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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Talons Nackenhaare sträubten sich, irgendetwas stimmte nicht in dieser Nacht.
    Auch mit Acheron schien irgendetwas nicht zu stimmen.
    Der Atlantäer trat einen Schritt zurück. »Erst werde ich mit meinem guten Kumpel Zarek reden. Mal sehen, was er sagt.«
    Verblüfft runzelte Talon die Stirn. Also, da war wirklich etwas faul. Noch nie hatte Acheron irgendjemanden seinen »guten Kumpel« genannt.
    »Übrigens«, fügte der Magier hinzu, »wie geht es dir? Du wirkst angespannt. Voller Unbehagen.«
    Kein Wunder. Talon kam sich so hilflos vor, als hätte irgendwer die Schleusen seiner Hormone und Gefühle geöffnet. Er wusste nicht, wie er sie wieder schließen sollte. Damit wollte er Acheron nicht belasten. Dieses Problem würde er selber lösen. »Ich bin okay.« Aus den Augenwinkeln beobachtete er die Ankunft des Leichenbeschauers. »Da fällt mir ein, was ist eigentlich mit deinem Nasenstecker passiert, und...« Seine Stimme erstarb. Verwirrt drehte er sich um und sah nur leere Luft - Acheron war verschwunden. Nur zwei blutige Stiefelspuren auf dem Pflaster markierten die Stelle, wo er eben noch gestanden hatte.
    Was zum Teufel…? So sonderbar hatte sich Acheron noch nie benommen. O Mann, mit jeder Stunde wurde diese Nacht seltsamer.
    »...öffentliche Ruhestörung in der Canal Street. Im Club
Runningwolf’s...« Die Stimme aus dem Polizeifunk krampfte Talons Herz zusammen.
    Sunshine.
    Darin war sie verwickelt, das verriet ihm ein untrüglicher Instinkt. Er stürmte zu seinem Motorrad. So schnell wie möglich fuhr er zum Club zurück.

6
    Als er den Club erreichte, tobte ein totales Chaos auf der Straße vor dem Eingang und in der Gasse hinter dem Haus. Eine riesige Menschenmenge umringte zwei Ambulanzen, einige Sanitäter behandelten drei verwundete Polizisten, die irgendjemand ziemlich übel zugerichtet hatte.
    Von einer bösen Ahnung erfasst, blieb Talon neben einem Krankenwagen stehen und belauschte einen Officer, der einem Detective Bericht erstattete. »Er war mindestens eins fünfundneunzig groß. Schlank, kräftig gebaut. Lässig gekleidet, ganz in Schwarz. Mit langem, dunklem Haar und einem Ziegenbart. Mitte bis Ende zwanzig, mit großen Silberklauen an einer Hand. Wie der Teufel persönlich sah er aus. Als wir zu ihm liefen, sauste er durch unseren Trupp hindurch, als wären wir Luft. Mindestens zwei Kugeln schoss ich in seinen Körper. Aber er zuckte nicht einmal zusammen, rannte einfach weiter. Der muss im PCP-Rausch gewesen sein. Oder er trug eine kugelsichere Weste...«
    Talon erschauerte. Zarek. Wer sonst? Auf keinen anderen passte diese Beschreibung. Verdammt, er hätte diese Gegend nicht verlassen dürfen, solange sich der Kerl in der Stadt herumtrieb. Nur wenige Minuten nachdem er weggefahren war, musste Zarek hier gewütet haben.
    »Was ist passiert?«, fragte der Detective.
    »Also, Gabe und ich bekamen einen Notruf - ein Kampf
dahinten in der Gasse. Wir trafen gerade noch rechtzeitig ein, um zu sehen, wie der Klauen-Typ über zwei Männer herfiel. Natürlich riefen wir ihm zu, er soll damit aufhören. Aber er ignorierte uns und riss ihnen die Herzen aus der Brust. Direkt vor unserer Nase.«
    Talon stöhnte. Offenbar hatte Zarek zwei Daimons erledigt. Großartig. Einfach großartig. Fluchend schloss er die Augen. Und die Nacht hatte eben erst begonnen.
    »Als ich die Waffe zog und dem Klauen-Typ befahl aufzuhören, kam Johnny hier an«, fuhr der Cop fort. »Wie eine wilde Bestie fuhr der Kerl zu uns herum. Was dann geschah, weiß ich nicht genau. Jedenfalls lag ich blutend am Boden, ihr wart da, und er ist verschwunden.«
    »Und die Leichen?«
    »Die muss er mitgenommen haben, während wir zu den Autos rannten, um uns in Sicherheit zu bringen. Glauben Sie mir, Bob, der Mann ist verrückt.«
    Talon fuhr mit allen Fingern durch sein Haar. Obwohl Zarek erst seit wenigen Stunden in der Stadt war, würde ein gewaltiges Polizeiaufgebot nach ihm fahnden. Wie hatte er es bloß geschafft, so viele hundert Jahre lang am Leben zu bleiben? Sein Handy läutete. Aber das Display verriet den Namen des Anrufers nicht. Vermutlich Acheron, der niemals eine Nummer registrieren ließ.
    Zu seiner Verblüffung erkannte er Zareks griechischen Akzent. »Die Daimons wollten eine Party mit deiner Freundin feiern, Kelte. Pass besser auf das Mädchen auf!«
    Dann war die Leitung tot. Über Talons Rückgrat rann eisige Kälte. Wieso wusste Zarek über Sunshine Bescheid? Besaß er die gleichen Fähigkeiten wie

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