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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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und mir solche Sorgen gemacht! Gerade wollte ich zu dir kommen und nachschauen, ob dich dieser Kerl in deinem Loft ermordet hat...« Selena unterbrach ihre Tirade, um Atem zu schöpfen. »Bitte, sag mir, dass er nicht mehr da ist!«
    Den Hörer zwischen ihr Ohr und die Schulter geklemmt, wischte Sunshine ein paar Farbkleckse von ihren Fingern und lächelte über Selenas mütterliche Fürsorge. »Beruhige dich, Mr Superman ist gegangen.«
    »Wann?«
    »Vor ein paar Minuten.«
    »Sunshine!«
    »Was ist los?«, fragte Sunshine in gespielter Unschuld.
    »O Schätzchen, erzähl mir bloß nicht, du hättest den ganzen Tag Halma mit ihm gespielt!«
    Sunshine biss auf ihre Lippen, erinnerte sich an die Ereignisse des Nachmittags, und ihre Haut begann zu prickeln. »Zum Halma sind wir nicht gekommen. Aber wir haben’s ein paar Mal auf dem Backgammon-Tisch getrieben. Und auf dem Sofa, auf der Küchentheke, am Boden, auf dem Couchtisch und...«

    »O mein Gott! Zu viele Infos auf einmal! Du machst doch Witze?«
    »Keineswegs. Selena, vergiss den Vibrator, dieser Typ hat alles, was einen echten Mann ausmacht.«
    »Was denkst du dir bloß dabei?«, jammerte Selena. »Du hast ihn eben erst kennen gelernt.«
    »Das weiß ich«, sagte Sunshine. Natürlich musste die Freundin sie für verrückt halten. »Und es sieht mir nicht ähnlich. Aber ich konnte nicht anders. Es war genauso wie diese unwiderstehliche magnetische Anziehungskraft, die ich jedes Mal spüre, wenn ich am Frostbyte Café vorbeigehe. Dann muss i ch mir drei Kugeln Ben & Jerry’s Chunky Monkey kaufen, diese geile Eiscreme.« Ihr einziges nennenswertes Laster. »Glaub mir, Selena, die Versuchung war einfach zu groß. Der Mann ist ein ganzer Eimer Chunky Monkey, und ich hatte nur einen Gedanken - jemand soll mir bitte, bitte einen Löffel geben.«
    »Ach du meine Güte...«
    »Ja, fast unheimlich. Ich war da, er war da, dann sagte er plötzlich, er würde gern mit mir schlafen, und ehe ich wusste, wie mir geschah, hielt ich einen Löffel in der Hand und legte los.«
    Selena seufzte angewidert. »Sag mir wenigstens, dass ihr keinen Löffel benutzt habt.«
    »Nein, keinen Löffel.« Sunshine grinste teuflisch. »Aber es gab eine ganze Menge abzulecken.«
    »Oh, oh, oh, du bringst mich um! Hör auf!«
    Sunshine lachte. »Das kann ich nicht. Der Mann war so fabelhaft, ich muss es dir erzählen.«
    »Wirst du ihn wiedersehen?«
    »Leider nicht. Ich kenne nicht einmal seinen Nachnamen.«

    »Mädchen, du bist verrückt.«
    »Ja, ich weiß. So was passiert einem nur einmal im Leben.«
    »Bist du trotzdem okay? Hat er dir wehgetan?«
    »O nein, es war himmlisch. Wahnsinn, nicht wahr?«
    »Allerdings, Sunny. Unfassbar, dass du das getan hast. Die ganze Zeit hängst du mit diesen ausgeflippten Freunden rum. Deshalb hast du ihre schlechten Gewohnheiten angenommen und bringst jetzt schon Stadtstreicher in deinen Loft, über die du nichts weißt. Womöglich wirst du demnächst nackt auf Kaffeehaustischen tanzen... Nein, warte, das war ich.«
    »Reg dich ab«, erwiderte Sunshine amüsiert, »es wird nicht mehr vorkommen. Du kennst mich. Manchmal treffe ich mich mit jemandem, und meistens verbringen wir ein paar normale, langweilige Tage miteinander, bevor wir ins Bett hüpfen. Aber so fantastisch wie Mr Superman war noch keiner. Wie ein Erdbeben in meinem Bauch.«
    »Also, ich glaub’s nicht!«, kreischte Selena. »Was du mir da alles erzählst!«
    Sunshine lachte wieder. »Ich finde es genauso unglaublich, dass ich endlos lange mit diesem Mann Sex hatte, aber ich würde es jederzeit wieder tun. Unglücklicherweise war ich nur achtzehn Stunden mit ihm zusammen. Der beste Tag meines Lebens.«
    »Obwohl du ihn nicht kanntest...«
    »Jetzt kenne ich ihn. Jeden traumhaften Quadratzentimeter seines Körpers. Übrigens, sehr viele Quadratzentimeter.«
    »Halt den Mund, Sunny«, flehte Selena. Nun konnte sie ihren Lachreiz nicht mehr bekämpfen. »Das ertrage ich nicht. Ich muss nicht wissen, was für ein toller Sex-Athlet
in New Orleans herumläuft, während ich mit einem Anwalt verheiratet bin. Oh, es ist so grausam!«
    »Bill ist sehr nett. Auf seine Art.«
    »Besten Dank. Jetzt ziehst du auch noch über meinen Bill her.«
    »Tut mir leid. Ich mag Bill. Das weißt du. Aber dieser Typ war wirklich einsame Spitze.« Das psychedelisch bemalte Telefon im Schlepptau, ging Sunshine zum Kühlschrank, weil sie eine Flasche Guavesaft herausnehmen wollte. Es machte ihr Spaß, Selena zu

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