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Im geheimen Garten des Scheichs

Im geheimen Garten des Scheichs

Titel: Im geheimen Garten des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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erholte Lauren sich bei einem kühlen Getränk von dem Besuch im Basar. Sie konnte natürlich nicht ahnen, dass sie schon sehr bald nach El-Joktor unterwegs sein würde. Und wenn sie einmal im Flieger nach Genf saß, war sie für immer aus seinem Palast und seinem Leben verschwunden.
    Lauren war erst wenige Minuten wieder von ihrem Ausflug in den Suk zurück, da schaute Farah bei ihr vorbei. Die Prinzessin erkundigte sich, ob sie Lust habe, sich das Fohlen anzusehen, dass ihr Mann ihr geschenkt habe. Lauren ließ sich nicht zweimal auffordern. Sie konnte dringend etwas Aufmunterung gebrauchen. Es hatte sie eben fast umgebracht, als Rafi gegangen war.
    Auch dass sie keinerlei schriftliche Unterlage über die königliche Familie hatte kaufen können, stimmte sie traurig. Sie hatte auf ihren Reisen rund um die Welt bereits so viele Städte und Heiligtümer besichtigt. Es war nie ein Problem gewesen, einen kleinen Bildband oder eine Broschüre als Andenken zu erwerben.
    Aber sie war zum ersten Mal in der arabischen Wüste. Vielleicht gab es hier im Land ein Gesetz, dass nichts über das Herrscherhaus gedruckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden durfte.
    Natürlich konnte man allgemeine Informationen über die Shafeeq-Dynastie aus Lexika und aus dem Internet beziehen. Doch hätte sie gern ein Schriftstück besessen, das unmittelbar von dort stammte, wo ihr Großvater zu Hause gewesen war und ein Teil ihrer Familie noch heute lebte. Leider sollte es nicht sein.
    Kaum waren Farah und sie in den Stallungen angelangt, wurde die Prinzessin ans Telefon gerufen. Momente später kehrte sie zurück. „Das war Nazir. Ich soll Ihnen ausrichten, dass Sie bitte in die Suite kommen möchten.“
    Lauren runzelte die Stirn. „Warum?“
    „Ich habe keine Ahnung. Aber es klang dringend. Ich begleite Sie zurück.“
    „Nein, vielen Dank, das ist nicht nötig. Ich finde den Weg inzwischen auch alleine.“
    Hat er vielleicht eine Nachricht von Rafi für mich, überlegte Lauren, während sie die Flure entlangeilte. Nazir wartete bereits vor der Tür auf sie. „Vielen Dank, dass Sie es so schnell einrichten konnten, Mademoiselle. Dürfte ich Sie kurz sprechen?“
    „Natürlich.“ Lauren bat ihn herein.
    „Ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass der König um Ihre missliche Lage nach dem Sandsturm weiß. Da er nicht möchte, dass Sie noch länger auf eine Karawane warten müssen, hat er erlaubt, dass Sie sofort mit dem Helikopter nach El-Joktor geflogen werden. Ich werde Sie begleiten und Sie vor Ort zu der Vieruhrmaschine nach Genf bringen.“
    Wenn sie jetzt abreiste, würde sie Rafi nie wiedersehen. Er musste über diese Pläne im Bild gewesen sein. Deshalb hatte er wohl vorhin den Basar mit ihr besucht. Ihr Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen.
    „Wenn Sie bitte die Koffer packen würden, Mademoiselle. Ich schicke dann jemanden her, der sie abholt und zum Hubschrauber trägt. Ihr Mittagessen wurde bereits serviert. Haben Sie noch Fragen? Andernfalls komme ich in einer Dreiviertelstunde zurück.“
    Sie war so bestürzt, dass sie keinen klaren Gedanken fassen konnte. „W…was ist mit meinem Pass?“
    „Ich werde ihn Ihnen im Hubschrauber geben. Kann ich sonst noch etwas tun?“
    „Nein, danke. Ich werde fertig sein“, antworte sie leise und verwünschte ihre bebende Stimme, die den Aufruhr in ihrem Innern verriet.
    „In Ordnung, Mademoiselle.“
    Sobald sie allein war, eilte sie ins Schlafzimmer und begann zu packen. Alles war vorbei. Sie würde wegfliegen, aber ihr Herz hier zurücklassen. Wenn ich die Abreise nur verzögern könnte, und sei es bloß um einen Tag, dachte sie verzweifelt. Sie war noch nicht bereit, für immer von Rafi getrennt zu werden, der das Wichtigste in ihrem Leben geworden war. Doch das Schicksal hatte es anders bestimmt.
    Als sie schließlich die Koffer in den Wohnraum trug, fiel ihr Blick auf das Tablett mit dem Mittagessen. Nein, sie würde jetzt keinen Bissen herunterbekommen. Sie setzte sich in einen Sessel und wartete.
    „Lauren?“ Rashad hatte die Suite betreten, ohne vorher anzuklopfen.
    Sie sah ihn an und dann schnell beiseite. „Der König hat dafür gesorgt, dass ich die Oase verlassen kann, wie Nazir mir gesagt hat. Ich bin froh, dass du hier bist. So kann ich mich persönlich von dir verabschieden und dir für alles danken.“
    „Du siehst mitgenommen aus.“
    „Es tut mir leid, Rafi, dass du Zeuge meiner Reaktion auf diese Nachricht bist.“
    „Du möchtest noch nicht

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