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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gewöhnlich nicht die geringste Aussicht auf die Erlaubnis hätten, uns die Mühe zu machen ... um vier bettelarme Jungen. Obwohl der mögliche Einsatz der Jungen, soweit er uns durch den Kopf gegangen ist, auf nichts Gutes schließen lässt. Sämtliche Einsätze sind höchst kriminell. Es sind Verbrechen, die unsere Aufmerksamkeit verdient haben.« Er überlegte kurz.
    »Wenn ich bedenke«, meinte er dann, »welchen politischen Aufruhr dein jüngster Erfolg gegen einige kriminelle Mitglieder der gehobenen Gesellschaft verursacht hat, wenn ich außerdem bedenke, dass unsere Vorgesetzten uns ständig bedrängen, in unseren Bemühungen doch ein wenig ausgewogener zu sein, dann kommt es mir vor, als sei der Fall eine glänzende Gelegenheit zu demonstrieren, dass die Polizei es nicht nur darauf abgesehen hat, die kriminellen Machenschaften in den Salons aufzudecken, sondern ebenso darauf vorbereitet ist, die unschuldigen Menschen auf der Schattenseite des Lebens zu beschützen.«
    »Du könntest auch darauf hinweisen, dass die kriminellen Machenschaften der besseren Gesellschaft sich momentan saisonbedingt auf einem Tiefpunkt bewegen.« Barnaby senkte den Kopf und fing Stokes’ Blick auf. »Nun, was glaubst du, kannst du die Erlaubnis erwirken, an diesem Fall zu arbeiten?«
    Es verging ein Moment, bevor Stokes die Lippen zusammenpresste. »Ich glaube, ich kann dafür sorgen, dass der Fall ihre Vorurteile durcheinanderwirbelt. Und ihre Politik.«
    »Kann ich dir irgendwie helfen?«
    »Du könntest ein paar Zeilen an deinen Vater schreiben. Nur für den Fall, dass wir Unterstützung benötigen. Davon abgesehen komme ich zurecht, glaube ich.«
    »Gut.« Barnaby setzte sich auf. »Soll das heißen, dass ich auf dich zählen kann?«
    Stokes ließ den Blick über den Aktenstapel an seinem Ellbogen schweifen. »Oh ja, ich bin ganz bestimmt mit von der Partie.«
    Barnaby grinste und erhob sich.
    Stokes schaute auf. »Es sollte mir gelingen, den Kommissar später zu erwischen. Ich werde dich benachrichtigen, sobald ich die Angelegenheit geklärt habe.« Er erhob sich und streckte ihm die Hand entgegen.
    Barnaby schlug ein, ließ die Hand wieder los und verabschiedete sich. »Ich überlasse dir die Überzeugungsarbeit.«
    Er eilte zur Tür.
    »Noch eins.«
    Stokes’ Stimme ließ ihn an der Tür innehalten. Er schaute zurück.
    Stokes war schon dabei, die Papiere wegzusortieren. »Du könntest die Leiterin des Findelhauses fragen, ob ihr an den Jungen irgendeine Gemeinsamkeit aufgefallen ist. Gemeinsame Eigenschaften ... waren sie alle groß oder klein, dick oder dünn? Stammten sie aus ordentlichem Hause oder direkt vom Bodensatz der Gesellschaft? Das könnte uns den Schlüssel dazu liefern, was mit ihnen angestellt werden soll, wer auch immer sie entführt hat.«
    »Gute Idee. Ich werde sie fragen.« Barnaby grüßte und verschwand.
    Er hatte gesagt, dass er sie fragen wolle, aber er brauchte sie nicht an diesem Tag zu fragen.
    Es war nicht notwendig, dass er noch am Nachmittag ins Findelhaus zurückkehrte und Penelope Ashford aushorchte. Schließlich hatte sie erklärt, dass sie sich gewöhnlich vormittags in der Einrichtung aufhielt. Selbst wenn er sie ausfindig machen konnte, wo auch immer sie stecken mochte, würde sie ihm nicht die Akten zur Durchsicht überlassen.
    Allerdings hatte er sie so kennengelernt, dass sie in der Lage sein würde, Stokes’ Fragen zu beantworten, ohne einen Blick in die Akten werfen zu müssen.
    Auf den Stufen des Gebäudes, in dem sich Stokes’ Büro befand, hielt Barnaby inne. Die Hände hatte er in den Taschen seines Übermantels vergraben, der ihn gegen die frische Brise schützte; er betrachtete das Gebäude auf der anderen Straßenseite, während er ergebnislos darüber nachdachte, ob es Sinn machte, Penelope Ashford vielleicht doch aufzusuchen.
    Wenn ich ihr nachjage, glaubt sie bestimmt, ich würde ihre Fähigkeiten anzweifeln, grübelte er.
    Barnaby fühlte sich bestätigt, schritt lächelnd die restlichen Stufen hinunter und machte sich auf den Weg in die Mount Street.
    Mithilfe eines Straßenkehrers machte er das Haus der Calvertons aus und ließ den Türklopfer auf das Holz sausen. Ein paar Sekunden verstrichen, bevor ein beeindruckender Butler öffnete, die Brauen hochzog und ihn gebieterisch musterte.
    Barnaby lächelte ungezwungen und charmant. »Ist Miss Ashford zu sprechen?«
    »Bedaure, Sir, Miss Ashford hält sich zurzeit nicht im Hause auf. Darf ich ausrichten, wer sie zu

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