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Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition)

Titel: Im Feuer der Begierde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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lag, wie sich herausstellte, Lachlans altes Zimmer, unnütz, da er vor Monaten in einen Hinterhalt Szilagyis geraten und umgebracht worden war. Als ich nach einem weiteren Gesundheitscheck noch immer keine Warnzeichen erkennen konnte, fühlte ich mich sicher genug, um mich dem dritten Türknauf zuzuwenden.
    Maximus’ altes Zimmer, und die tiefe Einsamkeit, die sich in den Türknauf eingebrannt hatte, ließ meinen Zorn über seine düsteren Zukunftsprognosen ein wenig milder werden. Hatte er, was mich betraf, auch aus diesem Grund Vlad angelogen? Weil er lieber mit der falschen Frau zusammen sein wollte als eine weitere traurige Nacht allein zu verbringen?
    Ich ließ den Türgriff los. Welche Gründe Maximus auch gehabt haben mochte – geschehen war geschehen, und ich hatte keine Zeit, mir über das Warum den Kopf zu zerbrechen. Ich ging zur vierten Tür, doch sie öffnete sich, bevor ich den Griff berühren konnte. Shrapnels Gesicht starrte mir entgegen.
    »Leila. Was machst du hier?«, fragte er überrascht.
    Schnell zog ich die Hand zurück. »Äh, ich …«
    Noch verdutzter war ich, als Maximus’ Tür ebenfalls aufging, aber nicht er herauskam. Eine bildhübsche rothaarige Frau trat in den Flur.
    »Du solltest doch zur dritten Tür kommen, Leila«, sagte sie und schenkte Shrapnel ein strahlendes Lächeln. »Natürlich kann man sich in diesem riesigen Kasten auch leicht verirren.«
    Ich hatte sie vor Monaten schon einmal gesehen. Vlad betrachtete sie als Freundin, weshalb sie auch zu unserer Hochzeit gekommen war, aber ich konnte mich ums Verrecken nicht an ihren Namen erinnern. Ich wandte mich trotzdem noch einmal in Richtung Shrapnel, bedachte ihn mit einem entschuldigenden Achselzucken, dankbar für die Ausrede, und steckte die Hand in die Rocktasche. Hätte Shrapnel gewusst, was ich wirklich vorgehabt hatte, wäre er sofort zu Vlad gerannt.
    »Sorry, falsche Tür.« Dann, an die Rothaarige gewandt: »Fertig?«
    Wieder reagierte sie mit einem strahlenden Lächeln. »Klar doch.«
    Ihre barbiehaft perfekten Züge halfen meiner Erinnerung auf die Sprünge. Ach ja, sie hieß Cat und war mit Bones verheiratet, dem Vampir, der mir beigebracht hatte, Vlads telepathische Fähigkeiten zu blockieren, indem ich mir im Geist etwas vorsang. So hatte Cat auch mitbekommen, dass Shrapnel mir fast auf die Schliche gekommen wäre. Auch sie konnte Gedanken lesen, und dass sie mir aus der Klemme half, ließ sie vertrauenswürdig erscheinen. Schließlich hätte sie den Dingen auch einfach ihren Lauf lassen können.
    Danke , dachte ich an sie gewandt.
    Sie machte eine vage abwinkende Handbewegung. »Ich kann’s kaum erwarten, die Nachrichtenzentrale zu sehen«, sagte sie, als hätten wir uns vorher schon darüber unterhalten. »Sie ist auf diesem Stock, oder?«
    Die Frage war an Shrapnel gerichtet, der jetzt wieder misstrauisch dreinblickte. »Ja, aber nur autorisierte Personen haben dort Zutritt.«
    Cat schnaubte. »Vlads Frau ist also nicht ›autorisiert‹?«
    Shrapnel machte den Mund auf … und blieb stumm. Jetzt, da ich mit seinem Vorgesetzten verheiratet war, konnte er schlecht einschätzen, ob es noch Dinge gab, die ich nicht durfte. Cat nahm meinen Arm, stieß einen Pfiff bei dem Stromschlag aus, den sie abbekam, und plauderte weiter munter drauflos.
    »Zum Schutz seiner Leute hat Vlad bestimmt den neuesten High-Tech-Krempel angeschafft. Das Nachrichtenzentrum ist also die erste Wahl, wenn du Informationen über die sprachaktivierte Software haben willst, die dich so interessiert.«
    Um ein Haar hätte ich sie geküsst. Wo hatte der Verräter wohl am ehesten belastende Essenzspuren hinterlassen? In dem Raum, von dem aus Maximus’ Handysignal geortet worden war. Cat hatte heute Morgen offenbar meine Gedanken belauscht; deshalb wusste sie so genau, was ich vorhatte.
    Mit Mühe konnte ich mir ein Grinsen verkneifen. »Klasse. Es nervt mich wirklich, keine technischen Geräte bedienen zu können.« Dann wandte ich mich an Shrapnel. »Wohin müssen wir noch mal?«
    Missbilligend schürzte er die vollen Lippen. »Am Ende des Ganges links, dann die erste Tür im zweiten Flur rechts.«
    »Danke!«
    Kaum waren Cat und ich außer Sichtweite von Shrapnel, hielt ich sie auf.
    Du musst nicht weiter mitkommen , schickte ich ihr rasch eine Gedankenbotschaft. Wenn Vlad rauskriegt, dass du mir geholfen hast, rastet er bestimmt total aus.
    »Aus genau diesem Grund ist Bones auch schon am Packen«, kicherte sie. Dann beugte sie sich

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