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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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hat. Dort ist er immer noch.«
            »Schön für ihn.«
            Jakob führte sie ein Stück von der Baracke fort, damit sie sich ungestört unterhalten konnten. Er schlug den Weg am Flussufer entlang in Richtung Polizeiposten ein, doch Frieda sträubte sich. »Nein. Dahin gehe ich nicht. Da unten sind diese Wilden.«
            »Nun gut.« Er hob die Schultern. »Dann gehen wir in die andere Richtung. Ich möchte dir von meinem Ausflug erzählen. Es war ein sehr interessanter Tag.«
            »Nein. Augenblick noch. Ich habe etwas viel Wichtigeres erfahren. Wusstest du, dass es hier so heiß wird, dass Weiße nicht im Freien arbeiten können? Sie ertragen die Hitze nicht. Deswegen bringen sie diese Kanaken her. Die sind an die sengende Hitze gewöhnt.«
            Jakob starrte sie an. »Nein! Das kann nicht sein. Ich habe heute Morgen Bauern getroffen. Leute, die sich Farmen aufbauen.«
            »Vielleicht wissen sie nichts davon.«
            »Doch, sicher«, sagte er besorgt.
            Von der anderen Seite der Quay Street her sahen sie Constable Colley auf sich zukommen und gingen zu ihm hinüber, um ihn zu befragen.
            »Stimmt es, dass es im Sommer hier sehr, sehr heiß wird?«, fragte Frieda, und er nickte.
            »Ja. Es kann ganz schön heiß werden. Schwül und feucht. Etwa sechs Monate lang, aber dafür haben wir einen schönen Winter.«
            Jakob hatte das Bedürfnis, sich den Bericht seiner Frau vom Constable bestätigen zu lassen. »Und deswegen werden die Eingeborenen hergebracht?«
            »Ja. Für die Arbeit auf den Plantagen, und hier und da auch andere Arbeiten. Sind billige Arbeitskräfte.«
            »Ach so.«
            Als Colley gegangen war, ergriff Frieda Jakobs Arm. »Siehst du. Ich hab's doch gesagt. Wir müssen fort von hier, nach Süden, wo ein günstigeres Klima herrscht.«
            Jakob schüttelte den Kopf. »Das geht nicht. Es ist zu spät dafür. Ich habe heute Morgen ein Stück Land ausgesucht und die Pachtanträge gestellt.«
            »Dann geh rasch zurück und sag ihnen, dass du es dir anders überlegt hast.«
            Jakob stapfte weiter und bog um die Ecke, bevor er plötzlich stehen blieb. »Nein, Frieda, wir bleiben. Ich habe gutes Land gefunden, wunderbares Land, und wir werden uns eine schöne Farm aufbauen. Wenn andere Leute in der Hitze arbeiten können, dann können wir es auch. Ob weiß oder schwarz, wo ist der Unterschied? Wir sind Bauern, Frieda, wir schaffen das.« Doch er merkte sich sehr wohl, dass billige Arbeitskräfte zu haben waren. Für später, wenn sie sich das leisten konnten.
             
            An diesem Abend wurden Jakob einige Erklärungen abverlangt. Nachdem er Frieda und Karl von seinem klugen Plan überzeugt hatte, eine Farm aufzubauen, ohne einen Penny leihen zu müssen, musste er ihnen jetzt gestehen, dass er doch ein Bankdarlehen beantragt hatte, und wie vorauszusehen war, zeigte sich Frieda nicht einverstanden.
            »Was für ein Vorbild bist du für deinen Sohn? Leihst dir Geld, obwohl es gar nicht nötig wäre. Was soll der Unfug?«
            »Das ist kein Unfug, das ist Weitsicht. Karl ist jetzt auch hier, und ich werde euch alles erklären. Ich habe Land am Fluss gefunden, das für unsere Zwecke geeignet ist. Darauf steht sogar eine alte Schäferhütte, und die soll für den Anfang unser Farmhaus sein.«
            »Gibt es da auch einen Herd?«, fragte Frieda.
            »Nein, aber eine große gemauerte Feuerstelle.«
            »Ich werde einen Herd brauchen.«
            »Darum kümmern wir uns später. Mr Rawlins und ich haben einen Herrn getroffen, der ganz in der Nähe Land ausgesucht hat. Neunzig Morgen.«
            »Neunzig Morgen?«, wiederholte Karl fassungslos.
            »Ja.« Jakobs Worte überstürzten sich fast. »Um es kurz zu machen, ich habe ebenfalls neunzig Morgen ausgesucht. Das erschien mir angebracht.«
            »Du hast neunzig Morgen beansprucht?«, rief Frieda. »Was sollen wir mit so viel Land?«
            »Wir werden es eines Tages besitzen. Doch dann dachte ich mir, dass Karl eines Tages auch eine eigene Farm haben will, und deshalb habe ich auch für ihn neunzig Morgen beantragt. Direkt neben dem ersten Stück. Aus dem Grunde benötige ich zusätzliches Geld von der Bank.« Er schloss

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