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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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und meditierte, behielt sie aber im Auge. Er verfügte über eigene Waffen, wollte aber geistig vorbereitet sein, und es war schwierig, sich um zwei Dinge gleichzeitig zu kümmern.
    Sein Nachdenken war nicht von Dauer; sie entwickelten bald einen Plan, der es, wie sie Ilkepala erklärten, den Angreifern erlauben würde, unsichtbar zu bleiben.
    »Was ist das für ein Zauber?«, wollte er wissen, doch
    Bussamarai lachte.
    »Kein Zauber, sondern Rauch! Wir machen Rauchwolken, um die Speerwerfer zu verbergen… du wirst schon sehen.«
    Ja, dachte Ilkepala, das werde ich.
    Er sah zu, wie sie den Wind prüften und feuchtes Laub
    unter den Bäumen sammelten. Aufregung lag in der Luft, und ein Blick ins Lager der Soldaten verriet ihm, dass alles still war, eine atemlose, erwartungsvolle Stille – dort unten wartete der Tod.
     
    Bertie lag im Sterben. Die Kameraden fragten ständig, wie es ihm gehe, und Rapper wiederholte: »Er packt es, Bertie ist ein Kämpfer.«
    »Wann wird er wieder reiten können, Sarge? Wir müssen hier raus.« »Ihr würdet mich doch nicht hier lassen, oder?«, rief Pratt. »Nein. Wir packen dich und dein verdammtes Bein auf deinen Klepper. Wird schon werden.« »Aber wir sind eingesperrt.« »Keine Sorge, wir kappen die Zäune.« »Ihr wartet darauf, dass Bertie stirbt, oder?« »Das kann man so nicht sagen.« »Und ob. Er ist verloren, das wisst ihr doch. Er leidet, warum erschießt ihr den armen Kerl nicht einfach?« »Klappe! Ich will nichts davon hören! Ich leite dieses
    Unternehmen, dafür werdet ihr mir noch dankbar sein.« Dann roch er den Rauch und hörte das panische Flüstern seiner Männer. »Sie räuchern uns aus! Himmel, die braten uns! Holt den Sarge!«
    Jetzt war der Augenblick gekommen, das spürte Rapper. Genau jetzt. Drähte durchtrennen, Pferde holen und
    abhauen, bevor das Feuer übergriff. Doch da war Bertie.
    Er kroch zurück zu Pratt und sagte ihm, er solle irgendwie auf ein Pferd klettern.
    Sich zumindest bereithalten. Es waren keine Flammen
    zu sehen, nur dicke Rauchwolken.
    Natürlich, der Wald war feucht nach dem Regen, das wussten die Wilden. Was aber hatten sie vor?
    »In Deckung«, zischte Rapper. »Gewehre laden. Sagt es weiter. Ich glaube, sie greifen durch den Rauch an.«
    »Wir hätten verschwinden sollen!«, beklagte sich ein
    Mann. »Oder wir verschwinden jetzt, durch den verdammten Rauch, solange es noch geht!« »Zu spät. Sieh nur«, rief sein Freund. »Da hast du dein Feuer!«
    Rapper schaute verblüfft hinüber. »Nein!« Wie hatte er sich so irren können?
    Flammen loderten aus dem Rauch und schossen in einen hohen Baum hinauf! Daneben ging ein zweiter Baum in Flammen auf, dann ein dritter, das Feuer verströmte eine mörderische Hitze, die die Männer auf beiden Seiten zum raschen Rückzug zwang.
    Die dicken Bäume brannten wie Fackeln, erleuchteten die Umgebung, ein spektakuläres Bild, das die Umstehenden nur bestaunen konnten. Es gab keine Funken, kein einziger Ast fiel zu Boden; die knorrigen Stämme mit über einen Meter Durchmesser wankten nicht einmal. Die Bäume brannten, aber nicht richtig; sie blieben aufrecht stehen, drei unglaubliche Fackeln, die meilenweit zu sehen waren.
    »Was ist das?«, brüllte Rapper. »Brennen die Bäume nun oder nicht?«
    Alle standen verwundert da. Es gab keine Asche, die Äste ragten noch stark und kräftig in den Himmel, zeichneten sich wie Scherenschnitte vor den Flammen ab.
    Und dennoch brannten die drei Bäume.
    »Wenn mir das jemand erzählte, hätte ich es nicht geglaubt«, sagte der Sergeant. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.«
    Pratt rief um Hilfe, und Rapper eilte zu ihm hinüber.
    »Was gibt’s?« »Die Bäume, das ist doch Teufelswerk. Wir sind von Teufeln umgeben.« Er brach in Tränen aus. »Herr erlöse uns von dem Bösen, wir werden diesen nackten Satansanbetern niemals entkommen!«
    Rapper stieß ihn zur Seite. Er schaute zu den Pferden, die überraschend ruhig waren. Ein Brand in ihrer Nähe hätte sie wahnsinnig machen müssen, doch sie wirkten völlig ungerührt.
    Rapper schob seine Kappe zurück und kratzte sich am
    Kopf.
    Nicht die Pferde waren verschreckt, sondern seine Männer. Seltsam. Bildeten sie sich das alles nur ein? Die Pferde… bemerkten scheinbar keine brennenden Bäume.
    Die Männer wichen zurück, den Blick noch immer auf die Bäume geheftet, während die Flammen allmählich erstarben. Die Bäume hatten keinen Schaden genommen. Auch Rapper war nervös, obwohl er es

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