Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Koma

Titel: Im Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Freundinnen waren?«
    »Selbstverständlich.«
    »Können Sie mir ihre Namen nennen?«
    »Janine Pegabo und Gail MacDonald.«
    »P-e-g...«
    »... a-b-o«, buchstabierte Warren zu Ende, und Casey hörte das Kratzen eines Stiftes. »Und MacDonald schreibt man M-a-c«, fügte er unaufgefordert hinzu. »Es sind ihre besten Freundinnen. Ich muss Sie noch einmal fragen, inwiefern das für den Unfall relevant ist.«
    Es entstand eine längere Pause. »Offen gestanden sind wir nicht mehr davon überzeugt, dass es ein Unfall war.«
    Was?
    »Was?«
    Was sol] das heißen?
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Wir haben Grund zu der Annahme, dass Ihre Frau vorsätzlich angefahren wurde.« Das verstehe ich nicht. »Welchen Grund?«
    »Bei der erneuten Durchsicht der Bänder der Überwachungskameras ...«
    Die Bänder der Überwachungskameras? Es gab Überwachungskameras?
    »Konnten Sie den Fahrer besser erkennen?«, unterbrach Warren ihn. »War es jemand, der Ihnen bekannt ist?«
    »Nein, ich fürchte nicht. Der Fahrer trug Kapuze und Sonnenbrille und hielt den Kopf gesenkt. Das in Verbindung mit der schlechten Bildqualität macht es unmöglich, eine konkrete Identifizierung vorzunehmen.«
    »Dann verstehe ich nicht, wie Sie darauf kommen, dass jemand meine Frau absichtlich überfahren hat.« Warrens Stimme brach, was er mit einem Hüsteln zu überspielen suchte.
    Jemand hat mich absichtlich überfahren?
    »Vielleicht sollten Sie sich lieber setzen, Mr. Marshall«, empfahl ihm Detective Spinetti. »Sie sehen ein wenig blass aus.«
    »Ich will mich nicht setzen. Ich will wissen, warum Sie nicht mehr glauben, dass es ein Unfall war.«
    »Bitte, Mr. Marshall. Ich verstehe, dass Sie das aufwühlt...«
    »Sie erzählen mir, jemand hätte versucht, meine Frau zu ermorden, Herrgott noch mal. Natürlich bin ich aufgewühlt.«
    Moment mal. Meinen Sie wirklich, jemand hätte versucht, mich zu ermorden? Wollen Sie das sagen ?
    »Wenn ich das vielleicht erklären dürfte«, begann der Detective.
    Das muss ein Irrtum sein. Wer sollte mich umbringen wollen?
    »Entschuldigung. Natürlich. Fahren Sie fort. Es tut mir leid«, entschuldigte Warren sich noch einmal.
    Casey hörte, wie Stühle verrückt wurden. Warren nahm auf einem von ihnen Platz, der Polizeibeamte neben ihm auf dem anderen. Sie stellte sich den Detective groß und dunkel vor, mit schütter werdendem, welligem dunklem Haar und einem zerfurchten Gesicht. Seine kräftige, nüchterne Stimme ließ darauf schließen, dass er es gewöhnt war, das Kommando zu führen. Sie entschied, dass er wahrscheinlich um die vierzig war, obwohl sie sich leicht um ein Jahrzehnt in jede Richtung irren konnte. Stimmen konnten leicht täuschen.
    »Wir haben uns wie gesagt die Bänder der Überwachungskameras noch einmal angesehen.« Detective Spinetti machte eine Pause, als erwartete er eine erneute Unterbrechung. Als die ausblieb, fuhr er fort. »Leider ist es ein uraltes Parkhaus, und die Sicherheitskameras pfeifen auf dem letzten Loch. Mit Sicherheit können wir deshalb nur sagen, dass Ihre Frau von einem Ford Explorer jüngeren Baujahrs angefahren wurde, wahrscheinlich silbern. Aber das wissen Sie ja bereits.«
    »Es gibt offensichtlich etwas, das ich noch nicht weiß.«
    »Wir haben das Kennzeichen überprüft und festgestellt, dass es gefälscht ist. Das plus die Tatsache, dass Ihre Frau die Tochter von Ronald Lerner ist, eines Mannes, der zu Lebzeiten mehr als nur ein paar Leute gegen sich aufgebracht hat...«
    »Das ist doch lange vorbei. Der Mann ist seit Jahren tot«, höhnte Warren. »Warum sollte es jetzt jemand auf seine Tochter abgesehen haben?«
    »Ich behaupte ja gar nicht, dass es so war. Ich sage bloß, dass wir dadurch auf den Gedanken gekommen sind, es könnte sich möglicherweise nicht wie zunächst angenommen um einen einfachen Fall von Fahrerflucht handeln. Also haben wir uns die Bänder noch einmal angesehen, sowohl von der Kamera an der Ausfahrt als auch von der Kamera an der Einfahrt, beginnend mit Öffnung des Parkhauses an jenem Morgen, um festzustellen, ob die Ankunft des Geländewagens aufgezeichnet wurde. Die Kameras auf den einzelnen Parkdecks waren leider nicht mit Videokassetten bestückt, sodass sie uns nicht weiterhelfen.«
    »Und was haben Sie herausgefunden?«
    »Wir haben den Wagen Ihrer Frau identifiziert. Sie ist um kurz vor zwölf in das Parkhaus gefahren...«
    Wieder schwieg der Detective einen Moment. Ging es ihm um den dramatischen Effekt, fragte Casey sich

Weitere Kostenlose Bücher