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Im Licht der roten Erde

Im Licht der roten Erde

Titel: Im Licht der roten Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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worden.« Beth blickte Alan an. »Unser Kunstexperte hier sagt, die Diebe wussten genau, was sie taten, und arbeiteten vermutlich für einen großen internationalen Sammler.«
    »Wie viel ist es wert?«, fragte Jackson plötzlich.
    »So viel, wie ein skrupelloser Sammler dafür zu zahlen bereit ist«, antwortete Alan.
    »Sie vergleichen das doch nicht etwa mit dem Diebstahl …«, er suchte nach einem Beispiel, »eines Van Gogh oder der Mona Lisa?«
    »Diese
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Felsmalerei ist sehr viel älter, was sie auf gewisse Art noch kostbarer macht. Seien Sie versichert: Sie ist sehr wertvoll. In diesem Zusammenhang möchten wir auf die Ausgrabungsstätte zu sprechen kommen, die auf Ihrem Gebiet liegt«, sagte Alistair.
    »Was hat meine Station damit zu tun?«, fragte Jackson misstrauisch, und Barwon wusste, dass er an die Probebohrungen dachte.
    »Wir müssen sichergehen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt«, erklärte Beth ruhig, »die Stätten hier müssen wegen ihrer kulturellen Bedeutung für Australien geschützt werden, genau wie die Barradja.«
    »Was erwarten Sie von mir? Ich kann doch nicht auf jeden Felsen auf dem Gelände aufpassen. Dafür bin ich nicht zuständig.« Er klang nervös, das Gerede über das kulturelle Erbe der Aborigines verwirrte ihn.
    »Dann haben Sie also nichts dagegen, wenn diese Stätten von ihren ursprünglichen Hütern geschützt und instand gehalten werden?«, schaltete sich Mick rasch ein.
    »Das habe ich nicht gesagt. Was ich aber mit Sicherheit nicht möchte, ist, dass Touristen auf mein Land gekarrt werden, damit sich jemand anders die Taschen vollstopfen kann.«
    Barwon konnte sich eine spitze Bemerkung nicht verkneifen: »Ich möchte mich nicht darüber streiten, wem das Land in Wirklichkeit gehört, doch dass eine Minengesellschaft ihre Fühler hier ausstreckt, stört Sie offenbar nicht.«
    »Darüber habe ich keine Kontrolle, und es geht Sie auch verdammt noch mal nichts an. Die Minengesellschaften können graben, wo sie wollen, solange sie ordentliche Papiere von der Regierung vorweisen.«
    Die beiden Männer starrten einander feindselig an. Schnell ging Alistair dazwischen: »Nun, das ist ein anderes Problem, oder zumindest ist es zu einem geworden, da der Abbau gestoppt werden muss.«
    Jackson blickte den Kronanwalt erstaunt an. »Warum?«, fragte er zögernd.
    »Vielleicht kann Esme erläutern, was sich in Birrimitji abzeichnet – so nennen die Barradja den Ort, an dem Professor de Witts Team gearbeitet hat.«
    Jackson beugte sich vor, setzte die Sonnenbrille ab und sah Esme durchdringend an. »Dann schießen Sie mal los.«
    Die alte Dame richtete sich auf und erwiderte seinen Blick. »Obwohl Sie unsere Arbeit – ich zitiere – als ›in der Vergangenheit wühlen‹ abgetan haben, und obwohl Sie behauptet haben, niemand würde sich dafür interessieren, was ein Haufen Schwarzer vor ein paar Jahrhunderten zum Frühstück gegessen hat«, sie deutete ein Lächeln an, »werden sich sehr viele Menschen auf der ganzen Welt sehr wohl dafür interessieren, was Michael für bahnbrechende Funde auf diesem Besitz gemacht hat.«
    »Und das wären?«, fragte er, ohne mit der Wimper zu zucken. Norma Jackson, die gerade die Getränke nachfüllte, hielt inne und horchte auf.
    »Wir glauben, es gibt Indizien, vermutlich sogar Beweise dafür, dass hier vor über hundertfünfzigtausend, wenn nicht gar hundertsiebzigtausend Jahren Aborigines gelebt haben. Was natürlich grundlegende Auswirkungen auf die Geschichte der Menschheit hat, die neu geschrieben werden müsste. Gleichzeitig wird Birrimitji somit zu einem Ort von enormem wissenschaftlichem Interesse.«
    »Ich will nicht, dass hier Horden von Akademiker-Schwachköpfen rumtrampeln«, polterte Jackson, wenngleich er die Zahlen, die ihm im Kopf herumschwirrten, zu erfassen versuchte und überlegte, wie er daraus Kapital für Boulder Downs schlagen konnte. Im Augenblick sah er jedoch nichts als Ärger. Unbewusst ballte er die Hände zu Fäusten.
    »Ich bezweifle, dass Sie in der Lage sein werden, sie aufzuhalten, wenn die Gesetze zum Schutz und Erhalt des Kulturerbes zur Anwendung gelangen«, sagte Mick. »Dieser Ort ist womöglich von grundlegender Bedeutung für die internationale Wissenschaft.«
    »Verdammt noch mal! Ich wusste, dass ich Ihnen nicht hätte erlauben sollen, hier zu graben.« Jacksons Zorn loderte, und er wandte sich an seine Frau. »Ich hab dir doch gesagt, ich will sie nicht hier haben!«
    »Giles, hör

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