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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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schlummern und nur darauf warten, eines
Tages zurückkehren zu können. Er seufzte. Ich wünsche mir, das Reich wird eines Tages für immer von diesem Übel befreit!
    Windrush schwieg eine Weile, ehe er in Gedanken weiterflüsterte: Wir
Draconi haben eine gutes Gedächtnis, was Sippen, Wettstreite und
Zauberformeln betrifft; wir vergessen nie einen eroberten Berg. Doch
bezüglich des Bösen versagt unser Erinnerungsvermögen. Es ist beinahe
so, als wollten meine Ahnen sich nicht erinnern, als sei die Erinnerung
an sich das Übel, das es um jeden Preis zu meiden gilt. Deshalb
glaubten wir – oder wir redeten uns ein –, dass Tar-skel nichts weiter
ist als ein Schauermärchen, mit dem man den Jungdrachen Angst einflößt.
    Erschrocken
hörte Jael zu. Während sie in den Gedanken des Drachen weilte, fragte
sie ihn, wie es dazu gekommen war, dass man nun an die Existenz dieses
Tar-skel glaubte. Hatten ein paar Drachen mit den Draconae gesprochen?
    Windrush antwortete bekümmert: Uns
blieben nur noch die Lehren der Draconae, nach denen wir uns richten
müssen. Der Berg der Träume ist uns nicht mehr zugänglich, vielleicht
wird er von einer Macht des Feindes vor uns verborgen gehalten. Und
ohne die Draconae, ohne den Berg der Träume, kann unsere Rasse nicht
überleben. Es gibt keine Erinnerungen mehr und keine Weisheiten, keine
schöpferischen Kräfte … und es wird auch keine Jungdrachen mehr geben.
    Er stieß einen tiefen Seufzer aus. Wir
hätten auf die Ratschläge der Draconae hören sollen, als es noch ging.
Sie verstanden vieles besser als wir. Doch selbst ohne sie höre ich,
wie der Name Tar-skel geflüstert wird. Nicht öffentlich, sondern er
wird heimlich, oftmals in Gedanken, geraunt. Selbst bei den Draconi –
ja, bei meinen Artgenossen, erhasche ich Gedankensplitter, die finster
sind wie die Nacht, dunkler als die Wurzeln dieses Berges. Meine Rasse
ist korrupt geworden. Und viel zu viele von uns sprechen den Namen
Tar-skel nicht voller Angst, sondern voller Ehrfurcht und Respekt aus.
    Die schlimmsten Befürchtungen des Drachen stiegen aus den Tiefen seiner Seele an die Oberfläche. Tar-skel
hat dafür gesorgt, dass mein Vater gefangen genommen und verurteilt
wurde. Hinter all diesem Hass – und dem Wahnsinn – steckt Tar-skel.
Durch ihn wird alles vernichtet werden, was meine Welt ausmachte …
    Die
Gedanken des Drachen verebbten; sie erinnerten an einen Ozean, der
zwischen dem Gezeitenwechsel ruht, doch unter dieser Stille brodelt und
arbeitet es bereits.
    Nach einer Weile bat Jael den Drachen, er solle ihr erzählen, was Highwing seit ihrem Abschied widerfahren war.
    Sehr viel weiß ich nicht, murmelte Windrush. Ich
sah meinen Vater nur selten, aber mir war bekannt, dass sein einst hoch
geachteter Ruf ruiniert war. Am Ende suchte er mich auf, verfolgt von
der Häme seiner Artgenossen. Ich hatte Angst um ihn, doch ich konnte
nicht viel tun oder sagen. Als man ihm den Prozess machte, durfte ich
nicht dabei sein. Lediglich durch Gerüchte erfuhr ich die Einzelheiten
… und durch die Ifflinge.
    Die Ifflinge, dachte
Jael. Als sie mit Highwing zusammen war, hatte sie eines dieser
Geschöpfe gesehen. Sie wusste nicht, was ein Iffling war, doch
zumindest spürte sie, dass sie nicht den finsteren Mächten zugeneigt
waren. Diese Wesen schienen weise zu sein. Könnten die Ifflinge vielleicht helfen? Ob sie mehr wissen über … Tar-skel? Und über Highwing?
    Ein
langes, nachdenkliches Schweigen trat ein. Sie merkte, dass der Drache
seine Gedanken über das gesamte Reich schweifen ließ. Als er sich
wieder ihr zuwandte, flüstert er: Das wäre möglich. Aber wo stecken sie? Wo sind die Ifflinge …?
    Danach hüllte er sich endgültig in Schweigen und schottete seinen Geist vor ihr ab.
    â–ˆ
    J AEL BLINZELTE UND TRAT EINEN S CHRITT ZURÜCK .
Die Verbindung mit dem schlafenden Drachen war abgerissen. Dabei hatte
sie ihn noch so viel fragen wollen. Wieso hatte Highwing sie nicht vor
der drohenden Gefahr gewarnt? Oder hatte er es versucht, ohne dass sie
seine Worte verstand? Plötzlich kamen ihre Erinnerungen ihr kalt und
fremd vor, es war, als sähe sie sie durch eine verschmutzte Linse. Sie
betrachtete den schlummernden Windrush, dessen Augenlider sich nun
gänzlich geschlossen hatten; sie wünschte sich, sie könnte noch einmal
in seine Gedanken eindringen und all ihre

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