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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Vergnügen, wenn du tust, was ich dir sage. Wenn nicht, Pech für dich. Die Fechners haben einen langen Weg vor sich nach Bundaberg. Ein verdammt langer Fußweg, meinst du nicht auch? Noch dazu, wo die Zeit der Hitze bevorsteht.«
            Hanni hatte keine Gelegenheit mehr, einen Entschluss zu fassen, sich zu wehren oder sich zu ergeben. Urplötzlich traf sie sein Fausthieb in den Leib. Er drehte sie um und versetzte ihr Hiebe in die Taille und aufs Gesäß. Er zerrte sie zur Seite des Betts und knebelte sie mit ihren Strümpfen, dann drang er von hinten in sie ein und stieß zu, bis sie blutete.
            »Hast du etwa geglaubt«, fragte er, während er sich ankleidete, »dass du mich dazu verführen könntest, dir einen kleinen Dixon zu machen, einen Erben für unser gutes Geld? Ausgeschlossen, Hanni. Darauf falle ich nicht herein.«
            Während er weiter pöbelte, lag Hanni auf dem Bett und versuchte, ihre Ohren vor seiner Stimme zu verschließen. Sie fragte sich, ob er geistesgestört sei, so, wie er sich verhielt. Doch der Sturm hatte sich gelegt, und er ging. Sie betete, dass er ging.
            »Beim nächsten Mal«, sagte er auf dem Weg zur Tür, »ist es schon besser.« Hanni erstarrte vor Schreck, doch er redete weiter, mit fröhlicher Stimme, sogar ein bisschen tröstend: »Du wirst sehen, Hanni, wir machen es uns schön, du und ich. Das soll unser Geheimnis sein. Und du wirst doch kein Wort darüber zu deinem Mann sagen, oder? Schließlich haben wir ja auch schon über diesen langen Weg nach Bundaberg gesprochen.«
            Als er die Tür öffnete, schien ihr ein Strom frischer Luft zur Rettung zu kommen und sie von der Abscheulichkeit zu erlösen, die gerade gegangen war, doch sie sollte keine Ruhe finden. Sie musste wieder an die Arbeit gehen.
            Erschöpft und unter Schmerzen ergriff sie den schweren Krug und goss Wasser in das Porzellanbecken auf dem Waschtisch, um sich zu reinigen, zu versuchen, jede Erinnerung an diesen niederträchtigen Mann abzuwaschen, aber weinen würde sie nicht. Sie durfte sich nichts anmerken lassen und musste alles tun, um zu verhüten, dass man Fragen stellte. Der Staub hätte als Entschuldigung dienen können, doch Hanni wusste, dass sie, wenn sie einmal anfing zu weinen, nicht wieder aufhören konnte. Jetzt schon kämpfte sie gegen das Schluchzen, das in ihrem Inneren aufstieg.
            Das nächste Mal. Bei dem Gedanken zitterte sie vor Angst, denn ihr war klar, dass es noch viele nächste Male geben sollte, dass er erwartete, dass sie sich ihm zur Verfügung hielt. Zu seiner Verfügung. Wann immer er wollte.
            Er hatte Recht. Sie konnte Lukas nichts davon sagen. Ausgeschlossen. Es wäre eine Katastrophe. Und abgesehen davon war Hanni wütend auf sich selbst.
            »Blick den Tatsachen ins Gesicht«, sagte sie und bürstete mit heftigen Strichen die Knoten aus ihrem Haar, »du warst dumm, zu dumm, um zu erkennen, dass du dich auf ein gefährliches Spiel eingelassen hast. Sicher, du hast ihn für einen Kavalier gehalten. Du dachtest, du hättest ihn um den Finger gewickelt. Hochmut hat dich in diese Situation gebracht. Dein verdammter Hochmut!«
            Sie warf die Bürste nieder und kleidete sich mit äußerster Sorgfalt an. Jedes Härchen an seinem Platz. Die Schleifchen genauestens ausgerichtet. Die Schuhe glänzend. Ihre zweite Schürze ordentlich umgebunden. Sie ging zur Küche, trotz der Schmerzen mit energischen Schritten, um der Köchin Bescheid zu geben, dass sie nun die Gästezimmer reinigen würde. Dann ging sie zurück, ausgerüstet mit Mopp, Besen und Staubwedeln, und dachte an ihn. Sie würde ihn tagaus, tagein sehen müssen, solange sie hier lebten. Und er würde über sie lachen. Über ihre Dummheit.
            Wunderschön. Hast du jemals einem Künstler Modell gestanden?
            Sie wurde rot bis unter die Haarwurzeln und erstickte ein neuerliches Schluchzen. Aber er hatte ihr wehgetan, hatte sie vergewaltigt, geschlagen … ihr in den Bauch und auf das Gesäß geschlagen, wo die Blutergüsse, die sich bereits bildeten, nicht zu sehen waren, was den Verdacht in ihr weckte, dass er nicht zum ersten Mal so über eine Frau hergefallen war. Dazu war sein Vorgehen zu planmäßig.
            Hanni blickte in das erste Gästezimmer. Alles war mit einer feinen Schicht von rotem Staub bedeckt. Sie fing mit den Bettdecken an, trug sie nach draußen und

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