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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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reichte er Rudy zwei Karten. Er sah genauso umwerfend aus wie die Peltiers, mit mittellangem, dunkelbraunem Haar und Haselnussaugen, die boshaft glitzerten. Diesem Mann war Sunshine stets aus dem Weg gegangen. Er redete nicht viel. Ihren letzten Freund hatte er durch die Hintertür hinausgeworfen.
    Außerdem hatte sie gerüchtweise gehört, Justin sei eben erst nach einer Haftstrafe wegen Mordes entlassen worden. Angesichts seiner tödlichen Ausstrahlung bezweifelte sie nicht, dass dies der Wahrheit entsprach.
    Die beiden anderen Leute kannte sie nicht. Der eine, ein blonder Rockertyp, hielt eine schöne, spärlich bekleidete
rothaarige Frau auf seinem Schoß fest. Als er den Kopf hob und Talon erblickte, erlosch sein Lächeln. »Was machst du hier, Kelte?«
    »Ich muss mit dir reden.«
    »Siehst du nicht, dass ich gewinne?«
    Talon inspizierte die Poker-Chips neben dem Ellbogen des Mannes. »Ja, ich sehe auch, wie schamlos du mogelst.«
    »Was?« Abrupt richteten sich die anderen Männer auf.
    »Verdammt, Talon, du Idiot!« Der blonde Kerl räusperte sich. »Natürlich macht er nur Witze. Gebt mir ein paar Minuten Zeit, okay?«
    Während Rudy die fünf Karten in seiner Hand ordnete, schnauzte er Justin und Etienne an: »Was regt ihr euch auf? Ihr beide mogelt doch auch.«
    Etienne schenkte ihm sein charmantes, unbeschwertes Lächeln. Nicht ganz so amüsiert, kniff Justin die Augen zusammen. Der blonde Biker stand auf und entfernte sich vom Tisch. Dann eilte er zurück und ergriff seine Karten. »Nur für alle Fälle«, erklärte er den anderen.
    Von seiner Freundin gefolgt ging er zu Talon und Sunshine.
    »Eros und Psyche«, stellte Talon die beiden vor. »Das ist Sunshine.«
    Irritiert musterte Sunshine das Paar. »Was für süße Namen! Das sind doch nicht wirklich Eros und Psyche?«
    Eros musterte sie indigniert. »Warum redet sie über mich?«
    »Sei brav, Cupido«, mahnte Talon und wandte sich zu Psyche. »Tust du mir einen Gefallen? Kümmerst du dich um Sunshine, während ich mit deinem Mann rede?«
    »Klar, Schätzchen.« Psyche drapierte einen Arm um
Sunshines Schulter. »Kommen Sie, schauen wir mal, welchen Ärger wir da unten kriegen könnten.«
    Sunshine folgte ihr die geschnitzte Treppe hinab. Inzwischen drängten sich noch mehr Gäste in der Bar, um die Howlers singen zu hören, die Frauen warfen begehrliche Blicke auf die attraktiven Bandmitglieder. Psyche führte Sunshine zu einem Billardtisch, wo ein Junge namens Nick Gautier mit Wren spielte, einem Hilfskellner. Obwohl Wren still und scheu wirkte und den Eindruck erweckte, er würde sich am liebsten unsichtbar machen, sah er irgendwie gefährlich aus. Als würde er nur zu gern jeden niederschlagen, der dumm genug war, seine introvertierte Existenz zu stören. Sein dunkelblondes Haar war zu annähernden, aber nicht perfekten Dreadlocks gestylt, die hellgrauen Augen fast farblos.
    Mit Nick Gautier hatte Sunshine sich schon ein paarmal unterhalten. Seine Mutter war eine der Köchinnen, er kam oft zum Dinner hierher, um mit Wren Billard zu spielen.
    »Hi, Ladys!«, grüßte er mit seinem gedehnten Cajun-Akzent.
    Psyche nahm ihm den Queue aus der Hand. »Schieb deine Eier aus dem Weg, Nick, wir wollen spielen.«
    Lachend verdrehte er die Augen. »Sag einem Mann niemals, er soll seine Eier aus dem Weg schieben, Psyche!«
    Aber sie ignorierte ihn und wandte sich an Wren. »Macht’s dir was?«
    »Wren schüttelte den Kopf und übergab Sunshine seinen Queue. Wortlos verschwand er in der Menschenmenge.
    »Tut mir leid, ich wollte euch Jungs nicht stören«, sagte Sunshine zu Nick.
    »Schon gut. Wren und ich spielen oft genug. Jetzt muss er ohnehin in die Küche gehen. Wollt ihr Ladys was trinken?«

    »Ein Bier«, sagte Psyche.
    »Wasser.«
    Er nickte und ging davon.
    Während Sunshine ihm nachschaute, fragte sie: »Kommen Sie oft mit Eros hierher, Psyche?«
    »O ja. Ein paarmal habe ich Sie hier auch schon gesehen. Sie hängen meistens mit Aimee und einem schwarzhaarigen Huhn herum, oder?«
    »Ja, Trina.«
    »Genau.«
    Psyche legte die Kugeln zurecht. »Übrigens«, erklärte sie und rammte sechs Kugeln in die Löcher, »ich bin eine Göttin. Und Eros ist ein Gott.«
    »Wieso wussten Sie, was ich fragen wollte?«
    »Weil ich eine Göttin bin und alle Ihre Gedanken lese.« Freundlich lächelte sie Sunshine an und kalkte die Spitze ihres Queues.
    »Ziemlich unangenehm für die Leute in Ihrer Nähe...«
    »Ja, nicht wahr?« Psyche pustete auf die Spitze, legte

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