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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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das habe ich nie gelernt.«
            »Sie sollten es lernen, meine Liebe. Es ist eine Beschäftigung, die einen zufrieden und fröhlich macht. Eine gute Köchin weiß jeder zu schätzen.«
            »Ja, das mag wohl so sein.«
            Das Tablett war bereit. »Am besten trinken Sie Ihren Kaffee auf Ihrem Zimmer, Fräulein Hoepper«, sagte sie. »Hanni bringt Ihnen das Tablett nach oben und bleibt bei Ihnen, bis es Ihnen besser geht. Und schließen Sie die Tür ab.«
            Sie gingen, beide von Kummer niedergedrückt. Eva klopfte mit den Fingern auf den blank gescheuerten Küchentisch. Keine von beiden wollte, dass der Mann in ihrem Leben davon erfuhr, im einen Fall der Vater, im anderen ganz offensichtlich Lukas. Die Mädchen schämten sich. Das war nicht richtig.

17. Kapitel
     
            Sollte sie sich doch bei ihrem Vater ausheulen! Was konnte er schon unternehmen? Friedrich lachte. Aber sie würde es nicht tun. Eher würde der Blitz sie erschlagen, als dass sie den Mut aufbrachte, ihrem Vater gegenüber ein peinliches sexuelles Spielchen zu erwähnen.
            Er fragte sich, wie es dem alten Beitz wohl gehen mochte. Den Rest des Opiumpulvers hatte er ihm auf einmal verabreicht, und es sollte ihn nicht wundern, wenn es ihn ein für alle Mal umhaute, wacklig auf den Beinen, wie er war. Jetzt konnte er jedenfalls trotz Hoeppers Einmischung seine eigenen Pläne weiter vorantreiben, also machte er sich auf den Weg zu der zweiten Holzfirma in Bundaberg. Les Jolly und seine deutschen Holzfäller einzuweihen, wäre dumm gewesen.
            George Macken, der Boss, ging nur zu gern auf seinen Vorschlag ein. Und, ja, er konnte Männer erübrigen, die sich sogleich an die Arbeit machten.
            »Wir freuen uns über die Arbeit. Noch dazu in Stadtnähe. Aber sind nicht viele von Ihren jungen Burschen selbst Holzfäller?«
            »Ja, doch es obliegt mir, dafür zu sorgen, dass die Kirche durch den Verkauf unseres Holzes so viel wie möglich verdient. Ich scheue mich nicht einzugestehen, dass wir in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Jesus selbst war ein armer Mann. Also muss ich das beste Angebot annehmen. Verstehen Sie?«
            »Wie viel bietet Les Jolly denn?«
            »Das darf ich nicht sagen.«
            »Schon recht. Ich überbiete seinen Preis um fünf Pfund. Zuerst aber muss ich mir das Land genauer ansehen. Haben Sie die Besitzurkunden dabei?«
            »Nein. Wozu brauchen Sie die?«
            Macken grinste. »Damit ich nicht versehentlich Holz auf dem Grundstück eines anderen hacke. Wenn Sie sie mir heute Abend noch vorlegen könnten, fahre ich mit einem Vorarbeiter hinaus und schau mir an, was Sie da haben.«
            »Wir haben große Mengen guten Bauholzes.«
            »Das bezweifle ich nicht, aber wir müssen die Bäume gründlich daraufhin prüfen, ob sie gesund sind und die Arbeit lohnen. Verstehen Sie?«
            »Ja, natürlich. Ich bringe Ihnen die Urkunden dann später vorbei.«
            »Wir könnten sie auch morgen zusammen mit Pastor Beitz durchsehen.«
            »Nein. Ihm geht es nicht gut.«
             
            Die Besitzurkunden. Er hatte sie irgendwo gesehen, wahrscheinlich in der Seekiste des Pastors, die seine sämtlichen Papiere enthielt.
            Friedrich gratulierte sich zum Kauf des Pferdes. Er konnte sich nicht vorstellen, wie es hätte gehen sollen, wenn er von diesem Wagen abhängig gewesen wäre und die Arbeiter hätte transportieren müssen.
            Er wusste, dass ihn alle darum beneideten. Doch was er damit trieb, ging niemanden etwas an. Zudem war bisher kein Wort über seinen Lohn gefallen.
            »Nicht ein Wort, Freddy«, sagte er, als er zur Gemeinde zurückritt. »Wie findest du das? Du wärst ihr Sklave gewesen, wenn nicht noch schlimmer. Heute Abend werde ich Walther fragen, warum er nicht einen wöchentlichen Beitrag entrichtet, nur so zum Spaß. Offiziell weiß ich ja nicht, dass er laut Pimbley immer mal wieder die Rechnung für die Lebensmittel bezahlt. Und dann werde ich fragen, wann ich denn mal mit Lohn rechnen kann. Und wie hoch er sein wird. Dann ist die Hölle los.«
            Er band das Pferd an und eilte in die Gemeinde. Alles war still, bis auf das gelegentliche Kreischen von Vögeln, und er ging geradewegs zu Pastor Beitz' Hütte, erfreut zu sehen, dass der

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