Löffel voll Creme zu sich, bevor er dem Diener bedeutete, mehr Brandy zu bringen. Als sein Glas wieder gefüllt war, lehnte er sich auf seinem Stuhl zurück. » Mein Junge, ich denke nicht daran, Wangallon zu kaufen.«
    William, der gerade den Löffel zum Mund führen wollte, hielt inne. » Aber ich dachte, das hätten wir schon entschieden?«
    Oscar tupfte sich die Mundwinkel mit seiner Leinenserviette ab und verzog das Gesicht zu einem Lächeln. » Ich habe gesagt, ich wollte Wangallon, aber ich habe nicht gesagt, dass ich dafür

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