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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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und Blut, nach dem er die Hand ausstrecken konnte, um ihn zu berühren.
    Blinzelnd wandte sich Panglor nach rechts. Die Lichter in der Schlucht stammten von der Unteren Stadt und den Gleisen, die hier einen wichtigen Knotenpunkt für die Transcontunnel bildeten. Auf der entfernten Seite des Canyons zogen sich die Schienen hoch, welche die Verladestation mit dem Raumhafen verbanden. Frachtcontainer bewegten sich langsam in beide Richtungen.
    Dies war in gewisser Weise Leben, nahm er an, gekennzeichnet durch menschliche Aktivität. Doch ihn selbst berührte das alles nicht. Er setzte seinen Weg fort, sich am Rand des Hauptgeschäftsbezirks haltend, und gelangte in das Naiopeanische Viertel, in dem es die meisten Vergnügungslokale gab. Während der letzten Wochen hatte er vorwiegend hier ein, zwei Gläser getrunken oder sich virtuell unterhalten lassen.
    Fünf Türen hinter Carmellos Lasterhöhle bog er in eine nicht überdachte Passage ein, an dessen Ende Gill's Place lag, das Gästehaus, in dem er logierte. In der winzigen Lobby hielt sich niemand auf, außer Franken, der komische Kauz, der dauernd vor dem Eingang zur Liftröhre kauerte. Franken nickte ernst, als Panglor sich ihm näherte. »Es wird Zeit, alte Rechnungen zu begleichen, wie?«, äußerte Franken zu niemand im Besonderen. Verdutzt blieb Panglor stehen. Er ärgerte sich über diese Einmischung. Doch Franken verhielt sich immer so, gab unverständliche Worte und Bemerkungen von sich, und Panglor fand, er unterscheide sich ein wenig von all den anderen Geistern und Idioten. Möglicherweise gehörte Franken keiner der beiden Kategorien an.
    Panglor hatte noch nie ein Wort mit ihm gewechselt, doch jetzt geriet er in Versuchung, ihn anzusprechen. Ihre Blicke begegneten sich, und plötzlich beschlich Panglor das Gefühl, seine Gedanken und Gefühle seien in diesem kurzen Moment gelesen worden. Anstatt irgendetwas zu sagen, begnügte er sich mit einem knappen Nicken. Dann fuhr er mit dem Lift zu seiner Etage.
    Noch ehe er seine Zimmertür erreichte, spürte er, wie LePiep nach ihm rief. Wahrscheinlich hatte sie seine Anwesenheit bereits registriert, als er die Lobby betrat. Hastig schloss er die Tür auf. Die Ou-Ralot warf sich in seine Arme. Hektisch und erfreut schmuste er mit ihr, streichelte ihre Flügel und beruhigte sie; Ströme von Glückseligkeit stahlen sich in seine Gedanken. Eine Zeit lang stand er da, die Ou-Ralot in den Armen haltend, während die Emotionen und Empfindungen dieses empathischen Geschöpfs auf ihn übergriffen und seine Sorgen linderten. Er fühlte sich körperlich und seelisch erfrischt. »Peep«, murmelte er. »Wie ist es dir ergangen, Peep – ist alles okay?« Als Antwort gab sie ein zufriedenes Schnurren von sich, und er lächelte zum ersten Mal an diesem Tag.
    Als er jedoch in den schäbigen Raum hineintrat, drängten seine Probleme trotz der tröstenden Gegenwart des Tieres wieder mit aller Macht auf ihn ein. Er hatte keine Arbeit, und sein Geld ging zur Neige; er hauste in einer erbärmlichen Absteige, und selbst in diesem Elendsloch konnte er nicht mehr lange bleiben. Seine berufliche Biografie war reines Gift; kein Mensch würde ihn noch als Raumpilot einstellen, nicht nach dem Unfall, der während seines letzten Flugs passierte – er hatte ein bisschen die Nerven verloren, weil er allein war und das Foreshortening zu lange andauerte. Aus Versehen hatte er das Frachtmodul vor dem Wiederauftauchen im Normalraum abgekoppelt. »Was soll's, Peep«, meinte er und setzte sie auf das schmale Bett. »Dort lassen wir uns ohnehin nicht mehr blicken.« Aber wohin sollte er gehen?
    Eine der beiden Lichtschienen in der Wand war defekt, deshalb sah das Zimmer noch trostloser aus als sonst. Durch die vor Schmutz blinde Fensterscheibe blinkten und schimmerten die Lichter des Rangierbahnhofs. »Hyo-loop?«, fragte LePiep klagend. Sie zwinkerte ihm zu. »Hyoolp?«
    Fluchend rieb er sich die Augen. »Ich weiß es nicht, Peep. Essen müssen wir aber, nicht wahr?« Er kraulte LePieps Kopf und dachte nach. Die Situation war beschissen, daran bestand kein Zweifel. Ein paar Wochen kämen sie vielleicht über die Runden, aber dann war er endgültig pleite. Vikken hatte ihm eine Abfindung zahlen müssen, und die war noch nicht völlig aufgebraucht. Dazu käme der Lohn für seine acht Tage Arbeit als Wartungstechniker am Raumhafen. Doch nach einem Monat des Herumlungerns im Naiopeanischen Viertel war von seiner Barschaft nicht mehr viel übrig

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