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Im Land der weissen Rose

Im Land der weissen Rose

Titel: Im Land der weissen Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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vielleicht etwas unkonventionell
...«
    Gwyneiralachte. »Sagen wir, du bist kein Gentleman, und ich
bin wohl auch keine Lady mehr,nach allem, was ich mir mit dir
geleistet habe.Aber weißt du was? Es ist mir egal!«
    Sie küssten sich noch einmal, und James zog Gwyneira sanft
ins Heu; aber dann wurden sie von Helen unterbrochen.
    Â»Ich störe nicht gern, ihr zwei, aber eben waren Leute
vom Police Office hier. Ich hab Blut und Wasser geschwitzt, aber sie
wollten nur herumfragen und haben keine Anstalten gemacht, die Farm
zu durchsuchen. Nur – wie es aussieht, wird es ein großer
Aufruhr. Die Vieh-Barone haben bereits von Ihrem Ausbruch gehört,
Mr. McKenzie, und sofort Leute geschickt, die Sie wieder fassen
sollen. Mein Gott, konnten Sie nicht noch ein paar Wochen warten?
Mitten in der Schafschur wäre Ihnen keiner nachgejagt, aber
jetzt gibt’s reichlich Arbeiter, die seit Monaten nichts
Rechtes zu tun haben. Die brennen auf ein Abenteuer!Au fjeden Fall
sollten Sie hier bleiben, bis es dunkel ist, und dann schleunigst
verschwinden.Am besten zurück insGefängnis. Sich zu stellen
wäre das Sicherste.Aber das müssen Sie selbst wissen. Und
du, Gwyn,reitest möglichst schnell nach Hause. Nicht, dass deine
Leute argwöhnisch werden! Das ist kein Spaß, Mr. McKenzie.
Die Männer, die eben hier waren, hatten Order, Sie zu
erschießen!«
    Gwyneirazitterte vor Angst, als sie James zum Abschied küsste.
Wieder einmal würde sie um ihn fürchten müssen. Und
das gerade jetzt, wo sie sich endlich gefunden hatten.
    Natürlich legte auch sie ihm nahe, zurück nach Lyttelton
zu gehen, doch James winkte ab. Er wollte nach Otago. Erst Friday
holen – »Der helle Wahnsinn!«, kommentierte Helen –
und dann in die Goldfelder.
    Â»Gibst du ihm wenigstens was zu essen mit?«, fragte
Gwyn kläglich, als ihre Freundin sie hinausbegleitete. »Und
vielen Dank, Helen. Ich weiß, welches Risiko du eingegangen
bist.«
    Helen winkte ab. »Wenn bei den Kindern alles lief wie
geplant, ist er schließlich Rubens Schwiegervater... Oder
willst du immer noch leugnen, dass Fleurette von ihm ist?«
    Gwyn lächelte. »Du wusstest das doch immer schon,
Helen! Du hast mich selbst zu Matahorua geschickt und ihren Rat
gehört. Und, hab ich mir nicht einen guten Mann ausgesucht?«
    James McKenzie wurde in der Nacht darauf gefasst, wobei er Glück
im Unglück hatte. Er lief einem Suchtrupp aus Kiward Station in
die Arme, angeführt von seinen alten Freunden Andy McAran und
Poker Livingston. Wären die beiden allein gewesen, hätten
sie ihn sicher laufen lassen, aber sie waren gemeinsam mit zwei neuen
Arbeitern unterwegs und wollten das Risiko nicht eingehen.Immerhin
machten sie keine Anstalten, auf James zu schießen, aber der
besonnene McAran teilte die Ansicht von Helen und Gwyn. »Wenn
jemand von Beasley oder Barrington Station dich findet, knallen sie
dich ab wie einen Hund! Wobei wir von Sideblossom noch gar nicht
reden! Warden – unter uns gesagt – ist selbst ein Gauner.
Der hat noch so etwas wie Verständnis für dich.Aber
Barrington ist tief enttäuscht von dir. Schließlich
hattest du dein Ehrenwort gegeben, nicht zu fliehen.«
    Â»Aber doch nur auf dem Weg nach Lyttelton!«,
verteidigte James seine Ehre. »Das galt nicht für fünf
Jahre Haft!«
    Andy zuckte die Schultern. »Jedenfalls ist er sauer. Und
Beasley hat eine Heidenangst, noch mehr Schafe zu verlieren. Die zwei
Zuchthengste, die er aus England geholt hat, kosten ein Vermögen.
Die Farm ist belastet bis zum Gehtnichtmehr. Der kennt kein Pardon!Am
besten sitzt du deine Strafe ab.«
    Immerhin war der Police Officer nicht böse, als McKenzie
zurückkehrte.
    Â»War meine eigene Schuld«, brummte er. »Demnächst
werde ich Sie einschließen, McKenzie! Das haben Sie jetzt
davon!«
    McKenzie blieb ganze drei weitere Wochen brav in Haft, doch als er
dann ausbrach, lagen besondere Umstände vor, die den Officer
diesmal vor die Tür von Gwyneira auf Kiward Station führten.
    Gwyneira begutachtete gerade eine Gruppe Mutterschafe und ihre
Lämmer – ein letztes Mal vor dem Auftrieb ins Hochland –,
als sie Laurence Hanson, den obersten Gesetzeshüter der County
Canterbury, die Auffahrt hinaufreiten sah. Hanson kam nur langsam
vorwärts, was daran lag, dass er irgendetwas Kleines, Schwarzes
an der Leine

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