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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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sind gut. Sie haben ein Dach über dem Kopf, bekommen genug zu essen und haben ihren Lohn. Da kann man schwerlich von ›Leid‹ sprechen«, sagte Max höhnisch.
    »Sie und Ihr so genannter Aufseher haben die Polynesier immer schon brutal behandelt. Und ich weiß, dass sie bei Ihnen praktisch keinen Lohn bekommen und dass die Lebensumstände dieser armen Menschen auf Ihrer Plantage unvorstellbar sind.«
    Max’ graue Augen wurden schmal. »Du bist genauso weich wie dein Vater, Jordan. Du wirst die Plantage niemals halten können.«
    »Ich bin hier, um zu bleiben, Max. Und nichts und niemand wird mich vertreiben, auch Sie nicht.«
    Max zog an seiner teuren Zigarre. »Da wäre ich mir nicht so sicher«, meinte er und blies Jordan den Rauch ins Gesicht.
    Jordan lächelte leicht, denn hätte Max von seinen Plänen gewusst, wäre er nicht so überheblich. »Denken Sie immer daran, Courtland«, sagte er. »Man sollte sich einer Sache nie zu sicher sein.«

    Als Jordan sich dem General Store näherte, sah er mehrere junge Frauen an der Eingangstür des Ladens stehen. Trotzseiner düsteren Stimmung zwang er sich zu einem freundlichen Lächeln. Er wollte gerade an der Gruppe vorbei, als er Celia Courtland unter den Frauen entdeckte. Er spürte Max’ Blick im Rücken und blieb stehen.
    »Guten Morgen, Ladys«, sagte er mit einer angedeuteten Verbeugung. »Ich bin Jordan Hale.«
    Drei der Mädchen brachen in verlegenes Kichern aus, doch Celia wirkte so erschrocken, dass Jordan befürchtete, sie könnte in Ohnmacht fallen.
    Die anderen jungen Damen belegten ihn gleich mit Beschlag. »Ich bin Vera Wilkins«, sagte die größte von ihnen und trat mit ausgestreckter Hand auf Jordan zu, während sie mit der Linken verlegen an einem ihrer blonden Zöpfe spielte.
    »Sehr erfreut«, sagte Jordan höflich.
    Eines der anderen Mädchen trat vor und versetzte Vera einen leichten Rippenstoß. Diese reagierte mit einem ärgerlichen Blick, fuhr jedoch fort: »Und das ist Tessa Carmichael.«
    Tessa war klein und zart. Jordan vermutete, dass die Jungs aus Geraldton sie recht ansehnlich fanden. Sie hatte eine gute Figur und honigblondes, lockiges Haar. Von allen jungen Frauen schien sie am meisten Selbstbewusstsein zu besitzen. Noch während Jordan sie anlächelte, hatte Tessa ihn von oben bis unten gemustert und dabei jede Einzelheit seines Äußeren in sich aufgenommen. Jordan nahm an, dass sie gern im Mittelpunkt stand und genauso gern tratschte. Eben war er zu der voreiligen Ansicht gelangt, dass es sich bei Tessa um die selbst ernannte Anführerin der Gruppe handelte, als ein fülliges Mädchen vortrat und Vera und Tessa beiseite stieß.
    »Ich bin Clara Hodge«, sagte sie und streckte Jordan ihre Hand mit den kurzen, dicken Fingern entgegen. Sie hatte ein rundes Gesicht mit einer Knollennase und blaue Augen, deren durchdringender Blick über Jordan glitt, als wäre er eine lohnende Beute.
    Jordan schenkte Clara ein charmantes Lächeln und wandte dann seine Aufmerksamkeit Celia zu, die nervös im Hintergrund geblieben war, ihn jedoch mit unverhohlener Neugier musterte.
    »Und wer sind Sie, wenn ich fragen darf?«, sagte Jordan und sah, dass Celia über die Straße schaute, dorthin, wo ihr Vater stand.
    »Celia ...«, stieß sie leise und atemlos hervor.
    »Celia Courtland«, ergänzte Tessa, die sich offensichtlich wunderte, das dieser blendend aussehende Mann der unscheinbaren Celia überhaupt Aufmerksamkeit schenkte.
    Jordan ignorierte Tessa und ließ den Blick über Celias glattes, mausbraunes Haar gleiten, das streng zu einem matronenhaften Knoten nach hinten gebunden war. Er betrachtete ihr unscheinbares Gesicht und ihre unmoderne Kleidung und musste zugeben, dass Lexie ihre Schwester sehr treffend beschrieben hatte.
    Celia warf wieder einen Blick zu ihrem Vater hinüber. »Entschuldigen Sie mich«, sagte sie dann und eilte in das Geschäft hinter ihr.
    Die anderen drei Mädchen umringten Jordan, der aus Celias Verhalten schloss, dass sie in ständiger Angst vor ihrem alles beherrschenden Vater lebte.
    »Sie sind neu in der Stadt, nicht wahr?«, meinte Vera und blickte schwärmerisch zu Jordan auf.
    Clara und Vera wohnten noch nicht lange genug in Geraldton, um sich an Jordan als Jungen zu erinnern.
    »Eigentlich nicht«, erwiderte er.
    »Jordan hat bis vor zehn Jahren hier gewohnt«, sagte Tessa stolz.
    Clara und Vera schauten sie verwundert an.
    »Das stimmt«, bestätigte Jordan. »Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit hier

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