Im Licht der roten Erde
eine Hilfe sein, so viel steht fest«, sagte Susan. »Aber es wird noch Generationen dauern. Die Zukunft liegt bei den Kindern, bei Kindern wie Ardjanis Jungs Luke und Josh. Beth hat mir erzählt, sie habe mit dem Direktor der Camfield Grammar School in Perth gesprochen … er ist einverstanden, die beiden als Internatsschüler aufzunehmen. Außerdem hat die Schule vorgeschlagen, ein kulturelles Austauschprogramm mit den Barradja auf die Beine zu stellen. Ardjani wird Lehrer und Schüler unterrichten. Die Barradja haben mehrere Schülergruppen während der Ferien nach Marrenyikka eingeladen. Im Augenblick führt Beth Gespräche mit einer Mädchenschule.«
»He, das sind ja fantastische Neuigkeiten.« Andrew streckte die Hand aus und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr. »Es ist ziemlich außergewöhnlich, mit dir zusammen zu sein. Mein Leben war so langweilig, bevor ich dir begegnet bin.«
Sie lächelte ihn an und nahm seine Hand.
Es war eine betrübte Gruppe, die Susan und Andrew willkommen hieß. Am Nachmittag fuhren Frank und Rosalie Ward Detective Constable Thomas Blandford und die Fliegende Krankenschwester Sally Barnes, die per Flugzeug von Kununurra zur The-Avenue-Station gekommen waren, nach Marrenyikka. Sie wurden von Ardjani und Jennifer in Empfang genommen, und nachdem der Beamte und die Krankenschwester mit den Ältesten gegangen waren, gesellten sich die Wards zur Gruppe, tranken Tee und aßen
damper.
»Das ist einfach unglaublich. Drei Tote auf einmal. Was für schreckliche Vorfälle«, bemerkte Frank.
»Lass uns kein Urteil fällen, Liebling. Das Gesetz wird sich darum kümmern«, sagte Rosalie, die spürte, dass Frank das Für und Wider der Umstände durchgehen wollte.
»Nun, für die arme Norma Jackson wird es schwer werden. Sie muss vermutlich verkaufen. Sie wird es nicht schaffen, die Station allein zu führen, und wir alle wissen, dass es momentan nicht gut um die Viehwirtschaft bestellt ist.«
»Sie war deswegen ganz außer sich. Es hat mich überrascht, wie sehr sie an Boulder Downs hängt«, sagte Susan. »Schließlich ist die Station kein Familienbesitz.«
»Erwägen Sie, Boulder Downs zu kaufen?«, wandte sich Alistair mit neutraler Stimme an Frank Ward.
»Um Himmels willen, nein. Das kann ich mir nicht leisten, und ich brauche die Station auch nicht.«
Shareen mischte sich mit entschuldigender Geste in das Gespräch. »Ich werde im Polizeiflugzeug zurückfliegen. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich mit Ihnen zurück zur Station fahre?«
»Ganz wie Sie möchten.« Als Shareen zum Barradja-Lager hinübereilte, fügte Frank hinzu: »Ich hoffe, sie weiß, dass wir Rowena an Bord haben.«
Beth drehte ihren Teebecher in den Händen. »Frank, Rosalie, wir haben mit den Barradja eine Idee erörtert, die wir Ihnen gern vorstellen möchten. Mit Micks, Alistairs und Alans Unterstützung haben wir heute Morgen ein paar Telefonate geführt, und wir haben beschlossen, Ardjani und den Barradja zu helfen und Boulder Downs zu kaufen.«
»Wie bitte? Und die ganze Gemeinschaft dort anzusiedeln?«, rief Frank aus. »Woher soll denn das Geld dafür kommen? Ich dachte, sie wären damit befasst, einen
land claim
voranzutreiben!«
»Warte doch, Liebling, und hör dir erst mal ihren Plan an«, sagte Rosalie beschwichtigend.
Beth unterbreitete ihnen die Idee einer Buschuniversität. Ausgewählte Gruppen sollten die Felsmalereien unter der Aufsicht der Barradja, der Hüter dieser heiligen Stätten, besichtigen können. »Wenn wir das Gefühl haben, Norma ist so weit, werden wir ihr einen angemessenen Preis bieten. Zudem haben wir besprochen, sie zu fragen, ob sie in dem Haus bleiben und eine Unterkunft für die Besucher der Buschuniversität daraus machen möchte. Es gäbe außerdem einen Zeltplatz wie diesen hier direkt in Marrenyikka.«
»Ich muss sagen, Sie haben es sich hier recht bequem eingerichtet«, bemerkte Rosalie und blickte sich in Billys gut organisiertem Lager um.
»Es reicht zwar bei weitem nicht an den Standard in The Avenue heran, aber es wird eine andere Klientel ansprechen«, sagte Beth und fügte hinzu: »Und ich sehe keinen Grund, der der erfolgreichen kooperativen Lernerfahrung unserer Gäste an der Buschuniversität entgegenstehen sollte.«
»Ich muss darüber nachdenken. Es könnte eine Menge Probleme lösen. Aber woher bekommen die Barradja das Geld? Es klingt nicht danach, als würde das Projekt vom
land council
oder der ATSIC finanziert«, sagte
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