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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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gestern zum ersten Mal gesehen, seit sie gebaut wurde. Ich konnte kaum glauben, wie verfallen und schmutzig sie ist. Es gibt keine sanitären Anlagen, kein Bettzeug, keine richtigen Fenster, nicht einmal einen Fußboden oder eine Tür. Kein Wunder, dass Max mich nie dorthin gehen ließ. Ich möchte gern etwas tun, aber ich weiß nicht was.«
    »Sie können so lange nichts unternehmen, bis man die Gesetze ändert und Max gezwungen wird, sein Vorgehen zu ändern. Aber ich fürchte, das wird noch eine ganze Weile dauern.«

    Es war fast Mitternacht, als Max endlich schlafen ging. Alexandra wartete, bis sie ihn schnarchen hörte, bevor sie zu den Ställen ging und ein Pferd sattelte. Ursprünglich hatte sie zu Fuß über die Felder nach Eden gehen wollen, wie sie es schon einmal getan hatte, aber da es in den Tagen zuvor an den Nachmittagen heftig geregnet hatte, überlegte sie es sich anders. Sie konnte nicht die Auffahrt entlang, ohne dass ihre Familie oder Milo Jefferson sie bemerkten, also führte sie das Pferd an der Rückseite von Willoughby entlang, bevor sie aufstieg und der alten Eisenbahnlinie folgte, auf der die Züge das Zuckerrohr transportierten.
    Als Lexie Eden erreichte, führte sie ihr Pferd an der Arbeiterbaracke vorüber zum Haus.
    Sämtliche Bewohner der Baracke lagen in tiefem Schlaf, bis auf Nebo, der verborgen im Dunkel unter dem Mangobaum saß. Er hatte nur für eine Stunde Ruhe gefunden und war dann von den Schmerzen in seinen entzündeten Kniegelenken erwacht. Lexie sah ihn nicht, doch Nebo erkannte sie.
    Als das Schnauben ihres Pferdes die Männer weckte, versicherte er ihnen, dass es sich nicht um einen Überfall Max Courtlands und seiner Leute handelte, und sie legten sich beruhigt wieder hin.
    Jordan wollte gerade schlafen gehen, als er hinter dem Haus Pferdegetrappel hörte und nach dem Gewehr griff.
    »Guten Abend«, rief Lexie, die seine Gestalt im Dunkel der Veranda entdeckt hatte.
    »Himmel, Lexie! Hast du nie daran gedacht, dass man dich erschießen könnte, wenn du hier wie ein Dieb im Dunkeln herumschleichst?«
    »Sie würden mich bestimmt nicht erschießen!« Sie lachte unbefangen, und Jordans Ärger schwand, als sie vom Pferd stieg und zu ihm kam. Ihre wohl gerundeten Hüften wurden von den Reithosen hervorgehoben, und sie hielt sich sehr aufrecht, was ihre weiblichen Formen vorteilhaft zur Geltung brachte.
    Jordan überlegte kurz, ob er ihr raten sollte, sich weniger aufreizend zu geben; dann aber sagte er sich, dass dies nicht seine Aufgabe war.
    Als sie vor ihm stand, sah er, dass ihre weiße Bluse sich über ihren vollen Brüsten spannte; der oberste Knopf stand offen, und die Haut im tiefen Ausschnitt war goldbraun.
    »Gut, dass du diesmal nicht den Weg über die Felder genommen hast«, sagte Jordan kühl. »Ich habe sie gerade erst bepflanzt.«
    Sein gleichgültiger Tonfall schreckte Lexie nicht ab. Sie war entschlossen, ihn zu verführen, und davon überzeugt, dass es ihr irgendwie gelingen würde. »Nach all dem Regen in den letzten Wochen hätte ich sicher ein Bad gebraucht, wäre ich über den schlammigen Boden gelaufen, nicht wahr?«, sagte sie, und in ihren Augen spiegelte sich das Mondlicht. »Eine sehr angenehme Vorstellung«, fuhr sie flüsternd fort. »Dann könnten sie mir den Rücken waschen ... oder anderes ...«
    »Meine Leute und ich baden im Fluss, Alexandra. Ich bin sicher, das wäre nicht nach deinem Geschmack.«
    »Igitt!« Sie rümpfte die Nase. »Dann bin ich froh, dass ich geritten bin!«
    »Bist du aus einem bestimmten Grund gekommen?« Jordan gähnte herzhaft und machte kein Geheimnis daraus, dass er todmüde war.
    »Ich wollte fragen, ob Sie zum Erntedankball gehen.«
    »Ja, das hatte ich vor. Es ist eine gute Gelegenheit, Leute kennen zu lernen und alte Freunde wiederzusehen.«
    Lexie schaute ihn erwartungsvoll an.
    »Gehst du auch hin?«, fragte er knapp. Jordan hätte Max gern provoziert, indem er Lexie bat, ihn zu begleiten, aber er hatte ja schon Celia gefragt – was Max Courtland nicht minder ärgern würde. Jordan musste allerdings aufpassen, die Frauen der Courtlands nicht vor den Kopf zu stoßen; dies konnte das Ende seiner Pläne bedeuten.
    »Natürlich. Auch meine Eltern gehen jedes Jahr zu dem Ball. Celia und Warren kommen ebenfalls«, meinte Lexie. In ihrer Stimme schwang Gereiztheit mit.
    »Dann reserviere bitte einen Tanz für mich«, sagte Jordan leichthin.
    »Das wird nicht einfach sein«, gab Lexie zurück, merklich verärgert, dass

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