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Im Hauch des Abendwindes

Im Hauch des Abendwindes

Titel: Im Hauch des Abendwindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
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ohnmächtiger Wut die Fäuste. Am liebsten hätte er sich unverzüglich auf die Suche nach den Camilleris gemacht. »Falls ich diese Mistkerle in die Finger kriege, knall ich sie ab!« Seine Stimme bebte vor Zorn.
    Ruby fehlten die Worte. Sie war kreidebleich geworden. Sie durfte gar nicht daran denken, wie qualvoll Silver Flake verendet wäre, hätte sie von dem Futter gefressen.

24

     
    Mick und Jed hatten beschlossen, das Wohnmobil in dem Schuppen hinter Micks Haus unterzustellen und den Pferdehänger unter einer riesigen Plane zu verstecken. Diese Maßnahmen waren zwar nur für eine Nacht, aber Jed wollte kein Risiko eingehen.
    Am späten Nachmittag schickte Mick Jacko zur Kirche, um die Glocke zu läuten – das war das Zeichen für die Dorfbewohner, sich zu einem Treffen im Pub einzufinden. Als alle versammelt waren, berichteten Mick und Jed, was geschehen war, und riefen alle zu erhöhter Wachsamkeit auf. Jeds Mitteilung, dass Silver Flake offenbar vergiftet werden sollte, löste helle Empörung aus.
    »Wir sollten diese Gangster auf der Mundi-Mundi-Ebene in der prallen Sonne am Boden festpflocken und sie den Ameisen überlassen«, schlug Burt Wilkinson vor. »Den Rest können sich die Dingos holen.«
    »Aber zuerst sollte man diese Typen kastrieren«, rief Jim McLeash dazwischen.
    »Werft sie doch ins Gefängnis«, meinte Agatha Barnes. »Dann werde ich ihnen ein bisschen Arsen unter ihr Essen mischen, damit sie genauso qualvoll krepieren, wie sie es für das Pferd vorgesehen hatten!«
    Alle klatschten Beifall.
    Jed verzog die Lippen zu einem Lächeln. Es tat gut, alle auf seiner Seite zu wissen. Nachdem er das vergiftete Pferdefutter entdeckt hatte, hatte er Ruby zu Myra gefahren und war dann noch einmal auf Bernies Farm zurückgekehrt.
    »Die Dreckskerle kommen bestimmt wieder her, um zu kontrollieren, ob ich das Futter mitgenommen habe. Ich sollte mich auf die Lauer legen und ihnen die Knochen brechen!«
    Bernie hatte eine bessere Idee, und so ließ Jed ihm den Schlüssel für das Schloss der Pferdebox da. Als er an die Überraschung dachte, die Joe und Frankie Camilleri erwarten würde, musste er unwillkürlich grinsen.
    Ruby hatte Myra von ihrem Ausflug mit Silver Flake und ihrer unheimlichen Begegnung mit den Männern in Penrose Park erzählt, aber noch immer nicht den Mut gefunden, Jed alles zu beichten.
    »Du kannst von Glück sagen, dass die Sache so glimpflich ausgegangen ist«, meinte Myra. Sie wollte gar nicht daran denken, was diese skrupellosen Gangster Ruby vielleicht angetan hätten, wenn sie ihnen in die Hände gefallen wäre.
    Ruby nickte. Sie hatte wirklich Glück gehabt, und sie war sehr dankbar dafür.
    Nach der Versammlung in Micks Pub ging Jed mit Charlie in dessen Laden und kaufte Proviant für die Fahrt nach Alice Springs. Charlie half ihm, alles zum Wohnmobil zu tragen und in den Schränken zu verstauen.
    Ruby öffnete unterdessen ihren Frisiersalon, weil einige sich vor ihrer Abreise noch die Haare schneiden lassen wollten und sie das Geld für die Reise und einen Jockey dringend brauchte. Es war ihr gar nicht recht, dass sie Jed belogen hatte, aber er würde mit Sicherheit alles abblasen, wenn er die Wahrheit erführe.
    Jed hatte vor, die Nacht in der kleinen Kammer hinter dem Schankraum zu verbringen, und Mick bestand darauf, auch Silver Flake über Nacht im Pub unterzustellen, damit sie in Sicherheit war. Er selbst würde mit dem Gewehr in Reichweite Wache halten.
    Wo denn Jed sei, fragte Ruby, als Charlie ohne ihn in den Pub zurückkam. Sie hatte ihren Laden wieder geschlossen und saß mit Myra und ein paar anderen Frauen an einem Tisch in der Ecke.
    »Er ist zu Mick nach Hause gegangen, um sich frisch zu machen«, antwortete Charlie. »Er wird bald nachkommen.«
    Etwa eine Stunde später kam ein Fremder zur Tür herein und setzte sich an die Theke. Connie Mitchell stieß die Frau neben sich an.
    »Wer ist denn der gut aussehende Typ da? Hab ihn hier noch nie gesehen.«
    Ruby drehte sich um. Zwischen Burt und Jim lehnte ein großer, dunkelhaariger, sehr attraktiver Mann an der Bar. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Ruby ihn erkannte. Dann klappte ihr vor Verblüffung der Unterkiefer herunter.
    Jed war nicht nur ordentlich frisiert, sondern vor allem glatt rasiert. Dort, wo man bis vor Kurzem noch nichts als einen struppigen Bart sehen konnte, zeigten sich jetzt ein kantiges Kinn und ein wohlgeformter Mund.
    »Ich hab Ruby immer gesagt, dass sich ein toller Typ unter dem Bart

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