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Im Herzen der Zorn (German Edition)

Im Herzen der Zorn (German Edition)

Titel: Im Herzen der Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Miles
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ist wirklich meine geringste Sorge.«
    Dann erzählte sie Meg alles über die Pyjamaparty, bis hin zu ihrer Totaldemütigung wegen Gabby und Pierce.
    »Da solltest du nicht allzu viel hineindeuten«, sagte Meg. Was bedeutete, sie hatte schon einen Plan.
    »Wie sollte ich das denn nicht tun?« Skylar rollte sich auf den Rücken und starrte an die Decke. »Die Botschaft ist doch klar – Pierce steht auf Gabby. Und ich hab keine Chance. Es ist so unfair.«
    »Aber das ist es ja gerade«, erwiderte Meg ruhig. »Du musst eben gleiche Voraussetzungen schaffen.«
    Kurzes Schweigen. Skylar ließ sich wieder auf den Bauch plumpsen, damit sie Meg ansehen konnte.
    »Pierce steht nicht auf Gabby «, fuhr Meg fort. »Er steht auf das, was sie ist. Auf das, was sie repräsentiert. Denk doch mal darüber nach – er ist ein Zehntklässler und kurz davor, der neue Footballstar an der Ascension zu werden. Wahrscheinlich hat er das Gefühl, das ist ’ne Nummer zu hoch für ihn. Er glaubt, er müsste sich an irgendein ›Rezept‹« – Meg malte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft – »halten, um die Erwartungen der Leute auch erfüllen zu können. Es ist fast wie bei deiner Mom und ihrem Päckchen.« Sie zeigte auf die Schmetterlingskarte und die Duftseife, die Skylar ihrer Mom hatte schicken wollen. »Was die Leute von ihr denken, ist ihr wichtiger als das, was sie wirklich fühlt.«
    Skylar nickte und schluckte den Kloß herunter, der sich jedes Mal in ihrem Hals bildete, wenn sie an ihre Mutter erinnert wurde. Was Meg da sagte, ergab absolut Sinn. Sie kannte sich aus mit Erwartungsdruck. Skylar fragte sich unwillkürlich, wie es kam, dass Meg so viel Menschenkenntnis besaß. Als wäre sie schon Hunderte von Jahren auf der Welt und hätte schon alles erlebt.
    »Du bist auf jeden Fall genauso hübsch und intelligent wie Gabby«, fügte Meg hinzu. »Es kommt nur darauf an, Pierce dazu zu bringen, das auch zu sehen.«
    »Immerhin bin ich diese Woche in der Schule ziemlich cool geblieben«, räumte Skylar ein und hopste vom Bett, um die Sachen für ihre Mutter einzusammeln und erst einmal in einer Tüte unter dem Schreibtisch zu verstauen. »Und heute hat Pierce mich in Mathe angelächelt. Ich nehme also nicht an, dass er der Sache irgendwie nachhängt. Meinst du, ich mache Fortschritte?«
    »Aber natürlich machst du das!« Meg ratterte eine ganze Liste herunter und zählte mit ihren langen schlanken Fingern mit. »Du bist mit Gabby befreundet, also lernst du von der Besten. Du bist im Ballvorbereitungskomitee. Du bist nur ein Treffen davon entfernt, Pierce dazu zu bringen, sich in dich zu verlieben. Du hast am Wochenende deine eigene Party. Du siehst großartig aus – deine Frisur ist absolut süß. Du musst einfach nur dranbleiben. Die Sache weiter vorantreiben.«
    Während Meg sprach, gewannen Skylars Gedanken an Fahrt wie ein paar herumwirbelnde Schneeflocken, die sich zu einem Schneesturm entwickelten. Meg hatte recht. Die Sache lief richtig gut. Sie war auf dem besten Weg, genau das Leben zu führen, das sie führen wollte. Sie würde nicht zulassen, dass ein kleiner Rückschlag ihre Pläne ruinierte. Ihre Party würde ein voller Erfolg werden. Ihre Beiträge im Ballvorbereitungskomitee würden brillant sein. Es war ganz einfach: Sie würde Gabby mit ihren eigenen Waffen schlagen. Und während ein Anfall schlechten Gewissens sie überkam, weil sie gegen den Menschen intrigierte, der so nett zu ihr gewesen war, hatte sie gleichzeitig die Nase voll davon, immer hinterherzuhinken. Wenn sie mit Gabby zusammen war, kam sie sich wieder allzu sehr wie die hässliche, pummelige kleine Schwester vor.
    Und überhaupt, hieß es nicht immer, Nachahmung sei auch eine Art, jemandem zu schmeicheln? Schließlich würden die Leute nicht aufhören, Gabby ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Es war völlig harmlos. Ohne irgendjemandem zu schaden, würde Skylar den Reichtum unter ihnen aufteilen.
    Nicht so wie letztes Mal.
    »Lass uns diese Woche Klamotten shoppen gehen«, schlug Meg augenzwinkernd vor. »Du brauchst was ganz Besonderes für deine Party. Irgendwas, das alle umhaut.«
    Genau wie Marty Dove prophezeit hatte, wurde es in den Tagen vor Skylars Party deutlich wärmer. Die Lehrer an der Ascension konnten das aufgeregte Geplapper nicht dämpfen, das die Schule erfüllte, kaum dass der extrem harte Winter ein wenig Einsehen zeigte. Die gefrorene Schneekruste, die den Untergrund monatelang bedeckt hatte, war geschmolzen und hatte

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