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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Verlegenheit bei der Erwähnung der deutschen Familie, und er hoffte, dass Keith Dixon mit dem kleinen Geschenk an Mrs Fechner auch eine ausreichende Entschuldigung verbunden hatte.
            »Wie ist es nun mit deinem Haus, Charlie?«, fragte Les. »Sagtest du nicht, du hättest dir sogar schon eine Zeichnung vom Architekten anfertigen lassen?«
            »Ja.« Charlie richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Männer und wurde lebhafter angesichts der Möglichkeit, sich sein Traumhaus bauen zu lassen.
            »Ich will es im echten Kolonialstil, zweistöckig mit Veranden rundum, als Schutz vor Regen und Hitze, aber elegant …«
            »Meine Jungs machen's dir so elegant, wie du's dir nur wünschen kannst.« Les grinste, aber Charlie war nicht überzeugt.
            »Bei allem Respekt, Les, ich will nicht irgendeinen Bauunternehmer, ich will den besten. Du hast die Zimmerleute, aber können die meine Pläne lesen? Finde mir einen Bauunternehmer, dann kommen wir ins Geschäft.«
            Wie nicht anders zu erwarten, begleiteten die beiden Männer, als die Tara angelegt hatte, Les Jolly zum Royal Hotel, wo der Lizenznehmer Mr Jolly und seine beiden Freunde in einem Privatzimmer bediente und ihnen von den Neuigkeiten und Geschehnissen während ihrer Abwesenheit berichtete.
            Sie erfuhren von dem Buschbrand auf Meissners Land.
            »Dort und auf dem benachbarten Land, sagt man.«
            »Doch nicht Quinlans?«, fragte Charlie.
            »Ja, so heißt er.«
            »Hat das Feuer auch Meissners Haus betroffen?«, wollte Les wissen.
            »Ja. Es ist völlig abgebrannt. Und ein anderer Bursche wurde vom Feuer überrascht. Kann froh sein, dass er noch lebt. Die Schwarzen haben ihn gefunden und ins Krankenhaus gebracht.«
            »Wie heißt er?«
            »Ein Deutscher. Lukas Fechner.«
            »Arbeitet der nicht auf Clonmel?«, erkundigte sich Charlie, der sich an den Namen sofort erinnerte.
            »Hat gearbeitet. Wurde gefeuert.«
            »Wo sind die Meissners jetzt?«, fragte Les.
            »Auf der anderen Seite des Flusses, bei den Holzfällern, soviel ich weiß.«
            Les Jolly nahm sich selten die Zeit für ein ausgedehnteres Gespräch. Nach zwei Getränken verabschiedete er sich und ging zum Haus des Geschäftsführers, froh zu sehen, dass die Renovierung so gut wie abgeschlossen war. Die Zimmerleute hatten das alte Holzhaus in ein hübsches Vororthäuschen mit Veranda verwandelt, und jetzt verfügte es zusätzlich zu den üblichen zwei Schlafzimmern und der Küche, auch über ein Wohnzimmer und ein Bad.
            Es war nicht seine Absicht gewesen, jemanden zu stören, indem er jetzt schon einfach eintrat, doch Mrs Zimmermann kam zum Tor gelaufen.
            »Oh, Mr Jolly, bitte verzeihen Sie. Ich weiß wohl, dass ich mit der Miete im Rückstand bin, aber ich habe kein Geld. Ich habe dem Angestellten in Ihrem Büro gesagt, was passiert ist, aber er sagt, das ändert nichts. Wenn Sie mir bitte noch ein bisschen mehr Zeit geben würden, dann bringe ich das Geld schon auf …«
            »Was ist denn passiert, Mrs Zimmermann?«, fragte er freundlich.
            »Theo ist weg!«
            »Wie bitte? Er hat Sie und die Kinder verlassen?«
            »Nicht wirklich«, sagte sie und kämpfte mit den Tränen. »Er ist zu den Goldgräbern gegangen.«
            Les machte eine ungeduldige Handbewegung.
            »Na gut, hoffen wir, dass er bald zurückkommt. Sie wissen ja, dass ich einen neuen Geschäftsführer einstelle, Mrs Zimmermann. Dann müssen Sie ausziehen.«
            »Aber wo soll ich denn hin, Mr Jolly? Ich habe die Kinder in die Schule gegeben. Sie kostet nichts. Ich bin so froh, dass es eine Schule gibt, ich kann nicht von hier wegziehen!«
            »Können Sie nicht zur Taylor's Road gehen? Pastor Beitz und die anderen werden sich um Sie kümmern.«
            »Nein, nein! Das geht nicht. Pastor Beitz wird nicht gestatten, dass meine Kinder hier zur Schule gehen. Er hält nichts davon. Er sagt, wir müssen warten, bis er die Missionsschule baut, und die sollen sie dann besuchen.«
            Es war zu viel für Les. »Schon gut, regen Sie sich nicht auf. Wir werden uns eine Lösung überlegen.«
            »Das Haus ist jetzt so hübsch«,

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