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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Acheron?
    Alle Instinkte alarmiert, schaute er zum Dach des alten
leer stehenden Drugstores neben dem Club hinauf. Vor dem dunklen Himmel zeichnete sich die Silhouette einer Gestalt ab. Menschliche Augen würden den Mann, der auf dem Dach stand, nicht erblicken. Aber die geschärfte Sehkraft eines Dark Hunters entdeckte ihn sofort.
    Zarek. Er nickte Talon zu, steckte das Handy in seine Tasche und verschwand in der Finsternis.
    Verständnislos runzelte Talon die Stirn. Hatte der Psychotiker Zarek die ganze Zeit über Sunshine gewacht? Während die Cops nach ihm gesucht hatten? Sah ihm das ähnlich?
    Talon drückte auf die automatische Rückruf-Taste seines Handys.
    »Was ist los?«, fragte Zarek mürrisch. »Merkst du nicht, dass ich abhauen will, bevor die Bullen mich finden?«
    »Was hast du im Runningwolf’s gemacht?«
    »In der Nase gebohrt, Kelte. Was glaubst du denn? Ich sah die Daimons auf der Straße und folgte ihnen in die Bar.«
    Gewiss, das klang plausibel. Aber Talon hatte größere Sorgen. »Wieso weißt du über Sunshine und mich Bescheid?«
    »Weil ich die Daimons über euch beide reden hörte. Sei vorsichtiger, Kelte, so ein Fehler könnte dich teuer zu stehen kommen.«
    »Wie teuer, Zarek? Vorhin sah ich den Körper einer Frau, die ihr Blut und ihre Seele verloren hatte.«
    »Oooh«, murmelte Zarek. »Ganz große Neuigkeit, das war eine Daimon-Attacke. So was gehört zu ihren Spezialitäten. Wusstest du das nicht?«
    »Doch. Aber ich habe noch nie gehört, sie würden die Menschen mit Klauen angreifen. Warst du das?«
    Nach einer kurzen Pause fragte Zarek: »Was sagst du da?«

    »Das weißt du sehr gut.«
    »Du kannst mich am Arsch lecken, Kelte. Vielleicht wär’s besser gewesen, ich hätte dein Häschen diesen Daimons überlassen.«
    Dann war das Handy wieder tot.
    Talon knirschte mit den Zähnen, er war hin und her gerissen zwischen dem Bedürfnis, Zarek aufzuspüren und niederzuschlagen, und der viel größeren Sorge um Sunshine.
    Seufzend steckte er das Handy ein und beschloss, Zarek dem Atlantäer zu überlassen, der ohnehin mit seinem Kumpel reden wollte. Außerdem konnte er viel besser mit dem miesen Kerl umgehen. Er war auch der Einzige, der Zarek töten konnte, ohne selber zu sterben.
    Talon holte tief Luft. Was mochte Zareks Warnung bedeuten, die Daimons wären hinter Sunshine her? Das ergab keinen Sinn. Warum sollten es die Daimons auf sie abgesehen haben? Und wie konnten sie von Talons Beziehung zu ihr wissen?
    Schon die zweite Attacke auf Sunshine innerhalb von zwei Nächten. Die Daimons stürzten sich auf bedauernswerte Opfer, wo immer sie welche fanden. Niemals pirschten sie sich an jemanden heran, der ihnen entkommen war. Stattdessen delektierten sie sich an der nächstbesten Mahlzeit, die ihnen über den Weg lief.
    Was wollten sie von ihr? Bevor er das herausfand, würde er sie nicht mehr aus den Augen lassen. Sein Blick schweifte über die Menschenmenge hinweg, und er sah Sunshine vor dem Club stehen, unter einer Lampe, neben einem großen, muskulösen, schwarzhaarigen Mann, der mit einem uniformierten Polizisten sprach. Die Arme vor der Brust verschränkt, schien sie in ihrem dünnen schwarzen Pullover zu
frösteln. Den fuchsienroten Mantel trug sie nicht mehr. Talon bahnte sich einen Weg zu ihr.
    Sobald sie ihn sah, erhellte sich ihre Miene. »Talon? Was machst du hier?«
    In maßloser Erleichterung atmete er auf. Sie zu sehen, unversehrt, seinen Namen aus ihrem Mund zu hören... Obwohl er nichts für sie empfinden dürfte - es war sinnlos, die tiefen Gefühle zu bestreiten, die sie in ihm weckte. »Bist du okay?« Er zog seine Lederjacke aus und hielt sie ihr hin.
    »Ja«, antwortete sie und ließ sich in die Jacke helfen. »Hast du gehört, was passiert ist? Hinten in der Gasse, wo mein Auto parkt, ist ein Typ ausgerastet und hat zwei Männer ermordet. Dann griff er auch noch die Polizei an, es war schrecklich!«
    Ohne lange zu überlegen, nahm er sie in die Arme und drückte sie an sich. Sie zitterte und fror, trotzdem fühlte sie sich so wundervoll an, dass er sie nicht loslassen wollte. »Freut mich, dass dir nichts zugestoßen ist.«
    Der Mann, der mit dem Officer gesprochen hatte, starrte ihn argwöhnisch an. »Hören Sie, Kumpel, ich kenne Sie nicht. Aber das ist meine kleine Schwester, die Sie da im Arm halten. Jetzt würde ich Ihnen raten, das Mädchen loszulassen und sich vorzustellen. Pronto! «
    Was der Mann meinte, wusste Talon sehr gut, und er unterdrückte ein

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