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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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und sein spürbarer Zorn verschlossen ihm den Mund.
    »Gehen wir«, bat sie und ergriff Talons Arm.
    Sie hatte die Situation völlig richtig eingeschätzt. Diesen Bastard wollte Talon tatsächlich in Stücke reißen. Wie kann er es wagen, Sunshine einen Kunden wegzunehmen? Wo er doch wissen muss, wie viel ihr das bedeutet. Nur mühsam bezwang er seine wilde Entrüstung. »Wer ist der Kerl?«, fragte er Sunshine.
    »Früher war ich ihr Ehemann. Und Sie?«
    Aus Talons Blick schienen Blitze zu rasen. »Ich auch.«
    Hätte er zugeschlagen, wäre Jerry nicht erstaunter gewesen. Talon wandte sich zu Sunshine. In einem Teil seines Herzens fühlte er sich tatsächlich verraten, weil sie es gewagt hatte, einen anderen zu heiraten. Dass sie von der gemeinsamen Vergangenheit nichts gewusst hatte, spielte keine Rolle. So oder so, es tat ganz schrecklich weh.
    Mit einem schwachen Lächeln bat sie ihn um Verzeihung. »Das wollte ich dir sagen.«
    »Wann?«
    Statt zu antworten, drehte sie sich zu Jerry um. »Was für
ein Ekel du bist! Unglaublich, dass ich jemals dumm genug war, dich zu heiraten!« Dann bahnte sie sich einen Weg durch das schweigende Publikum.
    »He, Sunny!«, rief Jerry ihr nach. »Geh mal zu Fallini’s, und bewundere meine Werke! Und denk dran, wenn du sie siehst - der bessere Künstler wird immer gewinnen!«
    Als Talon Tränen in ihren Augen sah, explodierte seine Wut endgültig. Er fuhr zu Jerry herum, schmetterte ihm eine Faust aufs Kinn, so hart, dass der Mann emporflog und auf dem Billardtisch zwischen den Kugeln, die in alle Richtungen rollten, landete.
    Als mehrere Blitzlichter aufflammten, fluchten die Mitglieder des Bären-Clans.
    »Auch eine Möglichkeit, möglichst wenig Aufsehen zu erregen, Kelte«, spottete Justin an Talons Seite.
    Aber Talon ignorierte den Punker, ergriff Sunshines Hand und dirigierte sie durch das Gedränge. An der Tür wurden sie von Nick erwartet. »Mann, wenn Ash das erfährt, wird er total ausrasten. Warum ziehst du so eine Show ab, wenn eine ganze Mardi-Gras-Horde zuschaut. Du bist noch schlimmer als Zarek.«
    »Reg dich ab, und bring’s in Ordnung.«
    »Wie denn, verdammt noch mal? Weißt du, wie viele Kameras deinen Stuntsprung übers Geländer geknipst haben? Nun behauptet meine Mom, du wärst high von den Drogen, die Kyrian angeblich verkauft. Natürlich wird sie mir wieder mal vorwerfen, ich würde für Drogendealer arbeiten.«
    »Wie dumm sie ist - die merkt nicht einmal, dass sie für Bären jobbt.«
    »Mach dir keine Sorgen, Kelte.« Dev gesellte sich hinzu. »Das kriegen wir schon hin. Indiskretionen aus der Welt
zu schaffen, ist unsere Spezialität. Morgen wird sich kein Mensch an die Ereignisse erinnern. Außerdem werden wir alles löschen, was auf den Digitalkameras gespeichert ist, und die Filme vernichten.«
    »Und ich?«, fragte Nick. »Von dieser Gehirnwäsche will ich nichts wissen.«
    »Kein Mensch habe ich gesagt, Nicki.«
    Beleidigt presste Nick die Lippen zusammen.
    »Danke, Dev«, sagte Talon.
    »Keine Ursache. Morgen sehen wir uns beim Mardi Gras.«
    Talon nickte dem Bären zu und führte Sunshine in die Nacht hinaus. Obwohl sein Bein sich anfühlte, als wäre bei seinem Sprung ein Knochen gebrochen, hinkte er nicht. Sobald sie die Straße ereichten, blieb er stehen. »Du warst verheiratet?«
    »Vor sieben Jahren, Talon. Damals war ich jung und dumm.«
    »Du warst verheiratet«, wiederholte er. »Mit ihm .«
    Nach einem tiefen Atemzug bestätigte sie: »Ja.«
    »Unglaublich.«
    »Jetzt hör aber auf, Talon! Was wirfst du mir eigentlich vor? Ich wusste nichts von deiner Existenz. Wenn hier jemand das Recht hat, stinksauer zu werden, bin ich das.«
    »Wie bitte?«
    »Selena hat mir von dir und deinem fragwürdigen Ruf erzählt, Kumpel. Wie viele Frauen du in New Orleans flachgelegt hast. Willst du mir deine erotischen Abenteuer schildern?«
    »Unsinn, das ist was anderes.«
    »Warum? Weil ich eine Frau bin? Dass ich keine Jungfrau war, wusstest du. Was hast du erwartet?«

    Darauf fand er keine Antwort. Aber es war auch gar nicht wichtig. Nach diesem Abend würde sie ihn so oder so hassen. Diese letzten Stunden wollte er nicht vergeuden, indem er mit ihr stritt. Die einzige Zeit, die ihnen noch vergönnt war. »Okay, Sunshine, du hast recht. Tut mir leid.«
    Verblüfft schaute sie ihn an. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie einen Mann, der so leicht nachgab. »Wirklich?«
    »Ja«, beteuerte er. »Streiten wir nicht, okay? Vergessen wir den Kerl, und

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