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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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sich gewünscht, alles
friedlich mit einem Kuss zum Abschluss zu bringen – bittersüß
und schicksalsschwer wie ein Roman von Bulwer-Lytton.
    Â»Du magst doch das Leben in der Wildnis. Oder hast du
gelogen? Liegt dir doch mehr am Luxus hier auf Kiward Station? Ist es
dir wichtig, die Frau eines Schaf-Barons zu sein, große Feste
zu geben, reich zu sein?« James versuchte, wütend zu
klingen, doch aus seinen Worten sprach eher Verbitterung.
    Gwyneira fühlte sich plötzlich müde. »James,
lass uns nicht streiten. Du weißt, dass mir das alles nichts
bedeutet.Aber ich habe mein Wort gegeben. Ich bin die Frau eines
Schaf-Barons.Aber ich würde es ebenso halten, wenn ich die Frau
eines Bettlers wäre.«
    Â»Du hast dein Wort gebrochen, als du das Bett mit mir
geteilt hast!«, fuhr James auf. »Du hast deinen Mann
schon betrogen!«
    Gwyneira trat einen Schritt zurück. »Ich habe nie das
Bett mit dir geteilt, James McKenzie«, sagte sie. »Das
weißt du ganz genau. Ich hätte dich niemals ins Haus
geholt, das... das wäre ... So war es jedenfalls etwas ganz
anderes.«
    Â»Und was war es? Gwyneira, bitte! Sag mir nicht, dass du
mich nur benutzt hast wie ein Tier zur Zucht.«
    Gwyn wollte das Gespräch nur noch beenden. Sie konnte seinen
flehenden Blick nicht länger ertragen.
    Â»Ich habe dich gefragt, James«, sagte sie sanft. »Du
warst einverstanden. Zu allen Bedingungen. Und es geht nicht um das,
was ich will. Ergeht um das, was richtig ist. Ich bin eine Silkham,
James. Ich kann vor meinen Verpflichtungen nicht weglaufen. Versteh
es oder versteh es nicht.Auf jeden Fall lässt es sich nicht
ändern. Von nun an ...«
    Â»Gwyneira? Was ist los? Wolltest du nicht schon vor einer
Viertelstunde bei mir sein?«
    Gwyn und James fuhren auseinander,als Lucas den Stall betrat. Er
ließ sich hier selten aus freien Stücken sehen, doch
gestern hatte Gwyn ihm versprochen, ihm ab heute endlich für ein
Ölgemälde Modell zu sitzen – eigentlich vor allem
deshalb, weil er ihr Leid tat, denn Gerald hatte ihn wieder mal
heruntergeputzt, und Gwyn wusste, dass sie all diese Qual mit einem
Wort beenden konnte. Aber sie brachte es nicht über sich, von
ihrer Schwangerschaft zu sprechen, bevor sie es James erzählt
hatte. So hatte sie sich etwas anderes ausgedacht, um Lucas zu
trösten. Zumal sie in den nächsten Monaten ja reichlich
Zeit und Muße haben würde, still auf einem Stuhl zu
sitzen.
    Â»Ich komme, Lucas. Ich hatte nur ein ... ein kleines
Problem, und Mr. McKenzie hat mir geholfen. Vielen Dank, Mr. James.«
Gwyneira hoffte, nicht zu erhitzt und erregt auszusehen, doch es
gelang ihr immerhin, ruhig zu sprechen und James unverfänglich
anzulächeln. Wenn James seine Gefühle nur auch so gut unter
Kontrolle gehabt hätte! Doch seine verzweifelte, verletzte Miene
zerriss ihr das Herz.
    Lucas bemerkte es zum Glück nicht. Er sah nur das Bild vor
sich, das er gleich von Gwyneira entwerfen würde.
    Am Abend berichtete sie Lucas und Gerald von ihrer
Schwangerschaft.
    Gerald Warden war überglücklich. Lucas tat seiner
Pflicht als Gentleman Genüge, indem er Gwyneira versicherte,
hocherfreut zu sein, und sie förmlich auf die Wange küsste.
Einige Tage später traf aus Christchurch ein Schmuckstück
ein, ein wertvolles Perlencollier. Lucas überreichte es Gwyneira
als Zeichen seiner Anerkennung und Wertschätzung. Gerald ritt
nach Haldon, um zu feiern, dass er endlich Großvater wurde, und
hielt den gesamten Pub eine Nacht lang aus – mit Ausnahme von
Howard O’Keefe, der zum Glück nüchtern genug war,
schnellstens das Feld zu räumen. Über ihn erfuhr Helen von
Gwyneiras Schwangerschaft, deren öffentliche Ankündigung
sie mehr als peinlich fand.
    Â»Meinst du, mir ist das nicht peinlich?«, fragte Gwyn,
als sie Helen zwei Tage später besuchte und feststellte, dass
die Freundin die Neuigkeit schon kannte. »Aber so ist er eben.
Das genaue Gegenteil von Lucas! Man möchte nicht meinen, dass
die beiden verwandt sind.« Sie biss sich auf die Lippen, kaum
dass sie es ausgesprochen hatte.
    Helen lächelte. »Solange sie nur selbst davon überzeugt
sind ...«, sagte sie vieldeutig.
    Gwyn lächelte. »Jedenfalls ist es jetzt endlich so
weit. Du musst mir genau erzählen, wie ich mich in den nächsten
Monaten zu fühlen habe, damit ich ja nichts

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