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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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stemmte
beide Hände gegen das Glas, beugte sich vor und starrte hinaus ins All,
auf die sonderbare Welt, deren Nachtseite sich seinen Augen merkwürdig
verzerrt darbot, als würde sie nicht vollständig von der glühenden
Sichel der Tagseite umarmt. »Jawohl«, flüsterte er; jetzt war er völlig
überzeugt, dass er Recht hatte, denn seine Idee war so logisch, dass es
schon wehtat, und so absurd, dass er es kaum wagte, sie auszusprechen.
    Â»Jawohl, was?«, bohrte Alo ungeduldig nach. LePiep schnurrte ausgelassen.
    Â»Warum
nicht den Planeten benutzen?«, sagte er, während er das Gesicht an die
Scheibe presste. »Diese Zone, meine ich. Wenn das Ding da draußen
Schiffe im Foreshortening erreichen und sie wie ein Fangfeld
herausziehen kann – nun, dann müsste es umgekehrt genauso gehen.
Vielleicht kann die Zone ein Schiff ins Foreshortening
hineinkatapultieren.«
    Â»Du spinnst ja.«
    Â»Wieso
sollte es nicht möglich sein?« Panglor drehte sich zu ihr um. »Wir
kamen von dem Planeten weg, nicht wahr? Die Zone reagierte auf unsere
Gedanken, auf unsere Gemütsverfassung – was weiß ich?«
    Â»Ja, sicher«, räumte Alo ein. »Tiki sagte, dass sich die Dinge durch psychischen Stress und Stimmungen ändern.«
    Â»Genau.
Als wir von dem Planeten starten wollten, hat es geklappt. Zuvor
bewirkten unsere Wünsche eine sichere Landung. Lass uns davon ausgehen,
dass wir ein zweites Mal gefahrlos aufsetzen werden. Warum sollten wir
ausschließen, dass noch viel mehr möglich ist?«
    Â»Aber bei anderen Leuten hat es nicht hingehauen, oder?«
    Â»Nee,
vermutlich nicht – doch wer kann das schon mit Bestimmtheit behaupten?
Wahrscheinlich wusste kein anderer, wie er von dem Planeten wieder
wegkommen konnte. Niemand kam auf die Idee, es mit mentaler
Beeinflussung zu versuchen. Die armen Schweine da unten verlieren ganz
einfach den Verstand.«
    Tiki ließ die Pupillen kreisen. »Fffessss-llbrinth«, lispelte er.
    Panglor
sah ihn aufmerksam an und wünschte sich, er könnte mit dem Kili
kommunizieren. Dann zuckte er die Achseln und wandte sich wieder Alo
zu. »Natürlich – alle werden bekloppt. Im Traum würde es ihnen nicht
einfallen, ihr Schiff schnurstracks durch diese Zone ins Foreshortening
zu fliegen.«
    Langsam öffnete Alo den Mund. »Du willst
hindurchfliegen?« Sie zupfte aufgeregt an ihren Haaren. »Warum können
wir nicht einfach kraft unserer Gedanken – oder wie auch immer – den
Weg ins Foreshortening finden?«
    Â»Na ja, wir brauchen natürlich ein gewisses Tempo.«
    Â»Stimmt.«
Alo nickte nachdenklich. »Der Haken ist nur – wenn es nicht klappt,
zerschmettern wir da drunten.« Ihr Blick flackerte und tanzte zwischen
ihren Freunden hin und her. »Oder nicht?«
    Dem konnte
man nicht widersprechen; doch wenn Panglors Idee von Erfolg gekrönt
sein sollte, benötigten sie eine hohe Geschwindigkeit für den Sprung
ins Foreshortening. Ein Kollapsfeld komprimierte den interstellaren
Raum zu einer Schockwelle, welche das Schiff umgab, und auf diese Weise
wurde die Strecke, die das Schiff zurücklegen sollte, drastisch
verkürzt. Doch selbst in diesem hoch konzentrierten Zustand waren die
Distanzen so ungeheuer groß, dass man enorme Eintrittsgeschwindigkeiten
brauchte, mindestens 0,01 c. Ihnen blieb also gar keine Wahl;
wenn sie diesen Versuch durchziehen wollten, mussten sie in rasantem
Sturzflug die Zone ansteuern. Er vollführte eine hilflose Geste. »Was
haben wir zu verlieren?«
    Alo schaute milder drein und hob die Schultern. »Okay. Ich bin dafür. Und was ist mit Tiki?«
    Der
Kili lächelte glückselig. Ob dies ein typischer Kili-Ausdruck war oder
Tiki die menschliche Mimik nachahmte, konnte Panglor nicht einmal
raten. »Ich finde, wir sollten ihm erst eine Entscheidung abverlangen,
wenn er uns wieder versteht. Irgendwann wird das der Fall sein, während
wir uns der Zone nähern.«
    Â»Hyolp!«, jubelte LePiep. Sie
wand sich aus Alos Griff und hopste dem erschrockenen Tiki auf den
Schoß. Dort strahlte sie ihn vergnügt an und rieb ihre Nase an ihm.
Offensichtlich zufrieden ließ der Kili seinen Oberkörper hin und her
pendeln.
    Â»Dann holen wir die anderen tatsächlich ab, ehe wir uns davonmachen?«, vergewisserte sich Alo.
    Â»Wir haben es versprochen. Außerdem – was würden wir wohl auf D3 zu

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