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Im Herzen der Koralleninsel: Ein Südseeroman (German Edition)

Im Herzen der Koralleninsel: Ein Südseeroman (German Edition)

Titel: Im Herzen der Koralleninsel: Ein Südseeroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inez Corbi
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Klang her unfreundlich war.
    »Du musst keine Rücksicht auf mich nehmen«, sagte sie mit zitternder Stimme. »Ich werde es schon überleben.«
    »Das ist es nicht!«, entfuhr es ihm. »Ich will ja, aber es geht nicht. Nicht, wenn mir alle dabei zusehen!«
    Sie wusste nicht genau, was er damit meinte, aber es stellte offenbar ein Problem dar. War es ihr nicht einmal ganz ähnlich gegangen, als sie kein Wasser lassen konnte, weil er zu nah bei ihr stand?
    Und dann wusste sie plötzlich, was sie tun konnte.
    »Mach die Augen zu«, sagte sie leise.
    Er sah sie mit gerunzelter Stirn an, wollte etwas sagen, aber dann gehorchte er.
    »Sie sind nicht da«, murmelte sie. »Niemand außer uns ist hier. Wir sind ganz allein.«
    Sie sagte es sowohl zu ihm als auch zu sich.
    Im flackernden Licht der Fackeln war sein Gesicht von fremdartiger Schönheit. Sie kniete sich hin und hob die Hand, um über seine Lippen zu streichen, ließ es aber im letzten Moment bleiben. Dann beugte sie sich vor und küsste ihn zaghaft. Als ihre Lippen sich öffneten und ihre Zunge sich vorsichtig vorwagte, ging ein Beben durch seinen Körper. Er stöhnte auf, umfasste ihren Kopf mit beiden Händen und erwiderte ihren Kuss.
    Isabel atmete schwer. Wie aus weiter Ferne hörte sie aufgebrachtes Gemurmel aus den Reihen der Donowai. Taten sie beide etwas Verbotenes? Oder kannten diese Wilden keine Küsse? Und wenn schon – es war ihr egal. In ihrem Bauch regte sich erneut flatterndes Verlangen, zwischen ihren Beinen spürte sie feuchte Hitze.
    Noah umschlang sie, presste sie an sich mit einer Leidenschaft, die sie überraschte. Gemeinsam sanken sie zu Boden. Mit einer Hand ließ er sie los, nestelte an seinem Hüfttuch und löste es.
    Sie konnte nicht anders – sie musste einfach hinsehen. Ihr Blick richtete sich auf seine Mitte. O Gott, er war so groß …
    Und doch, sie wollte es. Als er sich behutsam in sie schob, durchfuhr sie ein kurzer, scharfer Stich. Sie stöhnte auf und erstarrte kurz, dann klammerte sie sich an ihn.
    War es das gewesen? Und davor hatte sie so viel Angst gehabt?
    Sein Gesicht war dicht über ihr. Sie öffnete den Mund, als seine Zunge tief in sie drang, keuchte vor Entzücken über die Ekstase, die ihren Körper überflutete – und schrie auf, als sein nächster Vorstoß etwas in ihrem Unterleib zerriss.
    Er hielt sie, bis der Schmerz nachließ und ihre verkrampften Glieder sich wieder entspannten. Dann begann er, sich langsam in ihr zu bewegen. Sie spürte seinen Herzschlag und seine schweißnasse Haut auf ihrer.
    Es war nicht schlimm. Es war überhaupt nicht schlimm.
    Ganz im Gegenteil.
    Sie schlang die Arme um ihn und lachte erlöst auf.
    Ein leises Stöhnen drang aus seiner Kehle, sein Körper erzitterte, als würde er sich mit Gewalt zurückhalten, nicht noch weiter in sie einzudringen. Nein, er stöhnte nicht, er murmelte etwas. Ganz leise, kaum verständlich.
    Ihren Namen.
     

14.
    Die Männer hatten ein Wildschwein von der Jagd mitgebracht. Mit einem Bambusmesser schnitt einer der Donowai dem toten Tier die Ohren und den Schwanz ab und legte den Kadaver auf ein Feuer, in dem etliche große, flache Steine lagen. Daneben war eine tiefe Erdgrube ausgehoben worden. Isabel half den Frauen, das Feuer zu unterhalten und die Erdmulde mit Bananenblättern und langem Gras auszupolstern – Vorbereitungen für ein großes Festessen.
    Der beißende Geruch nach verbranntem Haar stieg auf. Sobald die Borsten des Wildschweins abgesengt waren, zerrte der Donowai den Kadaver wieder vom Feuer. Während er mit einem weiteren Mann das Schwein in einzelne Teile zerlegte und die Stücke in Bananenblätter hüllte, verpackten die Frauen Bananen, Süßkartoffeln und Taroknollen auf dieselbe Weise. Dann wurde alles zusammen mit den heißen Steinen in die Grube geschichtet, mit Blättern und Gras aufgefüllt und die langen Gräser mit einem Pflanzenstrang zu einem großen Paket zusammengebunden. Zum Schluss bedeckten sie das Ganze mit feuchten Blättern und weiteren heißen Steinen und schaufelten Erde darüber. Diese Garmethode wurde mumu genannt, hatte Isabel von den Frauen erfahren.
    Am Vormittag waren die Donowai-Männer, bewaffnet mit Pfeil, Bogen und Steinkeulen, zusammen mit Noah im Wald verschwunden. Isabel hatte tausend Ängste ausgestanden. Würde Korua-Kolta die Gelegenheit nutzen und ihn doch noch töten lassen? Und was würde dann aus ihr werden? Sie wurde erst wieder ruhiger, als die Wilden am Nachmittag lärmend und lachend mit

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