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Im Kettenhemd (German Edition)

Im Kettenhemd (German Edition)

Titel: Im Kettenhemd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Reitze
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unten und traf den Feind mit der Parierstange tödlich am Hals.
Jetzt zogen die Ritter vom Leder und schwangen ihre Waffen gegen die Gruppe. Dietrich wehrte geduckt hinter seinem Schild einen furchtbaren Hieb ab und stieß dann unvermittelt sein Schwert tief unter die Achsel eines Normannen.
Karl, der Templer und die Leibwache waren nun ebenfalls heran und setzen dem Feind hart zu.
Die englischen Eisenhüte konnten der Kampferfahrung der Sturmrotte nicht viel entgegensetzen und fielen nach kurzem Kampf deren Klingen zum Opfer. Die verbliebenen Normannen erwiesen sich als gestandene Kämpfer und griffen den Templer und Karl erbittert an.
Armand zeigte denen nun, wie ein Elitekämpfer des Ordens mit dem Schwert hantierte. Ohne Schild wich er den Stichen mit geringen Körperdrehungen aus, traf präzise und tödlich. Durch einen wuchtigen Hieb des Templers getroffen, brach der Schild des letzen Normannen über dessen Arm auseinander. Sein nachfolgender Ausfall verfehlte Armand nur knapp und schlitze dabei den Rock der Templers. Ein seitlicher Tritt an das Knie des Engländers lies den einknicken, und gleich darauf fand er sich auf seinen Knien wieder. Den Tod vor Augen, hielt er sein Schwertkreuz gen Himmel, bevor ihm der Templer den Kopf abschlug.
»Schnell hinüber zur Gasse und dann nach links!«, rief Armand. Die Männer hasteten in die gewiesene Richtung, immer auf der Hut vor Entdeckung. Von der zivilen Bewohnern der Burg war weit und breit nichts zu sehen. Kein Mensch, der nicht unmittelbar an den Kämpfen um die Feste beteiligt war, ließ sich blicken. Das Schwert in der Hand, lief der Templer allen voraus. Dieser junge Mann hatte trotz seiner mehr als tausendtägigen Gefangenschaft wenig von der alten Gewandtheit und Kraft verloren. Sein Hass auf die Verräter und der Wille zum Leben hatten ihn diese Tortur recht gut überstehen lassen. Er führte die Gruppe durch Höfe und verwinkelte Gassen, vorbei an schwer beschädigten Häusern und Trümmern, bis sie den Vorplatz zum Kerkerhaus erreichten.
Karl hatte die Gruppe nach hinten abgesichert und war bei der Ankunft völlig fertig.
»Ich brauche Wasser oder Wein, und ein bisschen was zum Beißen wäre auch nicht schlecht«, keuchte er.
»Wenn wir da drin sind«, Dietrich zeigte verschmitzt hinüber zum Kerker, »kannst du sicher an der gut gedeckten Tafel des Kerkermeisters Platz nehmen.«
»Nennt man das Galgenhumor?«, fragte Karl zurück und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Näher kommen wir nicht heran, ohne den Platz zu überqueren«, sagte der Templer. »Man kann uns bestimmt vom großen Hauptturm aus sehen. Etwas Deckung finden wir dort drüben hinter den Schutthaufen.«
»Wenn sie uns sehen, tut das der Sache auch keinen Abbruch. Hier wird doch bald die Hölle los sein und da kümmerts keinen mehr, wer hier gesehen wird oder nicht«, wandt Cedric ein.
Dietrich hielt es nicht länger im Schutz der schmalen Gasse: »Wir sollten einfach aufrecht und gelassen da hinübergehen und versuchen, Einlass zu bekommen. Alles Weitere findet sich dann schon. Es muss Englisch gesprochen werden, sonst macht uns gewiss niemand das Tor auf.«
»Das kann ich übernehmen«, sagte der Templer. »Ich spreche einen walisischen Akzent. Das merken die nie.«
»Gut, wir gehen alle gleichzeitig. Ihr drei solltet euch als Verwundete verstellen, dann könnte es so aussehen, als würden wir dort Schutz suchen.« Dietrich deutete dabei auf von Bingens Wachen.
Näherkommendes Kampfgeschrei trieb sie zur Eile, und schon waren sie über die Mitte des Platzes. Cedric und Karl stützen jeweils einen »Verwundeten«, und so sah die Szene doch ziemlich echt aus.
Am Tor angekommen blickten sie sich nach allen Seiten um, aber nichts tat sich und niemand hatte sich blicken lassen. Armand, schlug mit dem Schwertknauf gegen die dicke Eichentür, durch die sie vor einigen Stunden erst die Freiheit erblickt hatten.
Ein Soldat der Wachtruppe fasste Karl am Arm. »Was ist?«, fragte der. Der Mann deutete mit einer Kopfbewegung über seine Schulter: Auf der anderen Seite des Platzes, gerade dort, wo sie eben noch gestanden hatten, tauchte eine Gruppe Eisenhüte auf. Die Kerle sahen zu ihnen herüber, waren aber unschlüssig, was sie tun sollten.
Da wurde endlich die kleine Luke in der Torpforte ein Stück geöffnet.
Ein Kerkerscherge fragte: »Was wollt ihr?«
Der Templer trat vor die kleine Luke und sagte im besten Walisisch: »Öffnet schnell, wir werden von den Français verfolgt!«
Als sie

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