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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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deutlich unter dem zarten Stoff abzeichnete, die üppigen Formen. Sie besaß große, volle Brüste, so wie es seinem Geschmack entsprach.
    Mühsam bezwang er den Impuls, Sunshine wieder zu umarmen, diese Brüste zu kosten, mit seiner Zunge - noch besser, mit seinen spitzen Zähnen.
    »Okay«, sagte sie mit sonderbar hoher Stimme, »das war sehr nett.« Die Finger ineinandergeschlungen, trat sie zurück. Erst als sie das Handtuch anstarrte, das seine Hüften umhüllte, wirkten ihre dunkelbraunen Augen wieder etwas klarer. »Kleider - du brauchst was zum Anziehen, bevor ich was tue, das ich vielleicht nicht bereuen werde. Welche Größe, Steve?«
    »Talon.«
    »Ach ja, Talon. Größe. Kleider. Damit dieser Körper bedeckt wird...«
    Lächelnd beobachtete er, wie sie sich auf ihre Absichten zu konzentrieren versuchte, während sie ihn voller Sehnsucht musterte. Diese Frau gefiel ihm. Trotz ihrer Extravaganz besaß sie eine erfrischende, reine Aura.
    »Jetzt gehe ich weg und kaufe Kleider für Talon«, murmelte sie und verließ die Küche. Wenige Sekunden später kehrte sie zurück. »Schlüssel«, flüsterte sie und lief zu einem rosa Behälter auf der Theke. »Schlüssel fürs Auto.« Sie eilte davon, um erneut wiederzukommen. »Börse. Geld für Kleider.«

    Talon strich durch sein nasses Haar, als sie sich wieder entfernte. Hatte sie noch etwas vergessen? Tatsächlich.
    »Schuhe«, erklärte sie bei ihrer nächsten Rückkehr. »Schuhe, wenn ich einkaufe. Warme Füße«, fügte sie hinzu und schlüpfte in Pantoffel, die neben der Tür standen.
    »Kein Mantel?«, fragte Talon. »Es ist Winter.«
    »Natürlich, im Winter braucht man so was.« Sie rannte zu einem Schrank, nahm einen alten, braunen Mantel heraus, der nicht zu ihrem Stil passte, und zog ihn an. »Gleich bin ich wieder da.«
    »Warte.« Sie blieb stehen, schaute ihn an, und er ging zu ihr. Mit flinken Fingern öffnete er den Mantel, den sie verkehrt zugeknöpft hatte, und schloss die Knöpfe in der richtigen Reihenfolge.
    »Danke.« Ihr Lächeln bewirkte seltsame Gefühle in seiner Brust und etwas weiter unten.
    Weil er kein Wort hervorbrachte, nickte er nur. Am liebsten hätte er sie hochgehoben, zum Bett getragen und stundenlang geliebt.
    »Bald komme ich zurück«, versprach sie.
    Nachdem sie den Loft verlassen hatte, gestattete er sich endlich ein breites Grinsen. O ja, sie war etwas ganz Besonderes. Sie erinnerte ihn an einen warmen Frühlingstag nach einem bitterkalten Winter. Wann hatte ihn jemand das letzte Mal so tief beeindruckt? Vor endlos langer Zeit.
    »Du magst sie.«
    »Zumindest finde ich sie interessant«, entgegnete er, spähte über seine Schulter und entdeckte einen flackernden Geist.
    Ceara glitt an seine Seite. In ihren hellen Wangen schimmerte ein ätherischer rosiger Hauch, während sie zwischen dieser und der nächsten Existenzebene schwebte. Schon vor
Jahrhunderten hätte sie die Grenze zur ewigen Ruhe oder zu ihrer Wiedergeburt überschreiten können. Doch sie weigerte sich, ihn allein zu lassen.
    Mochte es auch selbstsüchtig sein, Talon war stets dankbar für ihre Gesellschaft. Vor allem in den alten Tagen, als ihm die moderne Technologie noch nicht ermöglicht hatte, mit den anderen Dark Huntern in Verbindung zu bleiben.
    Damals hatte er in der Hölle seiner Einsamkeit gelebt und aus Angst vor dem Fluch nie gewagt, einen Menschen in seine Nähe zu lassen. Kein einziges Mal streckte er seine Hand nach jemandem aus. Nur die seltenen Besuche seiner Schwester linderten die Qual. Aber ihr Anblick erinnerte ihn schmerzlich an jenen Moment, als er sie so schmählich im Stich gelassen hatte. Es wäre seine Pflicht gewesen, ihren Tod zu verhindern und ihr das Leben zu bieten, das sie verdiente. Ein Leben mit einem Ehemann und Kindern.
    Stattdessen war sie geopfert worden, weil er sich wie ein arroganter Idiot benommen hatte.
    Das erste Wiedersehen nach ihrem und seinem eigenen Tod erschütterte ihn zutiefst. Mit keinem Wort klagte sie ihn an, sie warf ihm nichts vor, zeigte ihm nur Mitleid und Liebe. »Niemals werde ich dich allein lassen, mein bràthair . Das habe ich dir versprochen. Ich werde immer für dich da sein.«
    Im Lauf der Jahrhunderte war Ceara sein einziger Halt gewesen. Nur mit ihrer Hilfe konnte er seine Aufgaben erfüllen. Nichts auf dieser Welt erschien ihm so wichtig wie ihre Liebe und Freundschaft.
    Nun strich sie mit schwesterlicher Fürsorge über die Verletzung an seinem rechten Schenkel. Das fühlte sich nicht

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