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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hätte, hätte sie ihm keine Antwort gegeben.
    Sein Lächeln wurde breiter. Er grüßte sie. »Ausgezeichnet. Ich werde Sie dort aufsuchen.«
    Penelope starrte ihn an, suchte nach einem Gegenstand, den sie ihm an den Kopf werfen konnte - aber er war schon verschwunden.

12
    Spät am Abend marschierte Penelope unruhig über die verlassene Orchesterempore am Ende von Lady Griswalds Ballsaal und fragte sich, welcher Teufel sie geritten hatte, in Adairs Falle zu tappen.
    Allein dieser Ausdruck in seinem Gesicht ... unerträglich! Und sie konnte sich blendend vorstellen, wie er sich benehmen würde, sobald er sie ausfindig gemacht hatte, weshalb sie auf der Orchesterempore herumgeisterte. Falls sie in der Angelegenheit überhaupt noch Wünsche anmelden durfte, würde er sie überhaupt nicht ausfindig machen!
    Unten im Ballsaal war Lady Griswalds Fest zu Ehren der Verlobung ihrer Nichte in vollem Gange. Die Ladys und Gentlemen tanzten, die Paare plauderten, die Anstandsdamen saßen in ihren Sesseln und tratschten, was das Zeug hielt. Ihre Ladyschaft war eine enge Freundin ihrer Mutter, und so war Penelope keine andere Wahl geblieben, als das Fest zu besuchen.
    Eine halbe Stunde lang hatte sie sich höflich unter die Gäste gemischt, aber weil sie ständig darauf achten musste, ob ein goldblonder Haarschopf unter den neu ankommenden Gästen auftauchte, hatte sich eine Anspannung eingestellt, die jetzt ihren Tribut forderte.
    Anstatt ihre künftigen Bewerber noch länger mit grässlichen Antworten zu überhäufen, hatte sie sich entschuldigt, war am Salon vorbeigeschlendert und hatte sich auf die Empore geflüchtet.
    Hatte sich vor den allesamt viel zu arroganten Gentlemen in Sicherheit gebracht.
    Trotzdem gab es ein Problem: Sie mochte sich zwar in Sicherheit wiegen, aber mit ihrem Versteckspiel schob sie das Unvermeidliche doch nur auf. Irgendwann würde sie Barnaby Adair gegenübertreten müssen.
    Indem Penelope auf seinen Trick hereingefallen war, hatte sie ihn praktisch eingeladen, ihr noch mehr Aufmerksamkeit zu widmen; und falls er sie entdecken sollte, hätte sie keinerlei Grund, ihn fortzuschicken. Jedenfalls nicht auf der Stelle. Was, selbstredend, sein Ziel gewesen war.
    Gleichgültig, denn an ihrem Problem ... wie sie mit ihm umgehen sollte ... änderte das nichts. Und was das betraf, schwankte sie, vollkommen anders, als es ihre Art war, gefährlich hin und her.
    Teils war sie überzeugt, dass jede nähere Bekanntschaft mit ihm ihrer Zukunft äußerst schädlich sein würde - ihrer fortgesetzten Unabhängigkeit.
    Teils herrschte eine unstillbare Neugierde in ihr.
    Neugierde war ihre größte Sünde. Schon immer gewesen.
    Gewöhnlich richtete ihre Neugierde sich eher auf intellektuelle als auf körperliche Dinge. Zu den nennenswerten Ausnahmen zählten einzig der Walzer und das Eislaufen. Aber Adair weckte eine Neugierde in ihr, die erheblich komplexer war.
    Fasziniert sog sie alles in sich auf, was mit seinen Unternehmungen zu tun hatte, wie er Ermittlungen führte und mit Stokes und der Polizei umging. Durch ihn - niemanden sonst - konnte sie solche Dinge lernen, und an dieser Front gab es vieles, was sie noch lernen musste. Aber während all das in erster Linie intellektuell zu bewältigen war, gab es gleichzeitig eine körperliche Seite: Es war eine berauschende Erfahrung gewesen, verkleidet ins East End einzudringen und dort am Abgrund der Gefahr zu balancieren.
    Das waren die angenehmen Seiten ihrer Bekanntschaft, viele Gründe, weshalb sie sie fortsetzen wollte, ganz davon abgesehen, die vermissten Jungen zu retten.
    Aber es war eine Neugierde ganz anderer Art, welche die wider-streitenden Gefühle nährte, die sie für ihn empfand, und welche sie drängte, trotz der unbestreitbar erblühenden Faszination für ihn jegliche persönliche Verbindung zu unterbinden.
    Und das war noch untypischer für sie. Niemals zuckte Penelope vor Herausforderungen zurück, und ein Teil von ihr, der willensstarke und dominante Teil, wollte auch jetzt nicht zurückzucken.
    Als sie das Ende der kurzen Empore erreicht hatte, hob sie ihre Röcke ein paar Zentimeter an und marschierte zurück, eingehüllt in Schatten und unsichtbar für die feiernden Gäste unten im Saal.
    Ausgiebig hatte sie darüber nachgedacht, was er in ihr angeregt, was er in ihr provoziert hatte. Es war eine Art Neugierde, und das war der Grund, warum sie es als angenehm empfunden hatte zu erforschen, warum sie ihm instinktiv gefolgt war.
    Gefühlsmäßige

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