Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
Vom Netzwerk:
durchaus zu einem kräftigen Fußtritt fähig, falls es nötig war. »Ich glaube, das wäre eine sehr gute Idee.«
    Da griff er nach ihr.
    Wie aus dem Nichts sauste ein rundes Etwas an ihr vorbei und schnitt in den ausgestreckten Arm des Mannes. Fluchend presste er die Wunde an seine Brust. Das Ding kehrte zurück, wie Xenas Chakram, dann schwirrte es in eine Gasse, wo es von einem Schemen aufgefangen wurde.
    Verwirrt starrte Sunshine die Konturen eines Mannes an. Ganz in Schwarz gekleidet, stand er mit gespreizten Beinen da, in der Pose eines Kriegers. Im schwachen Licht strahlte seine Waffe einen unheimlichen Glanz aus.
    Obwohl sie sein Gesicht nicht sah, übte seine Aura eine machtvolle, beklemmende Wirkung aus. Dieser neue Fremde war gefährlich.
    Tödlich. Ein drohender Schatten, der nur darauf wartete, erneut zuzuschlagen. Reglos stand er da, musterte Sunshines Angreifer, die Waffe nonchalant und doch beunruhigend in seiner linken Hand.
    Dann brach das totale Chaos aus, als sich die Gestalten, die Sunshine umringt hatten, auf den Neuankömmling stürzten.
    Er drückte auf eine Taste an seiner Waffe, und drei Klingen
schlossen sich zu einem einzigen Dolch zusammen. Als er die Frau zu erreichen suchte, warfen sich die Daimons in geballter Formation auf ihn. Normalerweise fiel es ihm nicht schwer, die Widerlinge zu vernichten. Aber das Gesetz der Dark Hunter verbot ihm, seine Kräfte einem uneingeweihten Menschen zu offenbaren.
    Verdammt. Sekundenlang erwog er, die Daimons in einen Nebel zu hüllen. Doch dann wäre es schwieriger, sie zu überwältigen.
    Diesen Vorteil durfte er ihnen nicht verschaffen. Solange die Frau hier herumstand, musste er gleichsam mit gebundenen Händen kämpfen. Und das war angesichts der übernatürlichen Kräfte seiner Feinde gar nicht gut. Zweifellos attackierten sie ihn nur deshalb, weil sie ausnahmsweise eine echte Chance gegen ihn hatten.
    »Laufen Sie weg!«, befahl er der Menschenfrau.
    Sie wollte gehorchen. Aber ein Daimon packte sie. Mit einem Tritt zwischen seine Schenkel und einem Schlag auf seinen Rücken, als er sich zusammenkrümmte, bezwang sie ihn und stürmte davon.
    Anerkennend hob Talon die Brauen. Schon immer hatte er Frauen geschätzt, die auf sich selber aufpassen konnten. Jetzt nutzte er die Macht eines Dark Hunters und beschwor eine Nebelwand hinter ihr herauf, die sie gegen die Daimons abschirmte. Alle sechs konzentrierten sich auf ihn.
    »Endlich sind wir allein!«, rief er ihnen zu.
    Der Anführer warf sich auf ihn. Mittels seiner telekinetischen Macht hob Talon ihn empor, wirbelte ihn herum und schleuderte ihn an eine Mauer. Zwei weitere griffen ihn an. Den einen erledigte er mit seinem Srad-Dolch, dem anderen rammte er sein Knie in die edelsten Teile. Mühelos sprang
er zwischen den beiden hindurch und wollte einen weiteren eliminieren, als er merkte, dass der größte der Frau nachrannte. Dieser momentanen Ablenkung verdankte er den Fausthieb eines Daimons in seinen Solarplexus. Der wuchtige Schlag streckte ihn nieder. Sofort rollte er sich herum und schnellte wieder hoch.
    »Jetzt!«, kreischte der weibliche Daimon.
    Ehe Talon sein Gleichgewicht zurückgewann, packte ihn ein anderer Daimon um die Taille und schob ihn rückwärts zur Straße.
    Direkt in den Weg eines gigantischen Vehikels, das so schnell vorbeifuhr, dass er es nicht identifizieren konnte. Irgendetwas - wahrscheinlich das Kühlergitter - traf sein rechtes Bein und zerschmetterte es. Hilflos stürzte er auf das Pflaster. So schnell wie möglich wälzte er sich davon, etwa fünfzig Yards weit. Unter einer Straßenlampe blieb er auf dem Bauch liegen, während das dunkle Vehikel davonraste und aus seinem Blickfeld verschwand. Seine rechte Wange auf den stinkenden Asphalt gepresst, beide Arme seitwärts ausgestreckt, spürte er heftige Schmerzen in seinem ganzen Körper. Er konnte sich kaum rühren. Schlimmer noch, sein Kopf pulsierte, als er gegen eine Ohnmacht ankämpfte. Das fiel ihm sehr schwer. Ein bewusstloser Dark Hunter ist ein toter Dark Hunter. An diese fünfte Regel in Acherons Handbuch erinnerte er sich jetzt. Verdammt, er musste bei Sinnen bleiben.
    Während die Intensität der Schmerzen seine Kräfte schwächte, begann sich der Nebelwall aufzulösen. Talon fluchte. Wann immer er von negativen Emotionen heimgesucht wurde, ließ seine Macht nach. Auch das war ein Grund, warum er sie so sorgsam im Zaum hielt. Für ihn waren Gefühle tödlich.

    Langsam und vorsichtig stand er auf und

Weitere Kostenlose Bücher