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Im Glanz der roten Sonne Roman

Titel: Im Glanz der roten Sonne Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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Von mir jedenfalls sehen Sie keinen Cent.«
    »Was, zur Hölle, ist das für ein Spiel?«, meinte Ryan O’Connor, als sie zurück zum Wagen gingen.
    »Die Hölle hat damit nichts zu tun, sondern Max Courtland«, stieß Jordan wütend hervor. »Er muss irgendwie von unseren Plänen erfahren und die Setzlinge abgeholt haben!«
    »Wir könnten zu ihm und sie uns wiederholen.«
    »Eine größere Freude könnten wir ihm gar nicht machen. Max ist gerissen. Wahrscheinlich müssten wir mit leeren Händen wieder abziehen.« Jordan blieb kurz stehen. »Ich gehe zum Postamt, telefonieren«, sagte er. »Nehmen Sie den Wagen, Ryan, und fahren Sie nach Eden zurück.«

    Geraldton war eine ruhige Stadt mit breiten Alleen, die von Schatten spendenden Eukalyptus- und Jakarandabäumen gesäumt wurden. Das Postamt stand zwischen den Geschäften an der Hauptstraße, dem Büro der Tageszeitung, der Schmiede, den beiden Banken und dem Hotel. Die Stadt lag eingebettet zwischen dem Fluss und ausgedehnten Zuckerrohrfeldern vor dem Hintergrund der Hügel, die den Rand der »Tablelands«-Hochebene bildeten.
    Von der Hauptstraße zweigten einige kleinere Straßen ab,an denen zwei Kirchen, der Gemeindesaal, eine kleine Polizeiwache sowie ein Gerichtsgebäude, eine Schule und ungefähr fünfzehn auf Pfosten errichtete Holzhäuser standen.
    Die europäische Bevölkerung von Geraldton und Umgebung zählte zweihundertzweiundsechzig Seelen, doch es gab doppelt so viele kanakas , die auf den Plantagen arbeiteten.
    Auf dem Weg zum Postamt traf Jordan vor der Futtermittelhandlung auf Jimmy Hammond, der offensichtlich überrascht schien, ihn zu sehen. »Ich dachte, du bist fleißig damit beschäftigt, deine Setzlinge zu pflanzen«, meinte Jimmy, während er seinen Wagen mit Ballen von Luzernen und Säcken voller gehäckselter Spreu belud. Jordan hörte, dass er anschreiben ließ.
    »Genau das würde ich tun, wenn ich Setzlinge hätte «, erwiderte Jordan.
    Jimmy runzelte verwirrt die Stirn. »Sind sie denn nicht geliefert worden?«
    »Doch, aber jemand anders hat sie abgeholt.«
    Die Falten auf Jimmys Stirn wurden noch tiefer. »Willst du damit sagen, man hat dir die Setzlinge gestohlen?«
    »Das nicht, aber ich bezweifle stark, dass es bloß ein Versehen war. Der Angestellte am Bahnhof behauptet, vor einer Stunde sei jemand gekommen, der für mich arbeitet, und habe meine Lieferung abgeholt. Er hat mir die ungefähre Beschreibung eines typischen Zuckerrohrarbeiters gegeben, ein Mann zwischen zwanzig und vierzig mit einem breitkrempigen Hut. Das hilft mir allerdings nicht weiter. So sieht hier in der Gegend fast jeder aus!«
    Jimmy nahm seinen alten Hut ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich brauche wohl nicht zu raten, wer dahinter steckt«, meinte er. »Und das, wo jetzt jeden Tag mit Regen zu rechnen ist. Deshalb bleibt dir auch keine Zeit mehr, in Ingham neue Setzlinge zu bestellen.«
    Wie um Jimmys Worte zu bekräftigen, war über den Hügeln in der Ferne dumpfes Donnergrollen zu vernehmen.
    »Ich weiß«, erwiderte Jordan niedergeschlagen.
    Jimmy spürte, wie bedrückt er war. »Ich kann nichts versprechen, aber ich werde sehen, was sich machen lässt, Jordan«, sagte er.
    »Du hast genug eigene Sorgen, Jimmy.«
    »Bei mir wird sich auch in näherer Zukunft nichts daran ändern. Aber ich habe immer noch den einen oder anderen Freund in der Stadt, auf den ich zählen kann.«
    »Deine Freunde werden mir auch nicht helfen können. Was das Pflanzen angeht, muss ich mich vorerst geschlagen geben. Wenn die Regenzeit vorüber ist, kann ich säen. Bis dahin habe ich mit dem Haus und dem Arbeiterquartier genug zu tun. So wird die Zeit gut genutzt.«

    Nachdem er mit seinem Onkel telefoniert hatte, schlenderte Jordan durch die Stadt. Trotz allem war er zufrieden, denn er hatte bestimmte Dinge in Gang gebracht, um Maximillian Courtland zu überlisten und gleichzeitig einigen Leuten zu helfen. Vor dem Anschlagbrett an der Wand des Postamts blieb er stehen. Seine gute Stimmung schwand, als er sah, dass noch immer viele Feldarbeiter eine Beschäftigung suchten. Außerdem hatte jemand über das Blatt, mit dem Jordan Arbeiter hatte anwerben wollen, ein dickes Kreuz gemalt. Jordan riss es ab und fühlte, wie Wut und Enttäuschung ihn zu übermannen drohten. Wieder einmal dachte er an seinen Vater und dessen zerstörte Träume. Plötzlich war er entschlossener denn je, Max Courtland für all den Kummer und den Schmerz bezahlen zu lassen, für die er

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