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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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der Hand, dass er vollkommen in Ungnade gefallen war. »Oder ich werde Lord Rotherdale verraten, was ich in Lady Mendicats Salon beobachtet habe.«
    Hellicar blinzelte, erblasste. »Was Sie beobachtet haben ... nein, das würden Sie nicht tun.«
    »Doch, glauben Sie mir, ich habe es beobachtet, und ich würde es tun. Und ich würde jeden Moment genüsslich auskosten.«
    Sie presste die Lippen zusammen und sah ihn aus schmalen Augen an. Hellicar musterte ihr Gesicht, ihre starre Miene - und beschloss, dass sie ihm nichts vormachte. Er akzeptierte seine Niederlage, verneigte sich förmlich, allerdings längst nicht so elegant wie zuvor. »Ausgezeichnet, liebe Penelope. Ich werde mich von der Liste streichen. Fürs Erste.« Er musterte Barnaby, dann wieder Penelope. »Wenn es tatsächlich Ihr Ziel ist, ein freies Leben zu führen, dann ist es vielleicht nicht besonders klug, so angeregt mit Adair zu plaudern. Wie wollen Sie all die verspielten Welpen hier im Salon überzeugen, dass Sie kein Interesse daran haben, vor den Altar zu treten? >Was Adair kann, kann ich schon langes werden die jungen Hunde sich sagen und es ihm gleichtun wollen.«
    Er drehte sich schon zur Seite, als er bemerkte: »Seien Sie gewarnt, Adair. Sie ist gefährlich.«
    Mit einem Gruß eilte Hellicar davon.
    Penelope verzog das Gesicht. Mehr und mehr. »Unsinn!«
    Barnaby kämpfte mit sich, um das Lächeln zu unterdrücken. In der Tat, sie war gefährlich - gefährlich unberechenbar. Hellicars Warnung war vollkommen überflüssig gewesen; und was ihn betraf, so war ihre Bedrohlichkeit der Grund, weshalb sie ihn faszinierte. Noch nie zuvor war er einer wohlerzogenen jungen Lady begegnet, die mit Absicht und in vollem Bewusstsein dessen, was sie tat, die Grenzen der Etikette niederriss, wann immer sie sich danach fühlte - und die überzeugt war, den Folgen gewachsen zu sein.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit empfand er es als Vergnügen, sich in der Gesellschaft aufzuhalten. Denn er fühlte sich auf neue, vollkommen unerwartete Weise unterhalten.
    »Immerhin ist er verschwunden.« Penelope drehte sich wieder zu Adair. »Nun«, nachdenklich runzelte sie die Stirn, »wo waren wir gerade?«
    »Ich habe gerade fragen wollen ...«
    »Miss Ashford.«
    Zischend atmete sie aus, wandte sich um, um den neuerlichen Eindringling missbilligend zu beäugen. Der junge Lord Morecombe. Sie schickte ihn umstandslos fort und beraubte ihn grausam der Illusion, dass sie auch nur das geringste Interesse daran hegte, mit ihm über das neueste Theaterstück zu plaudern, geschweige denn über das jüngste Wettrennen im offenen Zweispänner nach Brighton.
    Auf Morecombe folgte Mr. Julian Nutley.
    Dann kam Viscount Sethbridge.
    Während sie sich mit dem Viscount abmühte und anschließend mit Rigby, der sich getreu Hellicars Prophezeiung am hartnäckigsten weigerte, das Feld zu räumen, hatte Barnaby ausreichend Zeit, sie ausgiebig zu beobachten.
    Es war nicht schwer zu erkennen, warum diese unglückseligen Gentlemen sich berufen fühlten, es mit ihrer scharfen Zunge aufzunehmen. Sie war ausgesprochen attraktiv, aber nicht auf die übliche Art. Die dunkle Schattierung ihres Kleides ließ ihre por-zellanzarte Haut schimmern. Sogar ihre Brille, die ihrer Auffassung nach ihrer Erscheinung ganz sicher abträglich war, machte sie noch attraktiver. Denn die Goldumrandung betonte ihre Augen, während die Linsen sie leicht vergrößerten, ihre langen, gebogenen, dunklen Wimpern betonten, die reiche braune Iris und den Scharfsinn, der wie aus der Tiefe aufblitzte.
    Mit ihren lebhaften Zügen, und, in der Tat, mit ihrer gesamten Erscheinung war sie überaus auffallend, ganz besonders dann, wenn man sie mit dem blassen, unscheinbaren und pastellfarbenen Einerlei der übrigen jungen Ladys auf dem Heiratsmarkt verglich.
    In ihrem Fall hatte ihr abschreckendes, reizbares und bisweilen arrogantes Benehmen gegenüber ihren künftigen Bewerbern genau den gegenteiligen Effekt - aber er hatte ernste Zweifel, dass sie es begriff. Mit ihrem Benehmen hatte sie sich als Trophäe empfohlen, die es zu gewinnen galt; die Gentlemen, die sie umkreisten, waren sich vollkommen darüber im Klaren, dass es als höchste Auszeichnung galt, ihre Hand zu gewinnen.
    Barnaby beobachtete, wie sie all jene Gentlemen abwies, die es gewagt hatten, ihr in die Quere zu kommen, als sie versuchte zu erfahren, was er ihr mitzuteilen hatte. Und es war unabweisbar, dass sie Männer, ganz besonders die Gentlemen der

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