Im Informationszeitalter
Bett erwartet, soeben Marylin Monroe post resurrectionem wäre, die wie ein Wunder aus dem Grab herausgekommen und obendrein verjüngt ist, und
sich wünscht, uns in ihre Arme zu schließen. Mit anderen Worten und allgemein gesagt: Je weniger wahrscheinlich irgendein Ereignis auf der Skala unserer statistisch gewöhnlichen Erlebnisse ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass uns -phantomatisiert - die Programme betrügen. Hier tritt dann ein neuer Konflikt auf, nämlich das Duell zwischen den Phantomatisierten und den Phantomatisierern, oder, brutal aber klar gesagt, zwischen den “Opfern in den Schlingen” und den Autoren der Programme, die das Dasein nachahmen. Man muss noch hinzufügen, dass rein physische Kontakte - nicht unbedingt gleich mit einer
Verstorbenen - einfacher zu imitieren sind, als in der phantomatischen Welt so vernunftbegabte Menschen zu schaffen, dass man mit ihnen, wenn auch nur eine Weile reden könnte.
An dieser Stelle stoßen meine Ausführungen endlich auf das personenbezogene Problem, genannt AI (Artificial Intelligence). Es sollen also weder Sphinx noch Pythia oder mein “GOLEM XIV” in der Vision erscheinen, sondern normale, ganz gewöhnliche
Menschen, die sich mit uns, wenn auch nur für ein paar Sätze, vernünftig unterhalten. Und das ist einstweilen eines der größten Hindernisse, ein geradezu
fundamental Grund, weswegen wir die “Bischof
Berkeley-Maschine” nicht konstruieren können.
Nebenbei muss man hinzuzufügen, dass alle globalen und lokalen, englischsprachigen und nichtenglischsprachigen Netzwerke mit allen Modems, Servern und so weiter in physiologischer Analogie Elemente der Neuronenbahnen des Organismus eines jeden Tieres und Menschen sind. Sie alle sind jedoch auch völlig gehirnlos. Nervenfaser, Dendriten oder Axone dienen als System der peripheren Kommunikation des lebenden Organismus mit der realen Welt, das zentripetale Impulse an das zentrale Nervensystem liefert und daraus an die Peripherie “Befehle” (Erregung oder keine Erregung) ausgibt. Ich lasse die Nervensysteme der Insekten oder die modularen Rückenmarkknoten und -zentren außer Acht, weil auch sie irgendwie von Gehirnen abhängig sind. Die Computernetzwerke verstehen dagegen bei ihrem ganzen außergewöhnlichen Wachstum und ihrer Vermehrung sowie Ausrichtung auf verschiedene “Informationsspeicher” (z.B. der Medizin oder der Astrophysik) nichts und werden von uns wie Autos nach einer “Straßenkarte” gesteuert. Man kann heute schon einen lediglich “bruchstückhaften Computer” zur Verfügung haben, weil uns das Netzwerk, in dem wir online sind, den funktionell erforderlichen Rest “hinzufügen” kann.
Alle diese Herrlichkeiten stehen wie eine ganze Menge verschiedener Zähler zu einem einzigen Nenner: dem der Verstandeslosigkeit des Netzes, die wir auf verschiedene Weise zu ersetzen versuchen. Und da die Anonymität der Absender (z.B. auch für die mit Minderjährigen getriebenen Pornographie) einfacher zu verwirklichen als zu enttarnen ist, sind bereits solche Begriffe wie “Cyberwar” oder “Infocops” entstanden - und dies sind keine Witze aus meinen älteren Humoresken und Grotesken, sondern die meist sehr reale Realität. Das Lager der “Internetspezialisten” teilt sich dabei in die Experten auf, die verkünden, dass keine Chiffrierung, Kodierung und “Firewall” in den Endgefechten helfen wird, weil das “digitale Schwert” über den “digitalen Schild der Verheimlichung” siegen kann, und in die Spezialisten, die behaupten, dass sich das “digitale Schutzschild” systematisch so vervollkommnen und “härten” wird, dass die bedrohten Geheimnisse der Stäbe und Banken, der Patente und der Industrie, und auch private
Geheimnisse gesichert werden; und dass dies vielleicht zeitraubend sein, aber sich als möglich erweisen wird -nicht nur zu 98% sondern zu 100%.
So oder so können die Netzwerke ein wenig Verstand mit Sicherheit gut gebrauchen. Die Angelegenheit wird leider dadurch sehr kompliziert, dass auch unser menschlicher Verstand, der höchste auf diesem Planeten, nicht immer mit den Problemen, auf die er stößt, fertig wird: es gibt Paradoxe, es gibt den gesunden Menschenverstand, über den sich die Quantenmechanik wie auch der “postmoderne Paradigmenkomplex” lustig machen kann. Es gibt auch vielleicht gleichermaßen mit Verstand ausgestattete
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