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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Holzfäller als großzügige Ratgeber und Helfer für ihre neuen deutschen Kollegen, und er nahm ihre Hilfe dankbar an.
            »Was wir hier wirklich reichlich haben«, sagten sie, »ist Bauholz. Was hindert euch daran, euch selbst Häuser zu bauen? Sonntags können wir mit anpacken. Da haben wir sowieso nichts zu tun.«
            Und so zogen Rolf und seine Freunde durch den Busch, um eine Holzfällerhütte in Augenschein zu nehmen. Sie wies nur zwei kleine Zimmer auf, war aber gut und solide gebaut, und die Frau hatte einen kleinen Gemüsegarten am Haus. Sie schien sehr glücklich zu sein in dieser Einsamkeit, schloss die jungen »Ausländer« sofort ins Herz und drängte sie, zum Tee zu bleiben.
            »Baut eure Hütten noch vor der Regenzeit«, warnte sie, »sonst kriegt ihr Rheuma durch die Feuchtigkeit. Daran ist einer der ersten Landvermesser hier gestorben. War zu nass für ihn, und das Rheuma hat ihn geschafft.«
            Rolf hatte genug von den nassen Sommern in dieser Gegend gehört, um sich unverzüglich an die Arbeit zu machen. Die erste Blockhütte, bestehend aus zwei Räumen und einer Veranda, war bald errichtet, und sie beschlossen, dass Rolf und seine Frau Rosie, seine zwei Brüder Hans und Thomas und seine Schwester Helene mit ihrem Mann, Josef Wagner, darin wohnen sollten. Am Tag des Einzugs feierten sie ein großes Fest, zu dem sie die freiwilligen Holzfäller mit ihren Frauen einluden, die entzückt waren von den appetitlichen Gerichten, die die deutschen Frauen zauberten. Eine herrliche Abwechslung nach der gewohnten Kost: Eintopf und Damper, dem ungesäuerten, in Asche gebackenem Brot.
            Das sprach sich herum. Als sie mit dem Bau der zweiten Blockhütte begannen, etwa eine halbe Meile weiter den Weg entlang, fanden sich noch mehr Freiwillige ein.
            Das nächste Haus bekamen Brigitte und Paul Wagner, Pauls Schwester Katja, die mit Rolfs Vetter Herbert Kleinschmidt verheiratet war, und die beiden Junggesellen, Alex und Dieter.
            Der Boss selbst erschien zur Einweihung des Hauses und zeigte sich begeistert von Katjas Knödeln. Sie gab ihm welche für seine Frau mit.
            Dann ging es wieder an die Arbeit, und Axthiebe hallten durch den stillen Wald, Rauch von den wenigen, längs des Wegs verstreuten Häusern kräuselte sich über den Baumwipfeln, und es herrschte allgemein eine zufriedene Atmosphäre.
            Im Stillen begannen sich die Familien einzurichten. Katja und Rosie waren schwanger. Paul Wagner baute ein Räucherhaus. Rolf kaufte sich ein Pferd. Hans brachte zwei Kühe mit nach Hause. Die Männer waren nun öfter tagelang in den Wäldern unterwegs, und die Frauen leisteten einander Gesellschaft, dankbar für die Möglichkeit, Kontakt zu halten. Sie freundeten sich mit den vorüberziehenden Aborigines an, freuten sich über ihre Besuche und bewunderten ihre süßen Schokoladenbabys – eine Abwechslung im täglichen Einerlei ihrer Arbeiten. Sie lernten, mit den Aborigines zu lachen und sich gegen die Männer zu behaupten, die zuweilen versuchten, den weißen Frauen mit Gewalt mehr Verpflegung abzuschwatzen. Und allmählich gelang es ihnen, den Unterschied zwischen essbaren und giftigen Buschfrüchten und Beeren zu erkennen.
            Eines Tages berief Rolf in seinem Haus eine Versammlung ein und bestand darauf, dass alle kommen mussten. Als sie vollzählig waren, holte er ein geheimnisvolles Paket hervor und forderte die Leute auf, ihn auf dem langen Weg bis zur Kreuzung von River Road und dem Pfad, der landeinwärts führte, zu begleiten.
            Feierlich wickelte er das Paket aus. Darin befand sich ein kunstvoll gearbeitetes Schild, das ihrer kleinen Siedlung einen Namen gab. Ihrem Dorf. Er nagelte es hoch an einem Baum fest, und als er seinen Begleitern gestattete, heranzukommen und es zu lesen, entfuhr ihnen allen ein entzückter Seufzer.
            Auf dem Schild stand: Obrigheim. Das war der Name der Stadt in Deutschland, die den Kleinschmidts in ihrer Stunde der Not Obdach geboten hatte.
            Daraufhin gab es Tränen und Händeschütteln, und Rolf lud sie alle zu sich nach Hause ein und schenkte den Wein aus, den Josef von seiner letzten Reise mitgebracht hatte. Es war ihre erste Feier, und alle waren erfüllt von Stolz, weil sie so fern der Heimat doch schon so viel erreicht hatten.
            An diesem Abend saß Rolf draußen und rauchte unter

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