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Im Funkloch

Im Funkloch

Titel: Im Funkloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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ins Netz. Hoffentlich ist es wieder da . . .«
     
    Zum Glück schaltete Passlewski in der Dunkelheit seine Taschenlampe wieder an, weswegen wir tatsächlich keine Probleme hatten, ihm zu folgen. Dabei achteten wir darauf, Abstand zu halten und keine Geräusche zu machen. Wir konnten nur hoffen, dass er uns nicht sah, falls er sich einmal umdrehte.
    Aber er schien mit sich selbst beschäftigt zu sein. Denn er legte einen flotten Schritt vor und der Lichtkreis seiner Taschenlampe jagte umher.
    »Will der etwa auch bis runter ins Dorf?«, fragte Tina flüsternd.
    Kaum hatte sie die Frage gestellt, verließ Passlewski den Weg. Er bog nach links ab, wo es steil bergan ging. Hier war zwar auch ein Weg, doch es war mehr ein Trampelpfad durchs Unterholz – ein Auto konnte hier nicht fahren, höchstens ein Traktor.
    Wir verlangsamten unsere Schritte und wartetenunten auf dem Waldweg, bis sich Passlewski ein ganzes Stück entfernt hatte.
    »Jetzt könnten wir zum Dorf weitergehen, ohne dass er uns entdeckt!«, sagte Janka drängend.
    »Aber dann würden wir nicht rausbekommen, was er im Wald macht«, sagte Tina.
    »Vielleicht will er ans Grab von seinem Hund«, mutmaßte Janka.
    »Das ist nicht hier.«
    »Jetzt seid mal still!«, zischte Tina. »Soll er uns etwa noch hören? Also – folgen wir ihm? Oder nicht?«
    Ich ging vor. »Natürlich folgen wir ihm.«
    Tina schloss sofort zu mir auf, und Janka hatte keine Lust, alleine zurückzubleiben.
    Nach wenigen Minuten erreichten wir eine Lichtung, die von gestapelten Holzstämmen gesäumt war. Zuerst war mir nicht klar, wohin Passlewski verschwunden war, aber dann sah ich hinter einem der Holzstapel den Schein der Taschenlampe irrlichtern, und ich hörte ihn reden – es klang wie ein Fluchen.
    Lautlos wies ich zu einem anderen Holzstapel in der Nähe. Tina verstand und nickte, zog Janka mit sich. Wir versteckten uns dahinter. Ich bedeutete den beiden, am hinteren Ende zu warten, und schlich geduckt um die Stämme herum.
    Der Boden war hier weicher, aber nicht matschig. Ich konnte nur hoffen, nicht auf irgendwelche Ästezu treten und mich zu verraten. Wegen der Lichtung fiel hier deutlich mehr Mondlicht in den Wald, und ich konnte mehr sehen als noch vorhin auf dem Weg. Also musste ich auch aufpassen, nicht von Passlewski entdeckt zu werden.
    »Verdammt!«, brüllte jemand.
    Das war er. Ich erstarrte. Dann hörte ich ein kratzendes Geräusch und sah das Licht der Taschenlampe hektisch umherfahren.
    »Das kann nicht sein!«, murmelte er halblaut und die Fassungslosigkeit in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Da sah ich ihn.
    Er stampfte erst zwei Schritte in Richtung Wald, schaute dabei auf den Boden. Seine Augen folgten dem Lichtkegel, den er umherstreifen ließ. Aber er fand wohl nicht das, wonach er suchte, jedenfalls bewegte er sich erst nach links, dann nach rechts und wieder zurück.
    Er kam auf uns zu!
    Mir wurde heiß und kalt.
    Ich wirbelte herum und eilte geduckt zu Tina und Janka. »Er kommt!«, sagte ich fast lautlos.
    Ohne lange zu zögern, schnappte Tina sich Janka am Unterarm und zog sie mit sich.
    Wir gingen um den Holzstapel herum und waren nun auf der Lichtung. Es gab keinen Ort, an dem wiruns verstecken konnten – wir mussten weiter den Stapel als Deckung nutzen. Ich deutete zu Boden und Tina und Janka kauerten sich nieder.
    Zum Glück war der Holzstapel so hoch, dass Passlewski uns nicht sehen konnte, solange wir nicht standen. Ich richtete mich gerade so weit auf, dass ich den Schein seiner Taschenlampe ausmachen konnte. Nun war er genau auf der anderen Seite des Stapels, und auch jetzt machte er kratzende Geräusche und fluchte dabei.
    Er kam schneller um den Stapel herum, als wir reagieren konnten.
    Zwischen dem ersten Stapel, hinter dem er rumgefuhrwerkt hatte, und dem, an dem wir uns versteckten, trat er auf die Lichtung.
    Mir blieb fast das Herz stehen.
    Doch zum Glück schaute Passlewski sich nicht um, sondern ging eilig quer über die Lichtung – zum nächsten Stapel. Er hatte schon die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als ich aus meiner Erstarrung erwachte und mich zu Tina und Janka umdrehte, die mit schreckgeweiteten Augen noch immer auf dem Boden kauerten. Ich schob sie den Stapel entlang und wir versteckten uns wieder auf der anderen Seite, am Waldrand.
    Nach kurzer Zeit tauchte Passlewski wieder auf. Er ging zur Mitte der Lichtung, drehte sich einmal umdie eigene Achse, als hielte er nach etwas Ausschau, das ihm bislang entgangen

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