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Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Titel: Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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wir uns treffen wollten und nicht wussten, dass es dieses letzte Mal nicht mehr geben sollte, hatte ich zwei Eintrittskarten für ein Konzert dabei, das ich gerne mit dir besuchen wollte. Da das auf Erden nun leider nicht mehr möglich ist, habe ich ein himmlisches hier oben für dich organisiert. Und da ist auch schon die erste Band, die Red Hot Chilli Pipers , die extra aus Glasgow angereist sind.«
    Gerührt wische ich mir eine Träne aus dem Gesicht und überlege, was ich darauf antworten soll, aber ich komme gar nicht mehr dazu. Der Kerl von vorhin steht schon mit etlichen anderen Kiltträgern auf der Bühne. Dass man mit Dudelsack, Gitarre, Keyboard und Schlagzeug solch eine coole Musik auf die Beine stellen kann, hätte ich nicht für möglich gehalten. Bisher kannte ich Dudelsack nur als leierndes Instrument, das fürchterlich schief klingt. Aber das hier ist der Hammer. Die Jungs spielen Songs von Queen und Deep Purple. Bei Coldplay reißt es mich von meinem Hocker. Ich lasse mich anstecken von der guten Stimmung und klatsche und tanze im Takt mit.
    Als die Band sich nach einer Stunde verabschiedet, sage ich gut gelaunt zu Ben: »Das war irre gut, vielen Dank.«
    »Hab ich mir gedacht, dass dir das gefällt«, antwortet Ben und deutet mit dem Kopf zur Tür. »Guck mal, da kommt ja auch dein Koffer.«
    Ruby! Ich schnappe mir ein neues Glas Guinness, das bereits gezapft auf dem Tresen steht, und gehe auf ihn zu.
    »Hallo Marly, tut mir leid, dass dein Koffer erst jetzt kommt.«
    »Nicht so schlimm. Hast du einen Moment Zeit für mich?«
    Er nickt, und nur kurz darauf sitze ich mit Ruby in einer ruhigen Ecke des Pubs. Ich trinke in großen Schlucken das Guinness, ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.
    »Das Zeug haut gut rein, an deiner Stelle würde ich aufpassen, sonst hast du morgen einen dicken Schädel.«
    »Ich betrinke mich ganz bewusst, weil ich meinen Zustand nicht mehr ertragen kann! Und genau darüber müssen wir beide uns jetzt mal ernsthaft unterhalten.«
    »Wieso, was ist denn passiert?«
    »Ich weiß, wo ich dich schon mal gesehen habe: Du bist in einem Spiegel vor mir aufgetaucht. Und ich weiß auch, dass du in Caruso steckst und versuchst, mir zu helfen. Aber genau das ist das Problem: Ich komme ganz gut alleine klar.«
    »Du hast mich also echt gesehen?«, fragt Ruby mit großen Augen. Es ist ihm sichtlich unangenehm.
    »Ja, aber darum geht es jetzt nicht. Warum hast du mich ins offene Messer laufen lassen und mich ausgerechnet mit Georg zusammengebracht? Hättest du nicht jemand anderen für mich aussuchen können? Du hast doch gesehen, wohin es geführt hat.«
    »Das war ich nicht.«
    »Dann hat Caruso von sich aus beschlossen, Jagd auf seine Riesendogge zu machen?«
    »In der Regel hat bei so etwas ein anderer Engel seine Finger im Spiel. Es könnte Amor gewesen sein – oder einer seiner Schüler.«
    »Amor? Hast du auch was getrunken, oder warum erzählst du mir solch einen Blödsinn?«
    »Nein, ich habe noch keinen Tropfen zu mir genommen. Aber wenn du darauf bestehst, hol ich mir was.«
    Nachdenklich sehe ich Ruby hinterher, als er sich auf den Weg zur Bar macht. Ich glaube nicht, dass er mich anlügt. Aber Amor hat mich ganz sicher nicht mit Georg beglückt, bestimmt war es einer seiner Schüler. Und der sollte erst mal Nachhilfe nehmen, bevor er wieder auf die Menschheit losgelassen wird!
    Ruby setzt sich lächelnd wieder zu mir an den Tisch. »Marly, manchmal sind die Dinge nicht so, wie sie auf den ersten Blick aussehen.«
    »Jedenfalls brauche ich keinen Schutzengel mehr. Seitdem Caruso in mein Leben getreten ist, läuft es drunter und drüber.«
    »Du glaubst, ich sei dein Schutzengel? Wie kommst du denn darauf?«
    »Bist du es nicht? Ben hat mir das erzählt.«
    »Nein, das bin ich nicht, ganz ehrlich. Wäre ich dein Schutzengel, dürfte ich jetzt gar nicht mit dir sprechen.«
    »Aber …«
    »Ich gehöre zu Hilde, Marly.«
    »Zu Hilde? Und wer ist dann mein Schutzengel? Oder hab ich gar keinen?«
    »Doch, hast du. Mehr darf ich dir leider nicht sagen.«
    »Vielleicht ganz gut, dass du es nicht bist, denn so wie es aussieht, hast du ja richtig Bockmist gebaut! Immerhin liegt Hilde im Krankenhaus und wird so schnell nicht wieder aufwachen. Wie ist sie überhaupt an die Blutvergiftung gekommen?«
    »Sie hat sich an einer Glasscherbe geschnitten, als sie im Garten gearbeitet hat. Die Wunde hat sich entzündet, aber Hilde hat es nicht ernst genommen.«
    »Dann bin ich schuld! Ich

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