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Im Herzen der Zorn (German Edition)

Im Herzen der Zorn (German Edition)

Titel: Im Herzen der Zorn (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Miles
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schätzungsweise in die elfte Klasse.
    »Ja, zwei Stück, bitte«, erwiderte der Junge und hielt ihr zehn Dollar hin. Skylar riss zwei von den Abzieh-Tattoos ab und legte sein Geld in die kleine Kasse, die man ihr im Sekretariat gegeben hatte.
    Anschließend ermahnte sie ihn mit gespielt strenger Stimme: »Aber nicht vor besagtem Abend aufkleben … Wir wollen doch nicht, dass der Unsichtbarkeitszauber nachlässt!« Sie sah ihn an. »Möchtest du vielleicht für fünf Dollar zusätzlich noch ein Tombolalos kaufen? Der Erlös geht an unsere Selbstmordpräventionsgruppe.«
    »Wahrscheinlich wäre es effektiver, die ganze verdammte Schule zuzumachen, als einen Verein zu gründen, aber klar, ich nehme eins«, brummelte er und legte seine Bücher auf den Cafeteriatisch, um noch mehr Geld aus seinem Portemonnaie zu nehmen.
    »Super, vielen Dank!«, sagte Skylar, die sich nicht ganz sicher war, ob er sich lustig über sie machte oder nicht. »Welchen Namen soll ich aufschreiben?«
    »Ich heiße JD«, antwortete der Junge und fuhr sich mit der Hand durch die zerzausten Haare. »JD Fount.«
    Während sie sich den Kopf darüber zerbrach, wo sie diesen Namen schon einmal gehört hatte, sah sie durch das Fenster, durch das man den Parkplatz überblicken konnte, kurz Gabbys hüpfende Locken und ein Stachel der Angst brachte ihre Blase aus Selbstvertrauen zum Platzen. Sie hatte noch keine Gelegenheit gehabt, die Idee mit der Tombola mit ihr zu besprechen. Was sie natürlich hätte tun müssen, denn Gabby war praktisch für den Ball verantwortlich …
    Als Gabby und ihr Begleiter näher kamen, wurde ihr noch mulmiger. Gabby hatte Pierce bei sich. Sie trugen beide Dunkin’-Donuts-Tüten in der Hand und liefen im Gleichschritt nebeneinander her. Jetzt fiel Skylars Traumblase endgültig in sich zusammen. Ein kleines Date außerhalb des Schulgeländes. In der Mittagspause, in der Pierce eigentlich sie treffen sollte, um mit ihr über den Ball zu sprechen. Sie beobachtete, wie die beiden den Eingang zur Cafeteria links liegen ließen, um sich wahrscheinlich direkt auf den Weg zur sechsten Unterrichtsstunde zu machen. Sie musste schlucken. In der restlichen Mittagspause verkaufte sie nur noch zwei weitere Eintrittskarten.
    Kaum hatte es zum letzten Mal geklingelt, lief sie in Richtung Eisdiele los. Das hohle Gefühl in ihrer Magengegend war auch nach der Mittagspause nicht verschwunden. Mit dem Bild von Gabby und Pierce vor Augen, wie sie von ihrem mittäglichen Schäferstündchen zurückkehrten, hatte sie beschlossen, die sechste Stunde sausen zu lassen, um Meg zu suchen. Als sie jedoch beim »Eine Kugel extra« ankam, fand sie den Laden verriegelt und innen dunkel vor. Sie presste das Gesicht an die Scheibe. Sämtliche Stühle und Tische waren in einer Ecke aufgestapelt, fast so, als wäre das Eiscafé für den Rest der Saison geschlossen.
    Sie schrieb Meg eine SMS: Warum bist du nicht bei der Arbeit? Ich muss mit dir reden .
    Bin da, sobald die Schule aus ist , schrieb Meg sofort zurück. Bis gleich.
    Und das war sie. Kaum war Skylar eine Stunde später zur Tür hinein und sah Meg fröhlich in dem leeren Laden residieren, wäre sie am liebsten in Tränen ausgebrochen. Gott sei Dank schaffte sie es, sich zusammenzureißen.
    »Hey, Süße, was ist denn los?« Meg sprang von ihrem wackeligen Stuhl und schwebte zu der Stelle, wo Skylar heftig blinzelnd stehen geblieben war.
    »Ich bin schon früher vorbeigekommen, aber du warst nicht hier«, antwortete Skylar schmollend. »Alles war verriegelt.«
    Meg machte eine beiläufige Handbewegung. »Ach, weißt du, ich mache zurzeit nur dann auf, wenn ich mal ein bisschen Abwechslung brauche«, erklärte sie. »Schließlich haben wir Winter. Keine sonderlich große Nachfrage nach Eis. Aber jetzt erzähl mir, was los ist.«
    »Alles lief so gut«, schluchzte Skylar und versuchte, ihre Fassung zurückzuerlangen.
    »Ja? Sind sie auf die Idee mit der Tombola angesprungen?« Meg legte ihren dünnen Arm um Skylars Taille und manövrierte sie zu einem der unbequemen Drahtstühle des Cafés.
    »Ja.« Skylar schniefte. »Aber – das ist jetzt auch egal.«
     »Warum denn? Was meinst du damit?« Meg gab ihr ein Zeichen, sie solle weitersprechen, während sie selbst sich über die Theke beugte, um ein paar Servietten zu nehmen, damit Skylar sich die Nase putzen konnte.
    »Gabby wird immer cooler sein als ich«, platzte es aus Skylar heraus, »egal, was ich mache. Und jeder Junge wird ihr den Vorzug vor

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