Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
Vom Netzwerk:
einer Antwort an, doch Ar bedeutete ihr
mit einem Wink, sie möge schweigen. »Trotzdem denke ich, dass du dich
in diesem speziellen Fall in eine Überzeugung hineinsteigerst. Ich
kenne dich erst seit kurzem, aber ich habe großen Respekt vor dir. Ich
lasse mir die Sache durch den Kopf gehen, Jael. Und ich werde deine
Geschichte aus jeder Perspektive beleuchten, so gut ich kann.«
    Jael schaute in die Flammen und nickte. Mehr konnte sie von ihm wohl nicht verlangen.

Kapitel 18
    E D
    A M ANDEREN M ORGEN VERGASS SIE H IGHWING ,
als ein Anruf von der Raumhafenpolizei kam. Es folgte ein Treffen mit
einem der Ermittlungsbeamten und einem Vertreter der
Transportkommission. Man beratschlagte, was mit Mogurns Sternenschiff
geschehen sollte. Jael konnte erst ausbezahlt werden, nachdem die
Fracht und das Schiff verkauft waren; doch zuvor musste man
feststellen, wem das Schiff gehörte – ob Mogurns Firma oder seinen
Erben – falls es welche gab – oder der Regierung von Lexis.
    Von
Jael wollten die Beamten weitere Informationen über Mogurn erfahren.
Sie wusste nur wenig – außer den Dingen, die sie in seiner Kabine
gesehen hatte, und der legale Status seines Schiffs war ihr unbekannt.
Ihr eigener Vertrag bot auch keinen Aufschluss. Es gab keine Anzeichen
dafür, dass er eine Firma oder Teilhaberschaft besaß – allem Anschein
nach fungierte er lediglich als privater Eigner der Cassandra. Trotzdem hielten die Beamten sie fast den ganzen Tag lang fest, fragten
sie nach ihrem Vertrag aus und interessierten sich wieder für Details,
wie Mogurn zu Tode gekommen war. Mit stoischer Geduld ließ sie alles
über sich ergehen. Was blieb ihr auch anderes übrig?
    Zum
Schluss erfuhr sie jedoch, dass man nicht beabsichtigte, sie für
Mogurns Ableben verantwortlich zu machen. Ihr fiel ein Stein vom
Herzen, obwohl sie niemals einen Grund gesehen hatte, ihre
Handlungsweise infrage zu stellen. Allerdings stand fest, dass sie
nicht darauf hoffen durfte, ihre Heuer für den absolvierten Flug bald
zu erhalten. Das bedeutete, dass sie sich nach Arbeit umsehen musste;
im Klartext hieß das, sie brauchte einen Posten als Rigger. Als sie
Commander Gordache aufsuchte und ihn fragte, ob sie fliegen dürfe,
zuckte er die Achseln und meinte: »Essen müssen Sie ja wohl, oder?«
    Sie
seufzte, froh, dass er wenigstens diese Tatsache akzeptierte. Aber sie
hatte keinen blassen Schimmer, wie und bei wem sie eine Anstellung
finden sollte. Ihr fiel ein, dass Ar gesagte hätte, er sei auf der
Suche nach einem Rigger-Partner. Sie fand Ar sehr sympathisch, obwohl
er sich am vergangenen Abend ziemlich uneinsichtig gezeigt hatte. Doch
wäre sie imstande, mit jemandem zu riggen, der sie in gewisser Hinsicht
nicht verstand? Würde jemand anders ihr Glauben schenken? Wenigstens
zweifelte Ar nicht an ihrer geistigen Gesundheit; sie war sich nicht
sicher, wie andere Rigger sie einschätzen würden, wenn sie ihnen von
ihrem Abenteuer im Flux erzählte.
    Müde und entmutigt
kehrte sie in ihr Quartier zurück. Sie fand eine Botschaft von Ar vor,
der anfragte, ob sie sich später vielleicht treffen könnten. In der
Annahme, sie würde ihn beim Abendessen sehen, schickte sie keine
Antwort. Er war indessen nicht im Speisesaal, und sie nahm ihre
Mahlzeit allein ein. Während sie die anderen anwesenden Rigger
musterte, dachte sie: Würdet ihr mir glauben, wenn ich euch von Drachen
berichtete, die mir auf der Route durch die Berge begegneten – echte, lebendige Drachen?
    Und
wenn eine dieser Personen sie anschaute, fragte sie sich, was sie von
ihr, Jael LeBrae, hielten. Galt sie bei diesen Leuten als jemand, der
gegen seinen Captain gemeutert und ihn umgebracht hatte? Gedanken an
den Pallisp huschten ihr durch den Kopf, und ärgerlich scheuchte sie
sie fort. Sie spürte, wie langsam wieder die alte Verzweiflung in ihr
hochkroch.
    Nach dem Essen schlenderte sie durch die
Aufenthaltsräume und sah sich nach Ar um. Als sie ihn nirgends
entdeckte, beschloss sie, Ed, den Cyberpapagei, zu besuchen. Sie fand
eine freie Environment-Alpha-I/O-Station, stülpte sich den Helm über
und loggte sich in den psychetronischen Raum des Systems ein.
    Zu
ihrer maßlosen Enttäuschung stellte sie fest, dass das Menü für die
Auswahl geändert worden war; es fehlte das Szenario mit den
Tafelbergen, dafür gab es einen Gezeiten-Tümpel aus Methan; den
Regenwald hatte man durch einen

Weitere Kostenlose Bücher