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Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Titel: Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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Engel und keine anderen Besucher rein.
    »Ruby hat mich eingeladen«, sage ich zu Ben. »Und er will versuchen, mir für morgen ein Tagesvisum zu besorgen. Er meint, vielleicht würden sie eine Ausnahme für mich machen und wir könnten zusammen Lorenzo, Hildes verstorbenen Mann, besuchen. Was meinst du?«
    »Klingt gut, vielleicht hast du ja Glück. Falls das mit dem Visum hinhaut, solltest du die Einladung auf jeden Fall annehmen. Und dann setzen wir uns ins Auto und fahren in Richtung Land’s End. Ich würde vorschlagen, wir ruhen uns heute aus, gehen spazieren und gucken später vielleicht einen Film.«
    »Hört sich gut an.«
    »Wie geht es denn deinem Kopf, wieder besser?«
    »Dröhnt immer noch ein bisschen …«
    Der Abend gestern wurde noch richtig lustig. Feuchtfröhlich wäre wahrscheinlich der bessere Ausdruck dafür. Ben hat tatsächlich fast jedes Lied mit mir mitgesungen. Und am Ende des Grönemeyer-Konzerts haben wir mit Herbert, Ruby und Liane zusammen an einem Tisch gesessen. Ich konnte es erst gar nicht glauben.
    »Bist du häufiger hier oben?«, fragte ich Herbert.
    »Heute zum zweiten Mal.«
    »Echt? Dann gibt es also wirklich die Möglichkeit, noch mal hierherzukommen? Das ist ja toll! Im Flugzeug hinter mir saß eine Dame, die anscheinend auch schon mal im Himmel war. Und irgendein anderer Typ auch. Zumindest hat es sich so angehört, als wären sie nicht zum ersten Mal auf himmlischer Reise.«
    »Das waren bestimmt Schutzengel«, sagte Ruby. »Was meinst du, Liane?«
    »Mit Sicherheit. Manche Engel machen sich einen Spaß daraus, ihre Schützlinge zu begleiten. Die Reaktionen von den Fluggästen sind aber auch immer wieder schön. Ich bin auch schon mal mitgeflogen.«
    »Aber was ist mit Herbert? Er ist ein irdischer Besucher und war heute zum zweiten Mal hier.«
    Manche Musiker dürfen eben zu Lebzeiten himmlische Konzerte geben, so ja auch der Sänger im Kilt. Als ich daraufhin die anderen fragte, ob ich eine Karriere als Sängerin starten sollte, um öfter hier oben vorbeizuschauen, reagierten alle entsetzt. Allen voran Ben, der daraufhin in allen Einzelheiten von einem überaus misslungenem Karaoke-Auftritt meinerseits erzählte, den ich mal in Amsterdam zum Besten gab. Den peinlichen Abend hatte ich weitestgehend verdrängt gehabt …
    Nachdem Herbert sich verabschiedet hatte, erzählte Liane sehr lebendig von Rubys ersten Taten als Begleitengel, eine Position, die er innehatte, bevor er Hildes Schutzengel wurde. Und gleich seinen ersten Auftrag, der ihn wieder auf die Erde geführt hat, hat er total vermasselt. Ich habe Tränen gelacht bei der Vorstellung, dass Begleitengel in den Köper schlüpfen müssen, den sie von ihren Schützlingen ausgesucht bekommen. Der arme Ruby steckte deswegen sogar schon mal in einem Mann, der mit Vorliebe Frauenschuhe trug. Das hat Ruby den Einsatz auf der Erde erheblich erschwert.
    Irgendwann spät nach Mitternacht bin ich dann todmüde ins Bett gefallen. Ich war schon kurz vorm Einschlafen, als es noch einmal an meine Zimmertüre klopfte.
    Es war Ruby. »Marly, Ben hat mir gesagt, ich soll eine SMS an deine Freundin Rici schicken«, sagte er.
    Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Hatte ich doch in der ganzen Aufregung tatsächlich meine Freundin vergessen!
    »Schreib ihr doch bitte, dass es mir gut geht und ich mich auf sie freue, wenn ich wieder zurück bin, ja?«, bat ich ihn.
    »Das geht leider nicht. Ich kann mittlerweile unten auf der Erde zwar kleine Gegenstände mit Kraft meiner Gedanken bewegen, aber Tasten drücken kann ich nicht. Du musst die Nachricht schreiben, und ich schicke sie dann ab. Eine einzige Taste schaff ich.«
    »Okay, gut. Komm rein.«
    Ich verfasste also eine Nachricht an Rici und vertraute Ruby mein Handy an. Dann schob ich ihn aus meinem Zimmer, ließ mich erschöpft wieder ins Bett fallen und schlief sofort ein.
    Heute Morgen bin ich erst aufgewacht, als die Sonne schon hoch am Himmel stand. Und gerade hat mir Ben ein himmlisch duftendes Frühstück ans Bett gebracht.
    »Später möchte ich auch gerne Schutzengel werden«, sage ich unvermittelt zu ihm.
    »Ja, das passt zu dir. Dann kommst du mich in meinem Pub besuchen und erzählst mir von deinen Abenteuern unten auf der Erde. Aber bis dahin vergeht hoffentlich noch viel Zeit.«
    »Dann bin ich ja alt und grau. Vielleicht erkennst du mich dann gar nicht mehr wieder?«
    »Quatsch, deine Knubbelnase würde ich unter Tausenden herauskennen.«
    »He!«, rufe ich und boxe

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